Reisen mit dem E-Bike macht enorm viel Spaß. Gleichzeitig erfordert es auch ein wenig Planung. Schließlich hält kein E-Bike Akku ewig! Doch wie ladet ihr euren Akku unterwegs am besten auf?
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Zur komfortabelsten Lösung gehört das Laden an Fahrradtankstellen.
Fahrradtankstellen für deinen Elektrofahrrad-Akku
An der Tankstelle für Bike-Akkus könnt ihr euer Fahrrad meist über herkömmliche Steckdosen laden. Die sind entweder offen zugänglich oder mit speziellen Schließfächern kombiniert. Immer häufiger stoßt ihr unterwegs auf Ladesäulen, die demselben Zweck dienen.
Ladestationen fürs Bike finden sich vorzugsweise in der Nähe touristischer Ziele wie Restaurants, Hotels oder Museen. Als besonders praktisch erweisen sich die Apps der Akku-Hersteller selbst. Die verraten euch bequem auf dem Smartphone den direkten Weg zur nächsten Fahrradtankstelle.
Akku-Ladegeräte für die E-Bike-Reise: platzsparend oder lieber schnell?
So weit, so gut. Doch was ist mit Bike-Reisen fernab der Zivilisation? Auch dafür gibt es einfache Lösungen: Ist weit und breit keine Fahrradtankstelle in Sicht, greift ihr am besten zu einem mobilen Ladegerät oder einem Zweitakku für das Elektrofahrrad. Prüft vor der Reisebeginn, welche Variante optimal zu euren Reiseideen passt.
Möchtet ihr Produkte miteinander vergleichen, findet zuvor Antworten auf folgende Fragen:
- Ist euer ideales Ladegerät klein, leicht und bringt weniger Leistung?
- Nehmt ihr für mehr Leistung lieber ein größeres Packmaß und mehr Gewicht in Kauf?
- Genügt das Aufladen über Nacht oder soll es besonders schnell gehen?
Um euch die Abwägung etwas zu erleichtern, haben wir zwei E-Bike Ladegeräte von Bosch verglichen.
Compact Charger 2A Active/Performance
Dieses Ladegerät zählt zur Kategorie klein und leicht. Aufgrund seiner kompakten Maße und des geringen Gewichts passt es prima in die meisten Fahrradtaschen. Dabei spart euch damit unnötige Kilos am Fahrrad, ideal also für E-Bike-Reisen. Die Ladezeit liegt im guten Mittel. Mit unter 100 Euro überzeugt auch der Preis für den Compact Charger.
Gewicht: 600 g
Ladezeit: 6,5 h (für 400 Wh Akku)
Stromstärke: 2 A
Maße: 23 x 15 x 5,8 cm
Fast Charger 6A Active/Performance
Schnell, schneller, Fast Charger 6A: Im Vergleich zum Compact Charger 2A reduziert sich die Ladezeit beim Fast Charger 6A um mehr als die Hälfte – das ist enorm. Das geht auf Kosten des Gewichts und eures Reisebudgets. Wer seinen E-Bike Akku auf Reisen auch unterwegs laden möchte und nicht nur während der Schlafzeiten, wird das wohl verschmerzen.
Gewicht: 1 kg
Ladezeit: 2 – 2,5 h (bei 400 Wh PowerPack, bei der Classic Line ca. 1 h länger)
Stromstärke: 2 A
Maße: 20 x 9 x 6 cm
Zeigt der Pfeil auf dem Höhenprofil eurer Reiseroute oft nach oben, zählt jedes eingesparte Gramm. Zwar unterstützt euch der E-Bike-Akku. Aber jeder Meter bergan kostet dennoch wertvolle Akkuleistung. In der Ebene lässt sich das Mehrgewicht vermutlich besser verkraften. Für diesen Fall geht die Tendenz eher in Richtung Fast Charger 6A. Erst recht, wenn ihr keine langen Ladezeiten auf der Reise hinnehmen möchtet.
