Zum Inhalt springen

Mehr tödliche Unfälle mit E-Bikes

Unfall von einem Auto mit einem Fahrrad

Das Fahrradjahr 2020 war ein Rekordjahr. Leider bestätigt sich dies auch der Blick auf die Unfallstatistik. Wie die Deutsche Verkehrswacht (DVW) jetzt berichtet, zeigen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis), dass im zurückliegenden Jahr mehr Menschen mit einem E-Bike im Straßenverkehr tödlich verunglückt sind, als je zuvor. Im Zeitraum von Januar bis Dezember kamen insgesamt 142 Personen ums Leben. Die Zahl lag um 20 Prozent über dem Wert von 2019. Besonders auffällig: Aufgrund der Corona-Pandemie herrschte zeitweise ein geringeres Verkehrsaufkommen, sodass es allgemein weniger Unfälle verzeichnet wurden.

Mit Fahrtraining und Beratung vorbeugen

Prof. Kurt Bodewig, Präsident des DVW, forderte angesichts dieser Entwicklung mehr individuelle Fahrtrainings für Menschen, die erstmals auf einem E-Bike unterwegs sind: „Nicht nur E-Bikes sind seit einigen Jahren im Aufwärtstrend, sondern leider auch die Unfallzahlen. Besonders ältere Menschen, die das Radfahren für sich neu entdecken, haben anfängliche Schwierigkeiten mit dem Elektroantrieb. Wir brauchen hier mehr Aufklärung und fahrpraktische Angebote, aber natürlich auch eine sichere Verkehrsumgebung.“ Die DVW sieht zudem die Fahrradläden vor Ort in der Verantwortung. KundInnen sollte stets ausführlich erklärt werden, wie ein E-Bike funktioniert und worauf im Umgang damit geachtet werden müsse. Das beinhalte eine entsprechende Probefahrt. Außerdem warb Bodewig für das Tragen eines Fahrradhelms.

Mit dem erneuten Anstieg der Todesfälle setzt sich ein unrühmlicher Trend fort. Im fünften Jahr in Folge kamen mehr Pedelec-Fahrende ums Leben. Aus Sicht der DVW ist die Gefahr für ältere Menschen besonders groß. Sie stellen eine der größten Gruppen unter den NutzerInnen von Pedelecs und S-Pedelecs dar. Ihr Unfall- und Verletzungsrisiko ist generell erhöht.

Diagramm zur Entwicklung der Anzahl der im Straßenverkehr in Deutschland getöteten E-Bike-Fahrenden

Die Anzahl der im Straßenverkehr in Deutschland getöteten E-Bike-Fahrenden steigt seit 2015.

Vor allem ältere Menschen gefährdet

Bestätigung erfährt diese Annahme durch den DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2020, auch wenn der nur bis zum Jahr 2019 reicht. Eben für 2019 geht aus diesem aber hervor, dass 51 Prozent Prozent der in Deutschland getöteten Pedelec-Fahrenden über 75 Jahre alt waren. Zu den Unfallursachen zählen laut dieser Erhebung mehrere altersbedingte Phänomene wie eine geringere Sehstärke, ein schlechterer Gleichgewichtssinn und abnehmende allgemeine körperliche Fähigkeiten.

Diagramm zum Alter der 2019 im Straßenverkehr in Deutschland getöteten E-Bike-Fahrenden

Gleichzeitig bedeutet für diese Altersgruppe der Kauf eines E-Bikes den Wiedereinstieg ins Fahrradfahren. Ein Teil der Betroffenen kann als eher ungeübt angesehen werden. Dies sind keine idealen Voraussetzungen, um sich an ein Gefährt zu gewöhnen, das rasanter beschleunigt und abrupter bremst, als ein vertrautes herkömmliches Fahrrad. Folglich kann es öfter dazu kommen, dass ältere Menschen die Dynamik des Fahrens mit einem E-Bike anfänglich falsch einschätzen und so in potentiell gefährliche Situationen geraten. Da Knochenstruktur und Muskulatur nicht so viel Widerstand bieten wie bei Jüngeren, können selbst kleinere Stürze gravierendere Auswirkungen haben.

Kurse bei der Verkehrswacht und anderen

Unabhängig vom Alter der Person kann der Umstieg von einem herkömmlichen auf E-Bike für manche eine größere Herausforderung bedeuten. Spezielle Fahrtrainings erleichtern die Umgewöhnung und stellen eine nützliche praktische Unterstützung dar. Neben der DVW gibt es weitere Anbieter für solche Kurse. Seit der Präsentation der Verkaufszahlen für 2020 durch den Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) wissen wir, dass inzwischen mehr als sieben Millionen E-Bikes über die Straßen und Wege unseres Landes rollen. Mehr Sicherheit für E-Bike-Fahrende ist da ein Gebot der Stunde.

Übersicht zur Entwicklung der Anzahl der im Straßenverkehr in Deutschland verunglückten Fahrradfahrenden

Anzahl der im Straßenverkehr in Deutschland verunglückten Fahrradfahrenden aufgeteilt in verschiedene Fahrradtypen

 

Bilder: Deutsche Verkehrswacht e. V.; DEKRA e. V.

Ein Gedanke zu „Mehr tödliche Unfälle mit E-Bikes“

  1. Ich sehe das hier nicht. Die Autofahrer sollten gelernt werden, vielleicht über Flensburg das sie ihre Platz teilen sollten mit Anderen. Bei mir gibt es bis jetzt seit 9000km noch keine 10 Autos die mir mein 2m Sicherheitsabstand gegeben haben.

    Auch die Bücher von Verkehrswacht die von meine Pflicht und nicht von Rechte reden. Ich stelle nur fest das Jungeren besser und schneller sind sich das Leben zu retten. Das Ergebnis bleibt gleich…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert