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Mein erstes E-Bike: So gelingt der Wechsel auf ein Fahrrad mit E-Antrieb

Mein erstes E-Bike

Da steht es endlich – dein allerstes E-Bike. War gar nicht leicht, bei der Vielzahl der Modelle sich für eines zu entscheiden. Vielleicht hast du dich vor dem Kauf sogar professionell beraten lassen. Aber jetzt ist es komplett montiert, der Akku aufgeladen und die erste Fahrt kann beginnen.

Habt ihr bisher ein Fahrrad ohne E-Antrieb besessen, kann dies der Moment sein, in dem euch final bewusstwird, dass sich mit einem E-Bike ein paar Dinge ändern werden. Welche das sind und welches neue Zubehör sich künftig als vorteilhaft erweisen könnte, haben wir für euch einmal übersichtlich zusammengefasst.

1. Wie lade ich den Akku meines E-Bikes?
2. Mit welchem Schloss sichere ich mein E-Bike?
3. Wo parke ich mein E-Bike am besten im Alltag?
4. Lohnt sich der Abschluss einer E-Bike Versicherung?
5. Wie transportiere ich mein E-Bike mit dem Auto?
6. Wie transportiere ich mein E-Bike mit anderen Verkehrsmitteln?
7. Kann ich mit dem E-Bike bei Regen, Wind und Wetter fahren?
8. Wie oft muss mein E-Bike zur Inspektion?
9. Wozu nutze ich die App meines E-Bikes?
10. Welches Fahrerlebnis erwartet mich auf meinem ersten E-Bike?

1. Wie lade ich den Akku meines E-Bikes?

Für den größten Unterschied zwischen einem herkömmlichen Fahrrad und einem E-Bike sorgt natürlich der Motor. Logisch. Die zusätzliche Unterstützung war vermutlich der ausschlaggebende Faktor für einen Wechsel. Im E-Bike wird der Motor meist größtenteils vom Rahmen und einem Motorcover geschützt. Im Normalfall nimmt er daher kaum mechanischen Schaden. Und alle anderen möglichen Defekte sind ein Fall für eine Fachwerkstatt im Zusammenspiel mit dem Hersteller des E-Bike-Systems.

Damit der Motor arbeiten kann, benötigt er Strom. Den liefert der am E-Bike verbaute Akku. Oder die verbauten Akkus, falls ihr ein Modell gekauft habt, das gleichzeitig zwei Energiespeicher nutzt. In jedem Falle kommt ihr beim Laden des Akkus ins Spiel. Lässt sich der Akku aus dem E-Bike entnehmen, empfiehlt es sich, einen Platz als Standardplatz zum Laden auszusuchen. Idealerweise bietet dieser eine trockene, saubere, staubfreie Umgebung, in der ihr bei Raumtemperatur den Akku laden könnt, während er vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Keller, Werkstatt, Flur, Garage, Hobbyraum, Wohnung – ihr findet mit Sicherheit einen geeigneten Platz.

Zum Aufladen entnehmbarer Akku eines E-Bikes
Viele Akkus lassen sich zum Aufladen entnehmen.

Hat der Fahrradhersteller den Akku am E-Bike fest integriert, müsst ihr ihn direkt am Fahrrad über die Ladebuchse aufladen. Dafür sollte das E-Bike in einer Umgebung stehen, welche die gleichen Anforderungen erfüllt, die für den Ladeplatz des Akkus gelten. Vielleicht muss er nicht ganz so sauber sein. Schließlich schirmt den Fahrradrahmen ihn ja effektiv vor Schmutz und Nässe ab. Liegt die Raumtemperatur konstant über der Marke von 10 Grad Celsius, wird euch das der Akku aber auch bei der Variante danken. Die Akkuzellen fühlen sich in dem Bereich bis hinauf auf 25 Grad Celsius am wohlsten. Das sorgt für einen möglichst kurzen Ladevorgang und verlängert die Lebensdauer der Zellen.

Aufladen des Akkus direkt am E-Bike
Vor allem bei leichteren E-Bikes verbauen die Hersteller den Akku fest im Rahmen, sodass ihr das Ladegerät an der Ladebuchse direkt am Fahrrad anschließt.

Das passende Mittelmaß beim Laden

Beachtet beim Laden, dass nur ein neuer Akku einen vollen Ladevorgang erfordert. Bosch empfiehlt beispielsweise die ersten fünf, sechs Ladezyklen fast vollständig auszureizen, sprich den Akku auf 100 Prozent zu laden und danach bis auf rund zehn Prozent zu entladen. Auf diese Weise wird der Akku sozusagen „aufgeweckt“ und speichert seine volle Leistungsfähigkeit ab. Später genügt es vollkommen, wenn ihr Tiefenentladungen vermeidet. Beim Aufladen schont ihr die Zellen, wenn ihr den Vorgang bei 80 Prozent oder 90 Prozent abbrecht. Gerade die finalen zehn Prozent bedeuten stets einen besonders hohen Stress für den Akku. Kurze Ladevorgänge von nur 20 Minuten oder 30 Minuten stellen für den Akku übrigens kein Problem dar. Wichtig ist lediglich, das Ladegerät vom Akku anschließend zu trennen. Das erklärt auch, weshalb ihr den Akku eures E-Bikes nicht über Nacht laden solltet.

Heutzutage bietet sich oftmals die Chance, das E-Bike auf Arbeit zu laden. Manche Arbeitgeber haben spezielle Ladestationen im Unternehmen eingerichtet. Bei anderen wird einfach nur der Vorgang selbst akzeptiert. Daher lohn es sich mitunter, ein zweites Ladegerät auf Arbeit zu platzieren, um diesen Service zu nutzen. Manche von euch kommen vielleicht sogar damit aus, den Akku ausschließlich auf Arbeit zu laden. Dann genügt natürlich ein Ladegerät.

Banner Akkus für E-Bikes

2. Mit welchem Schloss sichere ich mein E-Bike?

Nach Angaben des Zweirad-Industrieverbandes ZIV gaben die Menschen in Deutschland im Jahr 2023 für ein neues E-Bike durchschnittlich 2.950 Euro aus. Bei einem Fahrrad ohne E-Antrieb betrug die Summe nur 470 Euro. Solche Zahlen legen es nahe, das neue Gefährt besser vor einem Diebstahl zu schützen. Schließlich haben Kriminelle längst erkannt, dass sich mit einem gestohlenen E-Bike mehr verdienen lässt. Als grober Richtwert dient seit jeher die Zehn-Prozent-Marke. Das bedeutet, investiert rund zehn Prozent der Kaufsumme des E-Bikes in dessen Sicherheit.

Zusätzlicher digitaler Schutz

Inzwischen muss sich diese Summe nicht zwingend nur auf ein herkömmliches Fahrradschloss beschränken. Ihr könnt den Schutz um eine digitale Komponente erweitern. Lösungen wie die GPS-Tracker von Fahrradfinden, Powunity, It‘s my Bike und anderen sorgen dafür, dass sich selbst ein gestohlenes E-Bike lokalisieren lässt und dessen Standortdaten an die ermittelnden Behörden weitergereicht werden können. Abgesehen davon verfügen viele dieser Lösungen über einen akustischen Alarm, der Diebe bereits beim versuchten Diebstahl von ihren Plänen abbringen kann. Marktführer Bosch bietet mit dem Bosch ConnectModule eine vergleichbare Variante, die mitunter bereits vom Fahrradhersteller integriert worden ist und später über eine Monats- oder Jahresgebühr genutzt werden kann.

GPS-Tracker von Fahrradfinden im Rennlenker verbaut
GPS-Tracker wie dieser von Fahrradfinden lassen sich nahezu unsichtbar im Lenker integrieren.