Zweitakku für die Reise mit Elektrofahrrad
Eine weitere Möglichkeit für die E-Bike Reise ist die Mitnahme eines Zweitakkus. Ja, auch das bedeutet mehr Gewicht. Dafür ist euer E-Bike ohne Wartezeit sofort wieder ein einsatzfähig. Einfach austauschen und losfahren!
Wer auf eine stabile Rahmentasche setzt, hat zudem den optimalen Stauraum für den E-Bike-Zweitakku. Ein guter Bike-Rucksack tut’s natürlich auch. Besonders praktisch ist außerdem eine platzsparende Rahmentasche wie die von Topeak. Die hängt direkt am Fahrradrahmen, sodass ihr den Zweitakku unterwegs griffbereit habt und keinen wertvollen Stauraum im Rucksack oder den Fahrradtaschen verliert.
Weitere Infos zu diesem Thema findet ihr hier:
▶ Unterwegs mit dem E-Bike: Welche Tasche passt zu mir?
Titelbild: Belvelo
Unbeschwert mit dem E-Bike unterwegs sein macht enorm viel Spaß. Wären da nicht ab und zu die Gedanken an den Akku. Wie weit komme mit der aktuellen Ladung noch? Wo kann ich ihn am besten aufladen? Auf diese Fragen gibt es heutzutage ganz verschiedene Antworten. Meist spielt es eine Rolle, wo ihr euch gerade befindet, welchen Anlass eure aktuelle Fahrt hat und wie weit euer Ziel entfernt ist. Wir stellen euch die gängigsten Optionen zum Laden vor.
1. Ladestation per App finden
2. E-Bike-Akku an Tankstelle laden
3. E-Bike-Akku mit Ladegerät laden
4. Alternative Zweitakku
5. Sonderfall Bosch mit DualBattery
6. Range Extender: Kleine Lösung für unterwegs
7. Größere Akkus, weniger Sorgen
8. Mehr Einheitlichkeit dank Charge2Bike?
9. Rekuperation: Fahren und laden gleichzeitig
1. Ladestation per App finden
Komfortabler als an einer gut gewarteten Ladestation ladet ihr euer E-Bike wahrscheinlich nur zuhause auf. Kein Ladegerät, höchstens ein passendes Ladekabel oder einen Adapter – mehr braucht es dafür nicht. Sowohl in touristischen Regionen als auch im urbanen Raum an zentralen Orten wie Bahnhöfen, Busbahnhöfen, Einkaufscentern oder so manchen öffentlichen Einrichtungen finden sich solche Ladestationen. In Gegenden, in den viele Menschen ihren Urlaub verbringen, sind Restaurants, Hotels oder Museen die jeweiligen Anlaufstellen. Errichtet haben die Ladesäulen unterschiedlichste Anbieter. Habt daher zur Sicherheit das Ladekabel für euer E-Bike lieber griffbereit. Ihr könnt euch nicht darauf verlassen, dass Kabel und Anschlussbuchse der Ladestation mit dem E-Bike-System eures Fahrrades kompatibel sind.
