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E-Cargobikes von Omnium 2021: Schnell fahren und schnell aussehen

Omnium Cargo E-Bike

Omnium bezeichnet im Bahnradsport den Mehrkampf. Es ist quasi der Zehnkampf des Radsports. Die Sieger werden zwar nicht analog zur Leichtathletik als „Königinnen“ und „Könige“ dieser Sportart verehrt. Als die vielseitigsten Bahnradsportlerinnen und Bahnradsportler dürfen sie sich dennoch fühlen. Was hat das mit E-Bikes zu tun? Nun, es zeigt, welche Idee hinter den Lastenrädern der Marke Omnium steckt. Die Mannen um Firmengründer Jimmi Bargisen wollten vermutlich von Anfang an klarstellen: Seht her, diese Bikes sind verdammt vielseitig.

Ob Omnium für euch auch die Könige der Vielseitigkeit sind, könnt ihr selbst entscheiden. Auf alle Fälle steckt in den E-Cargobikes jede Menge Erfahrung aus erster Hand. Jimmi Bargisen, genannt „Jumbo“, fährt seit beinahe 20 Jahren als Fahrradkurier über die Straßen Kopenhagens. Zudem hat der begeisterte Designer zwei Mal die Cycling Messenger World Championships gewonnen. Welcher Firmenchef, selbst in der Bikebranche, kann das schon von sich behaupten?

1. Updates für 2021: Mehr Reifenfreiheit und Steckachsen
2. Omnium E-Cargo: Vorreiter mit einfachem Konzept
3. Omnium E-Mini: Für das breite Publikum
4. Omnium E-Mini-Variant: Leichtes Auf und Ab
5. Omnium E-Mini-Max: Die stählerne Mitte

1. Updates für 2021: Mehr Reifenfreiheit und Steckachsen

Entsprechend sportlich sind die Lastenfahrräder mit der elektrischen Unterstützung ausgelegt. Vom Größten, dem E-Cargo, über den E-Mini-Max bis zum E-Mini basieren alle Modelle auf einem Stahlrahmen mit wunderschönen, schlanken Rohren. Auf den Laufrädern – hinten 28 Zoll groß, vorn 20 Zoll – sind Mäntel mit 37 Millimetern Breite aufgezogen. Einzige Ausnahme sind die 49 Millimeter am E-Cargo. Doch auch das ergänzt die auf Schnelligkeit getrimmte Optik sehr stimmig.

Für die Saison 2021 sind die Rahmen der Bikes in einigen Details überarbeitet worden. Defacto bedeutet das ab November: Künftig sind die Laufräder mit Steckachsen vorne und hinten befestigt. Das verleiht dem gesamten Gefährt zusätzliche Stabilität. Zudem wird es eine Version des vorderen Laufrades geben, die den Einbau eines Laufrades mit einer Breite von 2,15 Zoll erlaubt. In noch etwas weiterer Ferne liegt die Ausstattung aller Modelle mit Riemenantrieben.

2. Omnium E-Cargo: Vorreiter mit einfachem Konzept

Mit dem Riemen hängt direkt ja der gesamte Antrieb zusammen. Die zusätzliche Option wäre demnach gleichbedeutend mit Alternativen zur jetzigen Kettenschaltung. Mal sehen, für welche Variante sich Omnium entscheidet. Am Bike ohne E-Unterstützung lautet die Kombination aktuell: Shimano-8-Gang-Nabenschaltung und Gates CDX-Carbonriemen.

E-Cargobike Omnium E-Cargo

Omnium E-Cargo

Beim E-Antrieb vertraut Omnium gänzlich auf Shimano. Angesichts der Tatsache, dass es sich um einen relativ kleinen Hersteller handelt, ist das Festlegen auf einen Motorenlieferanten nachvollziehbar. So bleiben beispielsweise die Entwicklungs- und Herstellungskosten für den Rahmen überschaubar, da sich auf die Integration eines einzigen Systems konzentriert werden kann.

Rahmengeometrie des E-Lastenrades Omnium E-Cargo

Rahmengeometrie des E-Cargo

Shimano als (an-)treibende Kraft

Und anscheinend hat der STEPS E8000 von Shimano die Macher von Omnium überzeugt. Auf ihrer Webseite loben sie den Mittelmotor als den besten von ihnen jemals getesteten Antrieb. Mit seinen 2,8 Kilogramm zählt er auf alle Fälle zu den leichtesten. Gleichzeitig machen ihn seine Leistung von 250 Watt und das maximale Drehmoment von 70 Newtonmetern zu einem geeigneten System an einem E-Cargobike.