Grundsätzlich empfiehlt sich beim Abschließen des E-Bikes mit einem Fahrradschloss – egal ob zuhause oder unterwegs – das Befestigen an einem fest verankerten, massiven Gegenstand. Mit einem besonders einbruchsicheren Türschloss und einer massiven Tür lässt sich die Sicherheit in der Wohnung oder im Fahrradkeller des eigenen Hauses zusätzlich erhöhen.

Mit Verlängerungskette angeschlossenes E-Bike
Verlängerungsketten bieten eine sehr gute Möglichkeit, euer erstes E-Bike flexibel an vielen Gegenständen zu sichern.

3. Wo parke ich mein E-Bike am besten im Alltag?

Im Zusammenhang mit dem sicheren Abstellen taucht eventuell noch eine weitere Frage auf: Wo stelle ich überhaupt mein neues E-Bike am besten ab? Zum bisherigeren Abstellplatz habt ihr das Fahrrad unter Umständen zwischenzeitlich oder komplett getragen. Aufgrund des größeren Gewichts entfällt diese Option möglicherweise. Glücklicherweise lassen sich E-Bikes relativ bequem auch Treppen hinaufschieben. Zumindest gilt dies für E-Bikes, deren Antrieb eine Schiebehilfe bietet. Und das funktioniert folgendermaßen:

  • Schiebehilfe aktivieren
  • Motor schiebt E-Bike mit Geschwindigkeit von meist fünf, sechs Kilometer pro Stunde an
  • E-Bike mit beiden Händen am Lenker gefasst Treppe hinaufführen
  • durch konstante Unterstützung des Motors drehen Kurbeln permanent
  • eigentliche Vorwärtsbewegung erst durch kontrolliertes Mitgehen mit dem E-Bike die Stufen hinauf ausgelöst
  • ggf. zwischendurch stoppen, um Griff am Lenker und Position zum E-Bike zu korrigieren
  • ggfs. Körpergewicht für bessere Traktion des E-Bikes leicht nach hinten verlagern
  • Schiebehilfe nach Erreichen des Treppenendes deaktivieren
Rampe zum Schieben eines E-Bikes eine Treppe hinauf
Treppen mit einer solchen Rampe erleichtern das Hinaufschieben des E-Bikes enorm.

Eine Treppe sicher hinunterzugelangen, verlangt ebenfalls etwas Übung. Hierfür benötigt ihr jedoch keine Schiebehilfe.

  • sicheren Stand neben dem E-Bike einnehmen
  • E-Bike mit beiden Händen am Lenker fassen
  • dabei beide Bremsen kräftig anziehen
  • Griff für Vorderradbremse leicht lockern und Vorderrad vorsichtig erste Stufe nach unten rollen lassen
  • parallel zum E-Bike Stufe für Stufe hinuntersteigen
  • Körpergewicht für zusätzliche Kontrolle dabei stark nach hinten verlagern
  • für zwischenzeitlichen Stopp beide Bremsen kräftig anziehen

Wer statt Treppen einen Fahrstuhl nutzen kann, sollte vorher kurz prüfen, ob das E-Bike dort tatsächlich hineinpasst. Bleibt als einzige Möglichkeit das ebenerdige Abstellen des E-Bikes außerhalb, empfiehlt sich der Kauf einer faltbaren Fahrradgarage. Diese schützt nicht nur vor der Witterung, sondern sorgt zudem dafür, dass das E-Bike nicht absolut offensichtlich und für jeden erkennbar geparkt wird.

4. Lohnt sich der Abschluss einer E-Bike Versicherung?

Sicherheit für das neue E-Bike ist ein großes Thema. In dem Zusammenhang lohnt sich ebenfalls das Nachdenken über eine Versicherung. Wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch, dass ihr euch ein wertvolles Gute angeschafft habt, dass ihr womöglich sehr häufig nutzen wollt. Umso ärgerlicher, sollte das nach einem Diebstahl oder auch einem unvorhersehbaren Schaden nicht möglich sein oder euch erneut eine Menge Geld kosten.

