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Flyer entdeckt mit dem Uproc SL:X das Leichtgewicht für sich

E-Bike Flyer Uproc SL:X

Gerade hat Orbea mit dem Rise für Saison 2025 eine bemerkenswerte Marke gesetzt, wenn es darum geht, wie wenig ein vollgefedertes E-Mountainbike mit einem Full-Power-Motor wiegen kann. Für jedes Modell, das zeitgleich erscheint und ebenfalls zur Kategorie „Leicht und kraftvoll“ zählen möchte, wird der Vergleich ziemlich hart. Dies erfährt gerade das neue Flyer Uproc SL:X. Dennoch schlägt es sich aus unserer Sicht achtbar.

Fairerweise empfiehlt sich eher eine Gegenüberstellung mit dem ebenfalls noch recht frischem Flyer Uproc X. Das hatte im Februar dieses Jahres das Allmountain-Segment des Herstellers erweitert. Mit seinem Bosch Performance Line CX bildet es ein Gegenwicht zu den anderen Modellen der Uproc-Serie mit dem Panasonic GX Ultimate. Uproc X und Uproc SL:X gehören damit im Grunde zur selben Familie. Der Neuling setzt jedoch ganz eigene Akzente, sodass er es verdient, als eigenständiges Modell betrachtet zu werden.

E-Bike Flyer Uproc SL:X
Flyer Uproc SL:X

Erstmals mit E-MTB unter 20 kg

Schon ein Blick auf die Waage zeigt nämlich, dass das Flyer Uproc SL:X im Sortiment des Schweizer Unternehmens eine besondere Stellung einnimmt. Mit rund 18 Kilogramm in seiner leichtesten – gleichzeitig auch teuersten – Ausstattung ist es mit Abstand das leichteste E-Mountainbike, das die Hallen am Stammsitz in Huttwil verlässt. Gegenüber dem Uproc X bedeutet dies eine Gewichtsersparnis von acht Kilogramm. Dabei beide E-Bikes auf einem aus Carbon gefertigten Rahmen basieren, liegen die Gründe für das geringere Gewicht offensichtlich an anderer Stelle.

Erster Faktor dieser Rechnung ist definitiv der Bosch Performance Line SX. Allein mit dem Motor dieses Antriebs lassen sich rund 900 Gramm sparen. Mehr als zwei Kilogramm beträgt der Unterschied zwischen den verschiedenen Akkus. Im Flyer Uproc SL:X steckt ein Bosch CompactTube 400 mit 400 Wattstunden. Dagegen erhaltet ihr das Flyer Uproc X mit einem Bosch PowerTube 750 mit 750 Wattstunden.

Motor Bosch Performance Line SX am E-Bike Flyer Uproc SL:X
Motor Bosch Performance Line SX

Kleinerer Akku kein Hindernis

Das niedrigere Gesamtgewicht des Uproc SL:X tauscht ihr folglich gegen ein weniger leistungsstarken Motor und eine geringere Reichweite ein. Wobei, so viel kürzer unterstützt euch der Antrieb gar nicht. Schließlich erreicht der Motor seine Spitzenleistung von 600 Watt erst bei wesentlich höheren Trittfrequenzen als ein Bosch Performance Line CX. Zusammen mit dem geringeren Drehmoment von 55 Newtonmetern führt das zu einem sparsameren Energieverbrauch des Bosch Performance Line SX. Zumindest, solange ihr euch hauptsächlich bei Trittfrequenzen von rund 70 Umdrehungen pro Minute oder weniger einpendelt. Außerdem bewegt der Motor ja von Grund auf die erwähnten acht Kilogramm weniger. Unter dem Strich läuft der Unterschied bei der Reichweite vermutlich auf rund ein Drittel hinaus, das ein Flyer Uproc SL:X hinter einem Flyer Uproc X unter sonst identischen Voraussetzungen zurückbleibt.

Am Uproc SL:X spart Flyer ein Display ein. Bedienen lässt sich der Antrieb am Fahrrad über den im Oberrohr integrierten System Controller zusammen mit der am Lenker befindlichen Mini Remote. Der Rahmen ist ausgelegt auf das Hinzufügen eines Bosch PowerMore 250. Mit dem Range Extender von Bosch könnt ihr auf Wunsch die Lücke in der Reichweite zum Uproc X komplett schließen.

Bedieneinheit Bosch System Controller am E-Bike Flyer Uproc SL:X
Im Oberrohr integrierte Bedieneinheit Bosch System Controller
Range Extender Bosch PowerMore 250 am E-Bike Flyer Uproc SL:X
Bei den Modellen Flyer Uproc SL:X 9.50 und Flyer Uproc SL:X 8.70 gehört der Bosch PowerMore 250 zur Serienausstattung dazu.