Mittelmotor Shimano Steps E8000 am E-Lastenrad E-Cargo von Omnium

Mittelmotor Shimano Steps E8000

Aufgrund seines geringen Q-Faktors von 177 Millimetern lassen sich am Motor direkt hochwertige Shimano Deore XT-Kurbeln montieren. Omnium wählt dafür ein Set mit einer Kurbelllänge von 165 Millimetern. Das soll eine gleichmäßige Trittfrequenz und Motorunterstützung gewährleisten. Auch der restliche 1fach-Antrieb mit den zehn Gängen ist durchweg mit Shimano-Komponenten durchkonfektioniert, sodass alles optimal aufeinander abgestimmt ist.

Nach rund 100 Kilometern ist Schluss

Ein paar Zentimeter vor dem Motor auf dem Unterrohr befindet sich der Akku. Im Vergleich zum restlichen Design des Bikes wirkt er dort fast ein wenig lieblos abgelegt. Dafür ist der Energiespender an der Stelle angeblich am besten vor einem Aufprall und den Erschütterungen während der Fahrt geschützt. Seine 504 Wattstunden bringen euch mit einer kompletten Ladung bis zu 100 Kilometer weit. Das Erweitern um einen zweiten Akku für mehr Reichweite, am Lastenrad stets eine gute Idee, ist bei Shimano leider nicht möglich. Da haben E-Cargobikes, die zum Beispiel auf Systeme von Bosch oder Yamaha setzen, die Nase vorn.

Akku Shimano Steps für E-Lastenrad von Omnium

Akku Shimano Steps

Wie viel Energie noch vorhanden ist, zeigt euch das einfach gehaltene Shimano-Display. Dessen geringe Größe fügt sich harmonisch in das sehr aufgeräumt wirkende Cockpit ein. Über die Schalter auf der rechten Seite bedient ihr die Kettenschaltung, über die an der linken Seite steuert ihr den Motor. Das erinnert sehr an ein klassisches Cockpit eines herkömmlichen Fahrrades.

Vier Rohre und fertig ist der Gepäckträger

Dominiert wird das Erscheinungsbild des Omnium E-Cargo von der Rohrkonstruktion, die als Basis der Ladefläche fungiert. Mit den 50 Zentimetern Breite und 83 Zentimetern Länge könnt ihr eine Menge anstellen. Oder besser gesagt: Damit müsst ihr etwas anstellen. Denn zur Standardausführung gehört nur die minimalistische Rohrkonstruktion. Der könnt ihr für rund 65 Euro ein stabiles Stoffgeflecht als Bodenfläche verpassen. Dieses von Omnium als VTS-System bezeichnete Gewebe wurde in der Schweiz entwickelt.

Eine andere Alternative ist ein Aufbau, der einen Kindersitz und einen großen, aus Metall geflochtenen, Korb umfasst. Der Kindersitz ist in diesem Falle entgegen der Fahrtrichtung montiert. Euer Kind schaut euch also genüsslich beim Radeln ins Gesicht. Also immer schön lächeln! Tatsächlich hat die Position einige Vorteile für den kleinen Passagier. So schützt ihn die Rückenfront des Kindersitzes gegen den Fahrtwind. Außerdem geraten kleine Fliegen seltener in seine Augen.

Nützlich und einfallsreich zugleich

Der Korb lässt sich natürlich auch einzeln ohne Kindersitz auf der Ladevorrichtung anbringen. Ein extra Befestigung dafür bietet Omnium nicht an. Die Dänen empfehlen einfach den Griff zu dicken Kabelbindern. Vielleicht habt ihr ja eine noch bessere Lösung parat.

Für etwas mehr Zuladung lässt sich die Rohrkonstruktion zusätzlich verlängern. Ein entsprechender Extender aus Aluminium wiegt 500 Gramm. Er gibt euch noch einmal zusätzliche 50 Zentimeter an Ladefläche. Fahrt ihr ihn komplett ein, sind es immerhin sechs Zentimeter. Die Kosten dafür betragen rund 40 Euro.

Ohne entsprechende Boxen oder ähnliches bietet die Ladefläche keinen passenden Platz für kleinteiliges Transportgut. Dieses Manko löst Omnium recht einfallsreich. An der Unterseite des Gepäckträgers lassen sich nämlich insgesamt zwei spezielle Taschen namens Wedgie anbringen. Beide sind aus wasserfestem Nylon-Cordura gefertigt. Die linke Tasche fällt etwas größer aus, da auf dieser Seite etwas mehr Platz neben der dort verlaufenden Lenkung ist. Die Wedgie könnt ihr auch am E-Mini Max nutzen. Dort ist dann jedoch nur Platz für die linke Tasche. Kostenpunkt ist hier rund 54 Euro pro Tasche. An Varianten wird euch also einiges geboten. Einzig die 175 Kilogramm an maximal zulässigem Gesamtgewicht setzen eurer Phantasie gewisse Grenzen.