Abwägen zwischen Hausratversicherung und separater Fahrradversicherung

Entschließt ihr euch zum Abschluss einer Fahrradversicherung für euer E-Bike, eröffnen sich zwei Wege, dies zu tun. Entweder fügt ihr das neue Fahrrad einer bestehenden Hausratversicherung hinzu oder schließt eine separate Fahrradversicherung ab. Ersteres stößt je nachdem, wie sich die gesamte Versicherungssumme berechnet, schnell an gewisse Grenzen. Oftmals beläuft sich der Schutz für E-Bikes in einer solchen Versicherung auf lediglich ein Prozent der Gesamtsumme. Da ein E-Bike schnell 3.000 Euro, 4.000 Euro oder 5.000 Euro kosten kann, wird es schnell eng, wenn das eine Prozent wirklich den gesamten Kaufpreis des Fahrrades abdecken soll. Ganz zu schweigen davon, dass vielleicht zwei E-Bikes komplett abgedeckt werden sollen. Daher erschient dies eher die Lösungen für diejenigen zu sein, die das Risiko für einen Diebstahl als eher gering einschätzen und denen das Ersetzen eines Teils des Schadens genügen würde.

Eine separate Fahrradversicherung bietet mehr Optionen, deckt mehr Ereignisse für einen möglichen Schaden ab und bietet mit monatlichen und jährlichen Abrechnungsmodellen deutlich mehr Flexibilität. Welche Summe dabei am Ende herauskommt, hängt von Wert und der Anzahl der versicherten E-Bikes ab sowie dem gewählten Versicherungsschutz ab. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten:

  • Ist nur für den Diebstahl des gesamten E-Bikes vorgesorgt oder auch für den Diebstahl einzelner Komponenten?
  • Was ist mit Pannen?
  • Soll es eine Versicherung sein, die sogar die Teilnahme an Sportveranstaltungen einschließt?
  • Soll eine Selbstbeteiligung berücksichtigt werden?

Abhängig davon, wie die Antworten auf solche und ähnliche Fragen ausfallen, kann die Versicherungssumme drei Euro pro Monat oder mehrere hundert Euro pro Jahr betragen.

5. Wie transportiere ich mein E-Bike mit dem Auto?

Mit dem E-Bike eröffnen sich neue Möglichkeiten. Vielleicht soll es künftig zum Beispiel mit in den Urlaub, wo bisher eher nur Wandern auf dem Plan stand. Dank des Motors erscheint jetzt manche Schwierigkeit ja nur noch halb so groß. Aber wie kommt das E-Bike mit auf Reisen? Nun, im Grunde wie genau wie ein herkömmliches Fahrrad.

Verreist ihr etwa mit einem Auto, könnt ihr das E-Bike auf einem passenden Fahrradträger hinten am Heck oder auf dem Dach transportieren. Einzige Bedingung: Der Fahrradträger muss für das entsprechende Gewicht des oder der E-Bikes zugelassen sein. Also prüft, ob die Traglast des bisherigen Trägers dies gewährleistet. Falls nicht, muss ein neuer her.

Anheben eines E-Bikes auf ein Autodach mit dem Fahrradträger Pender Ebikelifter
Anheben eines E-Bikes auf ein Autodach mit dem Fahrradträger Pender Ebikelifter

E-Bike-Akku im Auto oder am E-Bike?

Viele E-Bike-Hersteller raten dazu, während der Fahrt mit dem Auto den Akku aus dem E-Bike zu entnehmen. Die soll vor allem verhindern, dass er sich durch Erschütterungen löst und verlorengeht. Der Fall von E-Bikes mit fest integriertem Akku zeigt, dass ihr den Akku grundsätzlich auch am E-Bike belassen könnt. Nehmt ihr ihn ab und verstaut ihn im Kofferraum, denkt daran, den Akkuschacht am Fahrrad abzudecken und so vor Schmutz und Nässe zu schützen. Nutzt dafür entweder einen Akku-Dummy oder umwickelt den Teil des Rahmens sicher, zum Beispiel mit einer Plastikfolie und entsprechend zuverlässigem Klebeband.