Mithilfe gängiger Internetdienste wie Google Maps könnte ihr euch Ladestationen auf dem Smartphone anzeigen lassen. Noch bequemer lösen das mitunter spezielle Apps. In aller Regel haben diese jedoch einen gravierenden Nachteil. Sie zeigen euch nur die Ladestationen an, die aktiv in der App hinterlegt wurden. Meist bietet die Welt außerhalb dieser Apps einige Ladestationen mehr. Wer mehrere Apps nutzt, erhöht die Chancen, in der Nähe einen Treffer zu erhalten. Beispielhaft seien hier drei Apps erwähnt:
E-Station
- Initiator: Jan Kassner
- Nutzung: kostenlos, kostenpflichtige Zusatzfunktionen
- Ladestationen gelistet: aktuell ca. 12.000
- Besonderheit: User können selbstständig bisher nicht verzeichnete Ladestationen eintragen
- Betriebssysteme: iOS, Android
Bike Energy
- Initiator: MEGAtimer GmbH – bike-energy
- Nutzung: kostenlos
- Ladestationen gelistet: aktuell ca. 10.000, Schwerpunkte Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich
- Besonderheit: spezielles Ladekabel erforderlich, ausleihbar und über Shop von Bike Energy erhältlich
- Betriebssysteme: iOS, Android
Lade.Station
- Initiator: Internetstores.com
- Nutzung: eingestellt
- Ladestationen gelistet: keine, früher Schwerpunkte Deutschland, Österreich, Schweiz
- Besonderheit: mit Insolvenz von Betreiber Internetstores.com Anfang 2024 aus den gängigen App-Stores verschwunden
- Betriebssysteme: iOS, Android
Alternativ zu den genannten Apps könnt ihr Apps zum Anzeigen von Ladestation für E-Autos nutzen. Oftmals erlauben diese ein Filtern der Suchergebnisse nach „Schuko-Stecker“. An diesen Ladestationen benötigt ihr zusätzlich zum Ladekabel jedoch das Ladegerät.
2. E-Bike-Akku an Tankstelle laden
Je nach Gegend findet ihr eher eine Tankstelle als per App eine Ladestation zum Laden des Akkus. Wer dort höflich nach einer Erlaubnis zum Aufladen fragt, wird wohl nur selten abgelehnt. Und wenn ihr bei der Gelegenheit noch etwas zu trinken oder essen bestellt, gibt’s den Strom am Ende vielleicht sogar gratis. Funktioniert natürlich nur, falls ihr erneut Ladegerät und Ladekabel bei euch habt.
3. E-Bike-Akku mit Ladegerät laden
Trotz Ladestationen kommt die Sprache beim Laden des E-Bikes unterwegs schnell auf das Ladegerät. Sein Mitführen versetzt euch schnell in die Lage, flexibel auf verschiedene Gegebenheiten reagieren zu können. Noch vor einiger Zeit gab es mehrere Kategorien an Ladegeräten:
- Fast Charger = Ladegerät für besonders schnelles Laden
- Reiseladegerät = leichteres, weniger leistungsstarkes Ladegerät für unterwegs
- Standardladegerät = Ladegerät für den Alltag
Heute gestaltet sich die Situation deutlich übersichtlicher. Für viele E-Bike-Systeme von Bosch, Shimano, Mahle, Fazua, TQ, Brose, Pinion und Co. werden nur noch ein, höchstens zwei Ladegeräte angeboten. Häufig beträgt deren Ladestrom zwischen zwei Ampere und vier Ampere. Die frühere Vielfalt hatte ganz praktische Gründe. Nur die wenigsten waren bereit, etwa ein Gerät wie das Schnellladegerät von Bosch für ältere Versionen von Performance Line und Bosch Active Line auf der Tour dabeizuhaben, das ein Kilogramm wiegt. Dank steter Weiterentwicklung braucht es dieses breite Spektrum nicht mehr. Ladegeräte wiegen inzwischen etliche Gramm weniger als noch vor fünf oder zehn Jahren. Das lässt im Grunde ein spezielles Reiseladegerät überflüssig werden.
Gewicht für ausgewählte aktuelle Ladegeräte:
- Amflow 12A Ladegerät für DJI Avinox – ca. 950 g
- Bosch 2A Ladegerät für Smart System – 525 g
- Bosch 4A Ladegerät für Smart System – 700 g
- Fazua Ride 60 3A Ladegerät – ca. 800 g
- Orbea RS Smart Charger Gen2 2A-4A Ladegerät – 550 g
- Sram Eagle Powertrain 4A Ladegerät – ca. 750 g
- TQ 4A Ladegerät – ca. 700 g
Ob ihr unterwegs lieber ein Ladegerät bei euch habt oder nicht, richtet sich vermutlich meist nach dem Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen. Um das besser einzuschätzen, beantwortet folgende Fragen:
- Welches zusätzliche Gewicht bedeutet das Ladegerät?
- Wie gut kann ich es unterwegs verstauen?
- Über welche Ladeleistung verfügt das Gerät?
- Wie schnell lassen sich damit 50 Prozent, 80 Prozent oder 100 Prozent des E-Bike-Akkus aufladen?
Schnellladetechnologie für E-Bikes
Neue Dynamik in eine solche Abwägung hat Amflow mit dem Ladegerät für den DJI Avinox gebracht. Zurecht trägt es die Bezeichnung Schnellladegerät. Dieser Typ Ladegerät ist keineswegs neu. Ganz unterschiedliche elektrisch betriebene Gegenstände vom Smartphone bis zum E-Auto kennen irgendeine Form von Schnellladetechnologie. Allmählich hält sie nun auch Einzug im Bereich der Ladegräte für E-Bikes.
Amflow nutzt zum Beispiel einen GaN-Schnellladeanschluss. Hinter GaN verbirgt sich das kristalline Halbleitermaterial Galliumnitrid. Es taucht immer häufiger in Stromversorgungen und Ladegeräten auf und ersetzt dort als Alternative Silizium. Galliumnitrid leitet Strom sehr gut und hält auch hohen Temperaturen stand, was die Lebensdauer des jeweiligen Gerätes erhöht. In der Praxis bedeutet das: Ein Ladegerät von Amflow ist nur unwesentlich größer und rund 250 Gramm schwerer als ein Bosch 4A Ladegerät für das Smart System. Gleichzeitig lädt es einen 800 Wattstunden fassenden Akku rund dreimal schneller auf als das Pendant von Bosch.
4. Alternative Zweitakku
Zugegeben, das Ladegerät von DJI ist verdammt fix. Noch schneller seid ihr jedoch, wenn ihr unterwegs einfach den ursprünglichen Akku gegen einen Zweitakku tauscht. Je nach Art der Akkuentnahme dauert das vielleicht zwei Minuten und ihr könnt weiterfahren.
Nachteil dieser Lösung ist verständlicherweise ein größeres Gewicht während der Fahrt. Schließlich wiegt ein Akku mehr als ein Ladegerät. Allerdings sagt auch niemand, dass ihr den identischen Akku einsetzen müsst, den ihr am E-Bike entnehmt. So hält etwa Bosch für einen Teil seiner Intube-Akkus einen Adapter parat. Mit dessen Hilfe könnt ihr einen PowerTube 750 gegen einen PowerTube 500 tauschen, der immerhin rund 1,3 Kilogramm leichter ausfällt. Oder ihr ersetzt einen PowerTube 750 gegen einen PowerTube 625. Oder einen PowerTube 625 gegen einen PowerTube 500.
Bis zum Wechsel kann der Zweitakku in den Gepäcktaschen Platz finden. Ein guter Bike-Rucksack tut’s natürlich auch. Als ausgesprochen praktisch kann sich außerdem eine platzsparende Rahmentasche erweisen. Die hängt direkt am Oberrohr, sodass ihr den Zweitakku unterwegs griffbereit habt und keinen wertvollen Stauraum im Rucksack oder den Fahrradtaschen verliert.
