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Giant Fathom E+ und Liv Lurra E+: Runderneuerte Hardtails

E-Bike Giant Fathom E+ für die Saison 2025

Geht es nach den Leserinnen und Lesern des Magazins „E-Mountainbike“ haben vollgefederte E-Mountainbikes gegenüber den Hardtail-E-MTBs klar die Nase vorn. Für die Leserumfrage 2022 gaben 61,6 Prozent der Teilnehmenden an, mit einem E-Fully unterwegs zu sein. Mit 15,4 Prozent wurde das E-Hardtail deutlich seltener genannt. Für diesen Typ E-Bike gibt es an der Stelle also etwas aufzuholen. Die perfekte Vorlage dafür bietet aktuell Giant. Der Fahrradhersteller hat für seine beiden Marken Giant und Liv zwei passende Neuvorstellungen präsentiert.

E-Bike Giant Fathom E+ 2

Giant Fathom E+ 2

Neue Namen und neue Power

Fathom E+ und Lurra E+ lauten die entsprechende Namen dazu. Bei Ersterem handelt es sich um eine umfassende Überarbeitung des Klassikers im Sortiment von Giant. Liv hingegen schlägt ein ganz neues Kapitel auf und löst mit dem Lurra E+ gleich zwei vorherige Modell ab – das Vall-E+ und das Tempt E+. Wer sich wundert, dass Giant unter zwei Marken dasselbe tut, der sei darauf aufmerksam gemacht, dass Liv sich vorrangig an Frauen wendet und demzufolge gerade Komponenten wie Sattel, Griffe, Lenker und Kurbeln gezielt auf die weibliche Anatomie hin ausrichtet.

E-Bike Liv Lurra E+ 2

Liv Lurra E+ 2

Auslöser die Auffrischung des Sortiments ist die Tatsache, dass in den jeweiligen Vorgängern noch eine ältere Antriebsgeneration verbaut gewesen ist. Sowohl der SyncDrive Pro als auch der SyncDrive Sport wurden inzwischen vom SyncDrive Pro2 beziehungsweise vom SyncDrive Sport2 abgelöst. Während der Wechsel in anderen Modellreihen bereits vollzogen ist, stand er hier einfach noch aus.

Ankunft im Hier und Jetzt

Bei der Gelegenheit hat Giant gleich zusätzlich an der Rahmengeometrie gefeilt. In der Folge fällt der Lenkwinkel um zwei Grad flacher aus als früher. Dadurch gewinnen beide Rahmen an Qualitäten im Downhill hinzu. Und grundsätzlich bedeutet dies einen Schritt hin zu einer Geometrie, die stärker heutigen Trends entspricht. Unter optischen Aspekten fällt das etwas schlankere Unterrohr auf. Die Dimensionen passen viel besser zu den Abmessungen von Oberrohr und Sitzrohr, wodurch der gesamte Rahmen deutlich harmonischer wirkt. Mit ihren kleineren Abmessungen haben sicher auch die neuen Motoren ihren Teil dazu beigetragen.

Andere Eckpfeiler des Konzeptes der Hardtails hat Giant so belassen. Dazu gehören Aluminium als der Werkstoff der Wahl für den Rahmen, der Federweg von 130 Millimeter für die Federgabel sowie eine mechanische Kettenschaltung.

Giant Fathom E+ in Bildern

Wenn ein Bike dem anderen gleicht

Beim Blick auf die weitere technische Ausstattung erweisen sich Fathom E+ und Lurra E+ als ein positives Beispiel für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Im Gegensatz zu anderen Herstellern trefft ihr je nach Modell auf identische Komponenten und Baugruppen. Hier wird niemand bevorzugt oder benachteiligt. Da beide E-Bikes als sanfter Einstieg in die Welt des Mountainbikens verstanden werden können, bewegt sich das Ganze auf einem Niveau, für das vor langer Zeit mal das Wort „solide“ erfunden wurde. Die von SR Suntour stammende Federgabel XCR 34 2-CR gibt es mit einer Luftfederung am jeweiligen Topmodell sowie mit der Stahlfeder in allen anderen Fällen. Bei der Kettenschaltung Shimano Cues mit elf beziehungsweise neun Gängen handelt es sich immerhin um die für auf den Einsatz am E-Bike ausgelegte robuste Linkglide-Variante. Und die Bremsscheiben der hydraulischen Scheibenbremsen von Shimano Tektro messen ausreichende 180 Millimeter.

Alltag erhält Vorzug

Uns überrascht Giant mit seiner, sagen wir, Wertschätzung innerhalb der Modellreihen. Schließlich ist sowohl beim Fathom E+ als auch beim Lurra E+ das Topmodell eines derjenigen mit der Komplettausstattung, sprich mit fest montierten Schutzblechen, einem Seitenständer, einem Gepäckträger sowie einer kompletten Lichtanlage. Das Fathom E+ EX 1 und das Lurra E+ EX 1 sind jeweils die einzigen Fahrräder, die den SyncDrive Pro2 in Kombination mit dem Akku EnergyPak 800 erhalten. Das vom Papier her leistungsstärkste E-Bike-System geht bei diesem E-Mountainbike nicht an das Modell mit der besten Eignung fürs Gelände, sondern an das Kompromiss-Modell, das am besten den Spagat zwischen Straße und Waldweg hinbekommt.