Mit eingefahrener Sattelstütze und abgeklapptem Lenker passt das E-Bike Tern HSD bequem in den so manchen Kofferraum eines Autos.

6. Wie transportiere ich mein E-Bike mit anderen Verkehrsmitteln?

Beim Transport im Zug muss der Akku dagegen zu jeder Zeit fest montiert am E-Bike verbleiben. Ihr dürft ihn dort auch nicht laden. Im Nahverkehr, sprich in S-Bahn, Straßenbahn, Bus und U-Bahn erlauben die allermeisten Betreiber das Mitnehmen eines E-Bikes. Mitunter sind besondere Stoßzeiten während der Rushhour davon ausgenommen.

Problematisch wird es, wenn ihr ein E-Bike in einem Flugzeug transportieren wollt. Gegen das eigentliche E-Bike haben die Fluggesellschaften nichts einzuwenden. Verpackt in einem Fahrradkarton könnt ihr dies als Fracht aufgeben. Aus Sicherheitsgründen ist jedoch das Mitführen von Lithium-Ionen-Akkus in der Größe eines E-Bike-Akkus generell verboten. Selbst Range Extender überschreiten in der Regel die hier erlaubte Kapazität von 100 Wattstunden. Wer dennoch sein E-Bike auf eine Flugreise mitnehmen möchte, könnte sich am Zielort einen Akku mieten.

7. Kann ich mit dem E-Bike bei Regen, Wind und Wetter fahren?

Wenn ihr auf ein gewöhnliches Fahrrad gestiegen seid, brauchtet ihr euch höchstens Gedanken über die eigene, der Witterung angepasste Kleidung machen. Als E-Bike-Neulinge fragt ihr euch eventuell, ob denn euer neues Gefährt ebenso wetterfest ist wie ihr? Mit kleinen Einschränkungen lautet die Antwort: ja.

Schönes Wetter mag euer E-Bike genauso gern wie ihr. Vorsicht ist geboten, wenn es zu schön wird. An einem warmen Sommertag solltet ihr euer E-Bike und damit vor allem einen außen am Rahmen oder auf dem Gepäckträger montierten Akku nicht stundenlang direkter Sonneneinstrahlung aussetzen. Eine solche Aktion kann ihn irreparabel beschädigen. Hat der Akku einen Vorschaden, droht im Extremfall sogar eine Explosion. Daher empfiehlt sich beim warmen Wetter und längeren Standzeiten stets ein Platz im Schatten.

Bedenkenlos bei Kälte und Nässe unterwegs

Das andere Extrem, sprich große Kälte, tut dem E-Bike-Akku ebenfalls nicht gut. Beim Fahren im Winter bei Temperaturen von unter Null Grad Celsius sinkt seine Reichweite. Unter diesen Bedingungen arbeiten die Zellen auf einem niedrigeren Niveau. Wenn ihr den Akku bei Raumtemperatur ladet und aufbewahrt und erst kurz vor der Fahrt im E-Bike einsetzt, könnt ihr den Effekt minimieren. Aus Neopren gefertigte Cover bieten einen zusätzlichen Kälteschutz.

E-Bike etwas eingeschneit im Winter
Sowohl Motor als auch Akku des E-Bikes sind mit hohen Schutzgraden von Kälte und Nässe geschützt.

