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Mehr Leistung, mehr Kapazität: Speedped elektrisiert die Elektrofahrrad-Branche neu

Speedped mit Riemenantrieb

Philippe Kohlbrenner (52), Entwickler des ersten Schweizer Elektrovelos und Mitbegründer von „Flyer“, einem der weltbesten Herstellern von Elektrofahrrädern, will es mit den Autos aufnehmen. Die Innovation heißt Langstreckenvelo. „Die Wege, die die Kunden heute mit E-Bikes zurücklegen, werden immer länger. Und genau da setze ich an.“

Seit drei Jahren baut er im Emmental an seinem neuen E-Bike „Speedped“. 150 Stück für rund 7000 Franken sind bereits verkauft. Kohlbrenner setzt auf 650 Watt starke Motoren und Akkus, die vier mal mehr Kapazität haben, als alles bisher dagewesene. Und Kohlbrenner will so schnell wie möglich auf die 1000 Watt gehen. Für seine jüngste Idee, ein Kargo-E-Bike mit zwei oder drei Rädern und einer Ladefläche für einen Getränkekasten, ist das auch nötig. Das Ziel: mit dem Elektrofahrrad das Zweitauto abzulösen. „Im Kopf ist alles bereit, jetzt brauche ich nur etwas Zeit. Ich erlebe Tag für Tag, wie aus überzeugten Velomuffeln plötzlich E-Bike-Fans werden,“ sagt Kohlbrenner.

Alles begann damit, dass Kohlbrenner vor 20 Jahren nicht mehr länger keuchend seinen Heimweg hinter sich bringen wollte. Das Emmental ist hügelig. Das müsste doch mit einem Elektromotor alles besser gehen, dachte sich der damals 32-jährige, tüffelte an seinem ersten E-Bike und katapultierte die Schweiz an die Spitze der Velo-Innovationen.

Nachdem Kohlbrenner „Flyer“ verlassen hatte, startete er mit den „Speedpeds“ durch, ausgerüstet mit extrem leistungsstarken Minimotoren, die in der Branche bisher einzigartig sind. In Kombination mit Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulatoren (LiFe-PO 4), die langlebig und sehr schnell aufladbar sind, kann man nach einer Stunde Ladezeit schon 50 Kilometer mit dem Speedped zurücklegen.

Speedpeds haben aktuell schon eine Reichweite von 200 Kilometern und überzeugen durch ein geringes Gewicht. Der jüngste Coup ist der zweifache Riemenantrieb. „Das neue Antriebskonzept bietet einen markanten Komfortgewinn. Kettenspannen, Ölen und schwarze Hosen gehören damit der Vergangenheit an. Der neue Antrieb ist vollkommen wartungsfrei“, erklärt der E-Bike-Tüftler Kohlbrenner. Außerdem spart der Riemenantrieb gegenüber der Kette fast ein Kilo Gewicht ein.