Mullet-Setup adé

Erstaunlich viel hat sich am Rahmen und um ihn herum getan. Zum Beispiel lässt der Hersteller das Konzept des größeren Vorderrads und kleineren Hinterrades fallen. Stattdessen verbaut er an der Neuheit vorn und hinten jeweils 29 Zoll große Laufräder. Fast ein wenig schade, da dem leichteren Fahrrad so etwas von seiner Agilität genommen wird. Eventuell sollen die großen Laufräder ein Stück weit den geringeren Federweg kompensieren. Während Federgabel und Dämpfer am Uproc X noch über 140 Millimeter verfügten, geben beide Komponenten nur um maximal 130 Millimeter nach. Angesichts dieser Entscheidung ordnet sich das Uproc SL:X irgendwo zwischen einem Crosscountry-Bike und einem Allmountain-Bike ein.

In welche Richtung der Zeiger stärker ausschlägt, könnt ihr selbst beeinflussen. Ein am Umlenker platzierter Flip-Chip ermöglicht euch das Wechseln von einer Low-Position in eine High-Position und umgekehrt. In der Einstellung „High“ wird das Tretlager um acht Millimeter auf eine Höhe von 344 Millimeter angehoben. Parallel dazu werden sowohl der Sitzwinkel als auch der Lenkwinkel etwas steiler. Durch diese Umstellung gelangt ihr eine Position auf dem Fahrrad, die eure Effizienz beim Pedalieren steigert, wodurch ihr Kraft schonen und längere Touren in Angriff nehmen könnt. Der Vorteil der Position „Low“ liegt in einem tieferen Schwerpunkt, der das Fahren bergab erleichtert.

Flip-Chip am E-Bike Flyer Uproc SL:X
Den Flip-Chip hat Flyer am Umlenker platziert.

Weitere Änderungen im Vergleich mit dem Uproc X sind der etwas einfacher gehaltene Umlenker als abgestützte 1-Link-Federung mit Flex Pivots sowie die Flexstay. Hinter Letzterer verbirgt sich ein spezieller Carbon-Aufbau, der das sonst dort erwartbare Lager ersetzt. Solche Lösungen funktionieren inzwischen sehr zuverlässig, senken das Gewicht und benötigen keinerlei Wartung.

E-Bike Flyer Uproc SL:X
Aufgrund seines geringen Gewichts und des Federwegs von 130 Millimetern eignet sich das Flyer Uproc SL:X vor allem für ausgedehnte Touren auf Flow-lastigen Trails.

Vier Modelle, aber nur eine Farbe

Analog zum Uproc X bringt Flyer das Uproc SL:X ebenfalls in vier verschiedenen Ausstattungen auf den Markt. Die entscheidenden Abstufungen erstrecken sich wie gewohnt auf das Federsystem, die Schaltung sowie die Bremsen. Das Spektrum reicht von einer 12-Gang-Shimano Deore-Kettenschaltung, Bremsen von TRP und einem Federsystem des Herstellers X Fusion am Einstiegsmodell bis hin zur Sram XX Eagle Transmission, Shimanos XTR-Bremsen und Federelementen aus Fox 34 Float Factory-Reihe am Topmodell. Zum daraus resultierenden Preisunterschied von 4.200 Euro zwischen dem Flyer Uproc SL:X 4.10 und dem Flyer Uproc SL:X 9.50 tragen zudem Details wie ein Carbon-Lenker mit Monkey-Link-Schnittstelle für das Frontlicht und ein im Vorbau integriertes Multi-Tool bei.

Nach Angaben von Flyer ist das Uproc SL:X ab sofort erhältlich. Bezogen auf die Farbe habt ihr die Wahl zwischen Cast Silver Gloss und Cast Silver Gloss. Oder ihr nehmt Cast Silver Gloss. 😉

Monkeylink-Schnittstelle am Vorbau des E-Bikes Flyer Uproc SL:X
An der Monkeylink-Schnittstelle am Vorbau könnt ihr zum Beispiel die Supernova M99 Mini Pro nutzen.

Flyer Uproc SL:X 2024 im Überblick

  • Varianten: Uproc SL:X 9.50, Uproc SL:X 8.70, Uproc SL:X 6.50, Uproc SL:X 4.10
  • Rahmen: Carbon
  • Federgabel: Fox 34 Float Factory, Fox 34 Float Performance, Fox 34 Float Rhythm, X Fusion E-Slide 34 RC
  • Motor: Bosch Smart System Performance Line SX
  • Akku: Bosch CompactTube 400
  • Bedieneinheit: Bosch System Controller & Bosch Mini Remote
  • Antrieb: Sram XX Eagle Transmission, Shimano XT, Sram GX Eagle Transmission, Shimano Deore
  • Bremsen: Shimano XTR BR-M9120, Shimano XT BR-M8120, Shimano BR-MT520, TRP Slate Evo
  • Gewicht: ab 18 kg
  • Maximal zulässiges Gesamtgewicht: 130 kg
  • Farbe: Cast Silver Gloss
  • Preise: ab 5.799 Euro
E-Bike Flyer Uproc SL:X 6.50

Bilder: Flyer AG

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