Die Ausführung ohne dem Zusatzpaket sowie das günstigere EX-Modell müssen sich mit dem SyncDrive Sport2 begnügen. Im Vergleich zum SyncDrive Pro2 generiert der ein etwas niedrigeres Drehmoment von 75 Newtonmetern. Auch daraus lässt sich jedoch noch viel Fahrspaß ziehen. Dieser endet lediglich etwas früher, da er von einem Akku mit 625 Wattstunden an Kapazität begleitet wird. Beide Varianten sind jedoch mit Giants Zusatzakku, dem EnergyPak Plus, kompatibel. Damit habt ihr sowohl bei allen Fathoms als auch allen Lurras die Option, die Reichweiten durch zusätzliche 240 Wattstunden zu vergrößern.

Liv Lurra E+ in Bildern

Richtige Entscheidung an einem Mountainbike?

Ein Detail fällt beim Blick auf das Giant Fathom E+ 2 sowie beim Liv Lurra E+ 2 auf, das nicht so recht ins Bild passen möchte. Gemeint ist die Kettenschaltung. Es klang bereits an, diese bietet euch lediglich neun Gänge statt der elf am jeweiligen Topmodell. Das an sich ist bereits Nachteil Nummer eins. Nummer zwei stellt die verbaute Kassette dar. Sie deckt ein geringeres Spektrum gerade in Bezug auf das größte Ritzel ab. Für das Bike, das ansonsten gezielter auf das Fahren abseits der Straße ausgelegt ist, erscheint dies die schlechtere Wahl. In steileren Passagen, wenn trotz geringer Geschwindigkeiten hohe Dynamik gefordert ist, fehlt euch da unter Umständen das letzte Quäntchen.

Bewusst getrennte Wege gehen

Neben den zahlreichen Gemeinsamkeiten gibt es natürlich auch einige Unterschiede zwischen dem Fathom E+ und dem Lurra E+. So ist der Rahmen des E-Hardtails von Liv merklich auf Frauen ausgelegt. Defacto bedeutet das zum Beispiel ein kürzeres Oberrohr sowie einen schmaleren Lenker. Der Sitzwinkel beträgt durchweg 74 Grad statt 75 Grad beim Fathom. In den Rahmengrößen XS und S greift Liv zu Laufrädern der Größe 27,5 Zoll und kürzt die Kettenstreben um 20 Millimeter ein, wodurch sich ein kürzerer Radstand ergibt. Das Giant Fathom E+ basiert dagegen von der S hinauf bis zur XXL auf 29 Zoll großen Laufrädern.

Weiterhin hat Liv die Sitzposition auf dem Lurra E+ weitaus aufrechter gestaltet als Giant beim Fathom E+. Das erkennt ihr, wenn ihr die Werte für Stack und Reach aus der Rahmengeometrie zueinander ins Verhältnis setzt. Wir haben das mal für die jeweilige Rahmengröße M getan. Im Falle des Lurra E+ erhaltet ihr dabei einen Koeffizienten von 1,63 gegenüber einem von 1,47 beim Fathom E+. Die Bikefitting-Experten von Radlabor definieren eine Sitzposition als „sportlich“ bei einem Verhältnis von 1,45 bis 1,55. Alles, was darüber hinausgeht, gilt als „komfortabel“.

E-Bike Liv Lurra E+

Solltet ihr mit dem Gedanken an ein E-Hardtail spielen, schaffen es das Giant Fathom E+ oder das Liv Lurra E+ ja vielleicht auf eure Liste. Oder sogar beide. Für den Fall sei noch ergänzt, dass beide bei einem Preis von 3.499 Euro starten und ab dem 20. Mai in den Handel gelangen.

Giant Fathom E+ im Überblick

  • Varianten: Fathom E+ EX 1, Fathom E+ EX 2, Fathom E+ 2
  • Rahmen: Aluxx-Aluminium
  • Federgabel: SR Suntour XCR 34 2-CR Air, SR Suntour XCR 34 2-CR Coil
  • Motor: Giant SyncDrive Pro2, Giant SyncDrive Sport2
  • Akku: Giant EnergyPak 800, Giant EnergyPak 625
  • Bedieneinheit: Giant RideControl Dash 2in1
  • Antrieb: Shimano Cues Linkglide
  • Bremsen: Shimano Deore BR-MT410, Tektro HD-M285
  • Gewicht: ab 24,6 kg
  • Maximal zulässiges Gesamtgewicht: 156 kg
  • Farbe: Gun Metal, Sun Beam, Space Grey, Cordovan
  • Preis: ab 3.499 Euro

Liv Lurra E+ im Überblick

  • Varianten: Lurra E+ EX 1, Lurra E+ EX 2, Lurra E+ 2
  • Rahmen: Aluxx-Aluminium
  • Federgabel: SR Suntour XCR 34 2-CR Air, SR Suntour XCR 34 2-CR Coil
  • Motor: Giant SyncDrive Pro2, Giant SyncDrive Sport2
  • Akku: Giant EnergyPak 800, Giant EnergyPak 625
  • Bedieneinheit: Giant RideControl Dash 2in1
  • Antrieb: Shimano Cues Linkglide
  • Bremsen: Shimano Deore BR-MT410, Tektro HD-M285
  • Gewicht: n.a.
  • Maximal zulässiges Gesamtgewicht: 156 kg
  • Farbe: Kelp Forest, Mushroom, Sea Sparkle
  • Preis: ab 3.499 Euro

 

Bilder: Giant Deutschland GmbH

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