5. Sonderfall Bosch mit DualBattery
Wollt ihr zwei Akkus nutzen, liegt es nahe, sie von Anfang an im beziehungsweise am Rahmen zu montieren. Alle, die ein E-Bike mit Bosch-Antrieb fahren, können dafür theoretisch auf die Option Bosch DualBattery zurückgreifen. Für wen dieser Begriff neu ist, nur so viel: Bosch Dualbattery ermöglicht den gleichzeitigen Einsatz zweier Akkus und damit das Verdoppeln der Reichweite oder sogar noch größere Steigerungen. Oftmals werden ein Intube-Akku mit einem Rahmenakku oder einem Gepäckträgerakku kombiniert. Das E-Bike-System greift abwechselnd auf beide Akkus zu und entlädt sie so möglichst schonend. Einschränkend gilt: Nicht jedes E-Bike besitzt vom jeweiligen Hersteller die Freigabe für das Bosch Dualbattery. Außerdem ist für bestimmte Akkus des Bosch Smart System nur die Kombination mit dem Range Extender Bosch PowerMore 250 möglich.
Wer DualBattery einmal verwendet hat, wird in vielen Fällen nicht mehr zur Variante mit einem einzigen Akku zurückkehren wollen. Der Reichweitengewinn eröffnet ungeahnte Freiheiten und lässt die Angst um ein plötzliches Ausbleiben der elektrischen Unterstützung ganz weit nach hinten rücken. Zumal es jederzeit möglich bleibt, das E-Bike auch nur mit dem Hauptakku zu fahren.
6. Range Extender: Kleine Lösung für unterwegs
So gut wie jeder Hersteller eines E-Antriebs, der etwas auf sich hält, führt inzwischen einen Range Extender m Programm. Im Grunde handelt es sich um eine abgewandelte Form der DualBattery-Variante. Allerdings verfügt der zweite Akku absichtlich über eine geringere Kapazität. So lässt sich zwar weniger zusätzliche Reichweite generieren. Dafür schrumpft der Akku auf das Maß ähnlich einer herkömmlichen Trinkflasche und lässt sich so mit geringem Aufwand im E-Bike-System und am Rahmen hinzufügen. Am Ende kommen zwischen einem Drittel oder gar der Hälfte an Kilometern auf die ursprüngliche Reichweite darauf – je nach Antrieb und der Größe des serienmäßig verbauten Akkus. Analog zur DualBattery kann ein Range Extender genutzt werden – muss aber nicht.
7. Größere Akkus, weniger Sorgen
Angesichts von kontinuierlich gestiegenen Akkukapazitäten, ausgefeilterer Batterie-Management-Systeme und modernerer Akkuzellen hat das Laden des E-Bikes unterwegs zum Glück ein wenig an Brisanz verloren. Kapazitäten von 800 Wattstunden und mehr gelten längst nicht mehr als Seltenheit. Erst recht, wenn wir einen Blick auf das S-Pedelec werfen. Akkus der Schweizer Hersteller Opium und Stromer erreichen Kapazitäten von mehr als 1.500 Wattstunden. Zudem kommen Akkuzellen anderen Typs zum Einsatz. Die lang genutzten 18650er Zellen gelten heute weitestgehend als ausentwickelt. Gerade arbeiten viele Systemanbieter und Akkuhersteller mit Zellen der Größe 21700.
8. Mehr Einheitlichkeit dank Charge2Bike?
Trotz ausdauernderer Akkulösungen und dem gleichzeitigen Nutzen zwei Akkus wird das Laden des E-Bikes unterwegs künftig weiterhin ein Thema bleiben. Aktuell nutzt beinahe jeder Systemhersteller einen eigenen Ladeanschluss. Das stößt nicht nur bei vielen E-Bike-Fahrenden auf Unverständnis, sondern erschwert gleichzeitig das Etablieren einheitlicher und damit einfach zugänglicher Ladeinfrastruktur. Initiativen wie die des Konsortiums CHAdeMO wollen hier Abhilfe schaffen. Die Idee: Wenn Ladeoptionen für E-Bikes auf einheitlichen Kabeln und Anschlüssen beruhen, können alle das private Ladegerät guten Gewissens zuhause lasen.