Über Regen braucht ihr euch dagegen keine Gedanken machen. Diese Form der Nässe lassen E-Bike und Akku entspannt an sich abtropfen. Schließlich sind Fahrräder mit Motorunterstützung als Allwetterfahrzeuge konzipiert. Wäre auch komisch, wenn ein Regenschauer die Verkehrswende stoppen könnte, oder? 😉

Frontscheinwerfer Supernova M99 Pro 2 für E-Bikes im Regen

8. Wie oft muss mein E-Bike zur Inspektion?

Um es gleich vorwegzunehmen: Es gibt keine Pflicht, ein E-Bike in regelmäßig zur Inspektion in eine Fahrradwerkstatt zu bringen. Das wird weder von einer Versicherung noch dem E-Bike-Hersteller gefordert. Nichtsdestotrotz ist es immer eine gute Idee, den aktuellen technischen Zustand des E-Bikes in bestimmten Intervallen zu prüfen. Schließlich gehen die gefahrenen Kilometer nicht spurlos an ihm vorüber, auch wenn der Motor eine große Erleichterung darstellt.

Antrieb und Bremsen im Fokus

Verschleiß wird euch zuerst an den Komponenten begegnen, die auch bei einem herkömmlichen Fahrrad am schnellsten betroffen waren. In der Regel sind das die Bremsen und der Antrieb mit Kette, Kettenblatt und Kassette. Mit einer Kettenlehre sowie einem Messchieber lassen sich zum Beispiel der Zustand der Kette und die Dicke Bremsscheiben einfach kontrollieren. Wie oft ihr das tut, hängt davon ab, wie intensiv ihr das E-Bike nutzt. Ein Check alle 500 Kilometer oder zwei Monate sollte genügen.

Arbeit eines Lehrlings in der Werkstatt von KTM

Ansonsten empfiehlt sich ein ähnlicher Ablauf wie ihr ihn vielleicht auch bislang schon beherzigt habt. Die erste umfassende Inspektion zum Frühlingsbeginn, um sicherzustellen, dass ihr in die Saison mit einem E-Bike im Topzustand startet. Eine zweite große Durchsicht vor dem Beginn der dunklen Jahreszeit, die mit Schnee und Streusalz dann zusätzliche Herausforderungen an alle Teile und Komponenten stellt. Und zwischendurch immer mal wieder einen kritischen Blick auf das E-Bike werfen. Wer möchte, kann den Großteil der dabei anfallenden Arbeiten sicher selbst erledigen. Wer weniger Zeit oder Fachkenntnisse mitbringt, gibt das Bike in einen Fahrradwerkstatt in der Nähe.

9. Wozu nutze ich die App meines E-Bikes?

Ja, ein Pedelec mit seiner Motorunterstützung bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde ist immer noch ein Fahrrad. Auch deshalb behandelt es der Gesetzgeber genau wie ein herkömmliches Fahrrad. Beim S-Pedelec mit der Unterstützung bis 45 Kilometer pro Stunde verhält es sich anders, weshalb dort zum Beispiel ein Nummernschild Pflicht wird und das Fahren auf der Straße vorgegeben ist.

Gleichzeitig besitzt das Pedelec neben der mechanischen Komponente eine elektronische. Das zeigt sich spätestens an der Tatsache, dass zu eurem E-Bike eine App gehört. Diese birgt zahlreiche Vorteile. Wollt ihr davon profitieren, ist es ratsam sich intensiver mit der App zu beschäftigen. Zwischen den Apps der verschiedenen E-Bike-Systeme gibt es durchaus große Unterschiede. Dies gilt vor allem für den Funktionsumfang und die Bedienbarkeit. Heutzutage lassen sich mithilfe der App unter anderem folgende Dinge anstellen:

  • Charakteristik der einzelnen Fahrmodi verändern
  • eigene Fahrmodi erstellen
  • Anzeigen im Display verändern
  • eigne Anzeigen im Display erstellen
  • elektronische Motorsperre an- und ausschalten
  • aktuellen Standorts des E-Bikes prüfen
  • Ladezustands des Akkus prüfen des, teilweise sogar während des Ladevorgangs
  • Touren planen oder übertragen geplanter Touren aus anderen Apps
  • Navigation während der Fahrt
  • Over-the-Air-Update des E-Bike-Systems
  • etc.
App für E-Bikes
In vielen Fällen sorgt die App dafür, dass ihr das E-Bike noch besser auf eure Vorlieben abstimmen könnt.