  • Preis: ab 4.499 Euro

3. Omnium E-Mini: Für das breite Publikum

Abgesehen vom Zubehör entsteht die Vielfalt bei Omnium nicht unbedingt durch eine große Vielfalt an unterschiedlichen Systemen und Komponenten. Die Stärke dieses Herstellers liegt eindeutig im Variantenreichtum der angebotenen Rahmen. Ein Bespiel dafür ist das Omnium E-Mini. Es ist im Grunde genauso lang wie ein gewöhnliches Rennrad mit 28 Zoll großen Laufrädern. Nur ist beim E-Mini vorn ein 20 Zoll großes Laufrad mit einem darüber angebrachten Gepäckträger verbaut.

E-Cargobike Omnium E-Mini

Omnium E-Mini

Die Ladefläche beträgt lediglich 42 Zentimeter an Breite und 40 Zentimeter an Länge. Darauf passt natürlich nicht allzu viel. Entsprechend niedrig fällt das zulässige Maximalgewicht von 125 Kilogramm aus. Vor allem für Privatpersonen ist dies unter Umständen aber genau die richtige Größe.

Wahl zwischen zwei Rahmengrößen

Technisch gesehen entspricht das E-Mini fast vollständig dem E-Cargo. Erneut gibt es das hochwertige Komplettpaket von Shimano. Einziger Unterschied sind die 37 Millimeter breiten Reifen. Im Vergleich zum größten Modell rollt dieses Lastenrad also auf noch schmaleren Pneus.

Rahmengeometrie des E-Lastenrades Omnium E-Mini

Rahmengeometrie des E-Mini

Bei der Rahmenhöhe müsst ihr im Ernstfall ein paar Kompromisse eingehen. Das E-Mini gibt es in einer M, die sich laut Omnium für Menschen mit einer Körperlänge von 170 bis 185 Zentimetern eignet. Auf der L nehmen im Optimalfall Menschen mit einer Körperlänge von 185 bis 195 Zentimetern Platz. Details wie Lenker, Vorbau und anderes könnt ihr individuell auswählen. An diversen Möglichkeiten für ein entsprechendes Feintuning mangelt es also nicht.

  • Preis: ab 3.620 Euro

4. Omnium E-Mini-Variant: Leichtes Auf und Ab

Wer nach einer Alternative zu dem Rahmen mit geradem Oberrohr sucht, wird beim Omnium E-Mini-Variant fündig. Wie bei vielen Damenrahmen verläuft das Oberrohr hier nach unten in einem kurzen geschwungenen Bogen zum Sitzrohr. Damit fällt das Auf- und Absteigen deutlich leichter.

E-Cargobike Omnium E-Mini Variant

Omnium E-Mini Variant

Von der Ausstattung ist das E-Mini-Variant fast ein E-Mini. Fast. Für uns etwas unverständlich ist mit dem Shimano STEPS E7000 ein etwas schwächerer Motor verbaut. Immerhin bekommt ihr dafür bei der Kettenschaltung den 1fach-Antrieb mit elf statt nur zehn Gängen.

Rahmengeometrie des E-Lastenrades Omnium E-Mini Variant

Rahmengeometrie des E-Mini Variant

Das E-Mini-Variant wird nur mit einer Standardrahmengröße angeboten. Die Anpassung an eure individuellen Maße erfolgt erneut über die Wahl von Vorbauten unterschiedlicher Längen, Lenkern usw.

  • Preis ab 3.553 Euro

5. Omnium E-Mini-Max: Die stählerne Mitte

Zwischen dem E-Cargo und dem E-Mini positioniert Omnium mit dem E-Mini-Max sein drittes E-Lastenrad. Dessen Gesamtlänge von 198 Zentimetern sind genau 20 Zentimeter weniger als die des E-Cargo und 36 mehr als beim E-Mini sowie E-Mini-Variant. Auch der Gepäckträger hat mit 50 Zentimetern Breite und 70 Zentimetern Länge seine ganz eigenen Abmessungen. Als maximal zulässiges Gesamtgewicht nennt Omnium 150 Kilogramm.

Am E-Mini-Max gibt es wieder die Rückkehr zum Shimano STEPS E8000. Damit deckt sich die Ausstattung in Bezug auf den Antrieb komplett mit der vom E-Mini. Größentechnisch habt ihr fast so viel Auswahl wie beim E-Cargo. Vom Rahmen in S für eine Körperlänge von 160 bis 175 Zentimeter, über M für 175 bis 185 Zentimeter bis hin zur L für alle mit 185 Zentimetern und mehr.

  • Preis: ab 4.358 Euro

 

Bilder: Omnium ApS; busybike.com

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