CHAdeMOs Ansatz für das Laden von E-Bikes heißt Charge2Bike. Diese als herstellerübergreifender Industriestandard konzipierte Ladelösungen wird von internationalen Fahrrad- und E-Bike Herstellern und dem Zweirad-Industrieverband (ZIV) aus Deutschland unterstützt. Ziel ist es, sie nach der finalen Veröffentlichung in eine internationale ISO- oder IEC-Norm zu überführen.
Charge2Bike von CHAdeMO soll künftig eine Ladespannung von maximal 60 Volt ermöglichen. Dies würde sich für Akkus eignen, deren nominalen Nennspannung maximal 50,4 Volt beträgt. Als Resultat ließe sich damit ein Ladestrom von maximal 20 Ampere erzeugen. Wenn ihr das in Relation zu den Ladeströmen heutiger Ladegeräte setzt, erkennt ihr, welchen enormen Sprung das bedeuten würde. Zuvor müssen jedoch das System seine Zertifizierung erhalten und entsprechende Ladeinfrastruktur entstehen. Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems, hält dies in absehbarer Zeit für möglich. Im September 2024 sagte er dazu: „Wir sind davon überzeugt, dass in fünf Jahren im Verleih E-Bikes mit ABS, eShift, der eBike Flow App und eine Infrastruktur mit Charge2Bike Standard sein werden.“ Mal sehen, was aus dieser Prognose wird.
9. Rekuperation: Fahren und laden gleichzeitig
Vollkommen überflüssig wäre das Laden des E-Bikes unterwegs, wenn sich der Akku während der Fahrt wie von selbst aufladen könnte. Einige E-Bike-Antriebe, etwa von Cixi oder Opium, ermöglichen genau dies. Das entsprechende Prinzip heißt Rekuperation. Sie sorgt dafür, dass ein sich bewegendes E-Bike einen Teil der dabei entstehenden Energie zurückgewinnt. Dieser fließt dann zurück in den Akku. Je nach System geschieht dies beim Pedalieren, beim Bremsen oder beim Fahren im Leerlauf zum Beispiel während einer Abfahrt. Auf diese Weise kann sich die Reichweite erheblich verlängern. Der französische Hersteller Cixi erreicht bei der aktuellen Version seines PERS-Antriebs nach eigener Aussage schon Energiegewinne von bis zu 20 Prozent.
Andere Hersteller wie Anod und Pi-Pop kombinieren die Rekuperation mit Superkondensatoren und verzichten – teilweise oder gänzlich – auf einen Akku. Ausgereizt sind diese Ansätze noch lange nicht. Gut vorstellbar, dass wir mittelfristig in bestimmten Nischen E-Bikes sehen, die kaum noch an die Steckdose müssen. Ein paar Jahre werden uns der Akku und die Frage nach der geschicktesten Lösung für das Aufladen unterwegs jedoch mit Sicherheit noch begleiten.
Im Beitrag erwähnte Produkte
Bilder: Bergamont Fahrrad Vertrieb GmbH; bike-energy; Biketec GmbH; CHAdeMO Association; Cixi; Elektrofahrrad24; Focus Bikes; Giant Deutschland GmbH; KTM Fahrrad GmbH; Mahle Smartbike Systems; Orbea S. Coop. N.I.F.; RTi Sports GmbH; SRAM Deutschland GmbH; TQ-Systems GmbH; Trek Bicycle Corporation; Winora-Staiger GmbH
Hallo,
wir haben zwei e-bikes mit jeweils 625 Wh Kapazität.
Einen Batterie Charger mit 36V / 2A Output.
Wir sind mit dem Wohnmobil unterwegs und wollen eine Powerstation kaufen die über Solarenergie geladen wird. Welche Rolle spielt die Akkukapazität der Powerstation, gibt es Mindestkapazitäten in W, oder ist eher die Kapazität in Ah wichtig? Worauf muss man achten?