Diese Liste ließe sich problemlos fortsetzen. Sie soll verdeutlichen, dass ihr auf einem elektronischen Gerät fahrt und sich daher Optionen eröffnen, die ihr von anderen elektronischen Geräten bereits kennt und vielleicht an einem E-Bike nicht erwartet hättet.

10. Welches Fahrerlebnis erwartet mich auf meinem ersten E-Bike?

Der Umstieg vom Fahrrad ohne E-Antrieb auf ein E-Bike bringt ein etwas verändertes Fahrerlebnis mit sich. Verantwortlich dafür ist in erster Linie der Motor. Dank ihm erreicht ihr vermutlich höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten. Je nach gewählter Unterstützungsstufe fahrt ihr aber vor allem wesentlich dynamischer an. Zudem nähert ihr euch markanten Stellen einer bekannten Strecke wie Kurven vielleicht mit einer höheren Geschwindigkeit. Darauf sollte ihr euch gedanklich, aber auch fahrerisch vorbereiten.

Erfahrungsgemäß eignet sich dafür ein erstes eigenes Kennenlernen des neuen Fahrrades und seines Fahrverhaltens an einem verkehrsberuhigten Ort. Dies kann ein Park in der Nähe, ein verlassener Parkplatz am Wochenende oder eine Straße mit geringem Durchgangsverkehr sein. Testet in aller Ruhe, wie sich das Fahren mit dem Wechseln der Fahrmodi verändert, wie die Bremsen reagieren und gewöhnt euch schrittweise an den zusätzlichen Anschub des Motors. Wiegt euer E-Bike 19 Kilogramm, 20 Kilogramm oder noch mehr, werdet ihr sicher auch bemerken, dass es sich anders lenkt und bremst als das vorherige Fahrrad.

Fahrsicherheitstraining als Alternative

Wer sich dabei professionelle Unterstützung wünscht, kann an einem speziellen Fahrtraining für E-Bikes teilnehmen. Vereinigungen wie der Allgemeine Deutsche Fahrradclub e. V. (ADFC) , die Deutsche Verkehrswacht e. V. und andere bieten passende Kurse vielerorts an – mitunter sogar kostenlos.

Bremsmanöver im Rahmen einer E-Bike-Fahrschule
Bremsmanöver im Rahmen einer E-Bike-Fahrschule

Untersuchungen des ADFC haben ergeben, dass E-Bike-Fahrende längere Strecken fahren als Personen mit einem herkömmlichen Fahrrad. Sie verbringen also mehr Zeit am Stück auf dem E-Bike. Aus unserer Sicht ist dies ein gutes Argument, sich ab dem Zeitpunkt einen Fahrradhelm zuzulegen. Die höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten klangen schon an und sprechen ebenfalls dafür. Manche Autofahrende unterschätzen gerade im Stadtverkehr die Geschwindigkeit von Menschen auf einem Fahrrad, gerade wenn diese etwas älter erscheinen. Dass sie dank des Motors oftmals mindestens genauso schnell unterwegs sind wie jüngere Menschen, wird gern verkannt. Leider lässt dies die Unfallgefahr ansteigen. Ein dritter Grund, warum das Tragen eines Fahrradhelms auf dem E-Bike eine gute Idee ist.

Im Beitrag erwähnte Produkte

Bilder: Bikefinder AS; Bosch eBike Systems; Diamant Fahrradwerke GmbH; F.I.V. E. Bianchi S.p.A. (Grimaldi Industri AB); KTM Fahrrad GmbH; Mobility Holdings, Ltd.; Moustache Bikes SAS Cycle Me; Pressedienst Fahrrad / Luka Gorjup; Pender UG; Schäfer Shop GmbH; Sebastian Albert; Supernova Design GmbH; Winora-Staiger GmbH

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