Hallo Inge,
zugegebenermaßen liegt auf dem Gebiet nicht unsere Kernkompetenz. Aber ein paar aus unserem Team nutzen privat solche Ladestationen, sodass ich dir ein wenig dazu sagen kann. Bei der Kapazität orientierst du dich am besten an dem Wert für die Wattstunden. Das ist die Größe, mit der die Fahrrad- und Akkuhersteller durchweg operieren, um eine gewisse Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Wir raten die eher zu einer Ladestation, die wirklich groß genug ist. Die Kapazität darf gern bei 1.500 Wattstunden oder mehr liegen. Wichtig ist in dem Zusammenhang noch die Ausgangsleistung. Die sollte im Dauerbetrieb bei 1.500 Watt liegen. In dem Falle verfügt die Station auch über gängige 230-V-Steckdosen. Zudem kann es hilfreich sein, die Ladestation um eine Solartasche zu ergänzen. Und die Kollegen raten bei der Auswahl zum Griff nach einem namenhaften Hersteller, weil dessen Lösung im Zweifelsfall wohl wirklich besser funktioniert.
Sportliche Grüße, Matthias
Hi Inge,
ich würde mal versuchen mit einem einfachen Strom, oder Energiekosten Messgerät über eine Mehrfachsteckdose, eure Akkus zu laden. So könntest du ein Gefühl bekommen, wie viel Energie du brauchst. Billig wir das nicht, ich würde auch Richtung 2000Wh Tippen unter 2000€ wird da nicht zu machen sein. Du hast einfach auch Verluste und musst noch eine Reserve für die Powerstation einrechnen.
Vielleicht könnt Ihr auch die Versorgung Batterie im WoMo aufstocken, währen aber auch min. 200AH (aber eher 250AH, bei 12Volt =3000Wh bei Versorgungsbatterien sollte man nur ca. 50% der Kapazität nutzen).
Schon gewaltig wie viel Energie inzwischen in einem Fahrrad Akku steckt….
Ich möchte mir ein E-Bike anschaffen um auch im Gebirge reisen zu können. Wenn ich aber die Auflade-Situation betrachte, habe ich arge Bedenken. Fürs Einkaufen geht ja Zeit drauf, aber in den Supermärkten, wo ich gefragt habe, kann man nicht aufladen. Ladesäulen habe ich entdeckt, die waren aber zerstört. Im Kaffee habe ich verzehrt und nachgefragt, die Bedienung war recht zickig, überhaupt nicht begeistert, das würde ja viel kosten, das könnte sie nicht jeden Tag machen. Und dabei habe ich nur gefragt, ich habe ja noch gar kein E-Bike.
Hallo Rose,
aus eigener Erfahrung wissen wir, dass längst zahlreiche Tourismus-Regionen sich sehr gezielt auf E-Bike-Fahrende eingestellt haben. Gerade auch, was die Versorgung mit Ladestationen und alternativen Ladeangeboten angeht. Ich denke da an den Süden Deutschlands, weite Teile Österreichs, Südtirol oder die Schweiz. Umso trauriger klingt das, was du erzählst. Aber lass sich davon entmutigen und halte an deinem Vorhaben ruhig fest.
Sportliche Grüße, Matthias
Das Problem bei den Ladestationen ist, dass es Steckdosen draussen braucht die vor Wetter und Missbrauch zu schützen sind. Ich kann mir vorstellen, dass ein Supermarkt da keine Vorteie sieht. Ich habe aber schon erlebt, dass man sein Rad im Restaurant neben der Stecksose stellen darf wenn man dort essen geht, oder dass es spezielle für E-Bikes installierte Ladesäulen gibt. Aber das ist ja keines falls selbverständlich, schon gar nicht abseits von Fahrradrouten. Also immer ein Schnell-Ladegerät und Verlängerungskabel dabei, und im Niemandsland auch einen Zweit-Akku.
Du kannst es ja auch darauf ankommen lassen, aber dann musst Du die letzten km wohl oder übel ohne Strom pedalieren. Im Gebirge kein Problem solange es runter geht.
Hallo,
einfach mit einem Fahrrad fahren! Dann hat man die Probleme mit Akku, Ersatz-Akku, Lade-Stationen etc. nicht!
MFG
G. Buning
Hi, ist ja alles interessant und auch hilfreich, vielen Dank. Ich bin auf der Suche, bisher leider noch erfolglos, nach etwas, was mit Sonnenenergie meinen Akku z.B. bei einer Pause von vielleicht 1 Stunde etwas auffrischen kann.
Gibt es dazu Info‘s?
Viele Grüße
Jan
Dass ich mein E-Bike unterwegs an einer Schukosteckdose mit meinem Ladegerät aufladen kann, ist ja selbstverständlich. Ebenso dass ich einen Ersatzakku mitnehmen kann.
Frage Ladung an der Autobaterie über die Zigaretten-Anschlußdos (max. Output 150 W)
In den Ladeeingang des E-Bike Akkus. Also ohne über 230V zu gehen.
Gibt es so etwas ?
Hallo Andreas,
das Aufladen des E-Bike-Akkus über Ladegeräte mit 12-Volt-Steckern und Adaptern für Zigarettenanzünder ist vor ein paar Jahren ein etwas größeres Thema gewesen. Bosch hat von 2014 bis 2017 zum Beispiel ein entsprechendes Gerät namens Travel Charger hergestellt. Die Verkaufszahlen sprachen aber wohl nicht für eine längerfristige Aufnahme ins Sortiment. Beim Unternehmen BMZ aus Karlstein findest du aktuell ein Gerät gelistet. Das hat am anderen Ende einen Rosenberger-Stecker. Scheint aber zumindest nicht spontan verfügbar zu sein.
Eine Alternative ist eventuell der Powerbutler. Dabei handelt es sich um ein mobiles E-Bike-Ladegerät, das an das 12-Volt-Bordnetz eines Autos, Wohnmobils oder Bootes angeschlossen werden kann. Nach eigener Aussage bietet der Hersteller mehr als 100 verschiedene Ausführungen an. Vielleicht wirst du dort fündig. Genaueres können wir dir leider nicht sagen, da wir keines der erwähnten Ladegeräte jemals selbst im Angebot hatten.
Sportliche Grüße
Matthias
Fragt sich ob Du mit eine Solarbatterie und Powerbutler im Gepäck besser dran bist als mit einem Zweitakku.
Du müsstest auch die Solarbatterie nach Gebrauch wieder laden, das braucht auch ein Ladegerät. Und wer mit dem Rad unterwegs ist, hat meistens kein Auto dabei (dann könnte man das Bike ja zur nächsten Steckdose schauffieren). Aber für’s Wohnmobil sicherlich eine Alternative da weniger Umwandlungsverluste.
es ist eine Utopie einen Schweren Ersatzakku mitzuführen, das geht auf die fahrleistung. Schauen sie mal welche riesenakkus z.b. Ncm mit den Panasonic 768 er Akku hat- riesig – und sauschwer…….ich suche einen Ladekabeladapter für diesen chinchähnlichen Anschluss, da gibt es keine einzige möglichkeit bei den öffentlichen säulen………
viel spass mit den e-bikes.
karl
Oh Karl, da hat man selber ruckzuck zwei, 5 oder sonst wieviele Kilos zuviel auf dem Leib, aber fürs Wandern zum Beispiel wird der Stil der Zahnbürste gekappt. Rollend spielt ein zusätzlich Akku praktisch keine Rolle, hingegen die Kosten schon. Da gilt es schon zu überlegen, wie oft brauche ich einen zweiten Akku. Gruß Franz
Danke für die guten Informationen.
Hallo Klaus, danke für das Lob, dies geben wir gern an die Kollegen weiter. Sportliche Grüße Michael