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Newcomer GasGas: Einmal E-Bike rot weiß, bitte.

E-Bike von Gasgas in der Seitenansicht

Des einen Freud, des anderen Leid. Im Jahre 1971 prangte der Schriftzug GAS GAS erstmals über der Tür eines kleinen Motorrad- und Zubehörladens. Ganze 14 Jahre später begannen die beiden Trail-verrückten spanischen Firmengründer mit dem Bau eigener Motorräder. Von da an wird der Name zu einem Inbegriff für Siegerbikes und Siegertypen im Trail- und Enduro-Motorradsport. Was folgt, ist Geschichte. Erst glorreich, dann im Sand verlaufend. Im kommenden Jahr, also exakt 30 Jahre nach Gründung der Marke, wird der Name wieder etwas Neues zieren. Die österreichische Pierer Mobility AG hat sich die Rechte an dem Offroad-Urgestein gesichert. Statt Motorräder nun E-Bikes. Mit dem Traum von zwei einfachen Motorradfahrern hat das nichts mehr zu tun. Vielleicht abgesehen von der Hoffnung auf Erfolg.

Zuwachs bei Pierer Mobility

Angesichts dieser Vorgeschichte ist es wenig verwunderlich, dass einiges über Motorräder erzählt werden muss, um auf die E-Bikes sprechen zu kommen. Glücklicherweise ist das Ganze relativ schnell aufgedröselt. Unter dem Dach von Pierer Mobility versammeln sich die Motorradhersteller KTM, Husqvarna – und seit 2019 auch die Marke GasGas. Die Markenrechte der beiden „Fremden“ hat KTM erworben, nachdem diese einen teilweise jahrelangen Irrlauf hinter sich hatten. Letzter Vorbesitzer von Husqvarna war bis 2013 beispielsweise BMW. Im Falle von GasGas hießt bis zum vergangenen Jahr der alleinige Eigentümer Black Toro Capital.

Die Strategie von Pierer ist dabei stets dieselbe. An das Image der bestehenden Motorradmarke andockend, werden entsprechende E-Bikes auf den Markt gebracht. Bei Husqvarna dauerte das vier Jahre. Im Falle von GasGas vergingen nicht einmal 400 Tage. Aber Achtung: KTM-E-Bikes gehören nicht zu Pierer. Das wäre ja auch zu einfach. Diese werden stattdessen von der KTM Fahrrad GmbH unter Leitung der Geschäftsführer Johanna Urkauf-Chen und Stefan Limbrunner gefertigt. Sitz der Firmenzentrale ist die Harlochnerstraße im österreichischen Mattighofen. Keine zwei Kilometer entfernt steht die Zentrale von KTM Motorräder. Da ist die Verwechslung vorprogrammiert.

 

Motoren von einem alten Bekannten

Deshalb sofort zurück zu Pierer. Die statten die neuen E-Bikes unter dem GasGas-Logo mit Motoren von Yamaha aus. Kaum verwunderlich, bei einer solchen Nähe zum Motorsport. Dafür könnte es jedoch noch einen weiteren Grund geben. Zwei Marken wie GasGas und Husqvarna bringen natürlich die Gefahr mit sich, zu ähnlich zu sein. Husqvarna ist zwar schon ein wenig länger Markt. Die Markenbotschaft weist verständlicherweise einige Parallelen zu der Marke auf, mit der man sich auf Motorrädern sitzen auf den Cross-Pisten dieser Erde über etliche Jahre hinweg duellierte. Da dürften Überschneidungen nicht ausbleiben. Bloß gut, dass Pierer bei Husqvarna komplett auf Motoren von Shimano setzt. Das sorgt für die nötige Abgrenzung.

Zudem verfügt Pierer bereits über wertvolle Erfahrungen in Bezug auf Yamahas Mittelmotoren. Zur Unternehmensgruppe zählt nämlich noch eine weitere E-Bike-Marke – R Raymon. Von dort fließt wichtiges Transferwissen, und gewiss auch das eine oder andere Bauteil, in die Produktion der Modelle von GasGas.

Rot-weißes Duzend rollt an den Start

Das Sortiment für 2021 umfasst insgesamt zwölf Modelle. Diese sind in vier Segmente unterteilt:

Enduro Cross

  • GasGas Enduro Cross 11.0
  • GasGas Enduro Cross 9.0
  • GasGas Enduro Cross 8.0

All Mountain

  • GasGas Train Cross 9.0
  • GasGas Train Cross 7.0
  • GasGas Train Cross 5.0

Cross Country

  • GasGas Cross Country 7.0
  • GasGas Cross Country 5.0
  • GasGas Cross Country 4.0
  • GasGas Cross Country 3.0

Trekking/Urban

  • GasGas Dual Cross 6.0 Trekking
  • GasGas Dual Cross 6.0 Urban

Je nach Ausrichtung und Einsatzzwecke stecken in den Bikes verschiedene Motoren. Der leistungsstärkste ist der in diesem Jahr präsentierte Yamaha PW-X2 mit seinen 250 Watt und dem maximalen Drehmoment von 80 Newtonmetern in der höchsten Unterstützungsstufe. Auf den Leveln unterhalb davon gibt es zehn Newtonmeter weniger. Das Aggregat steckt immerhin in allen drei GasGas Enduro Cross-Modellen sowie im Topmodell der All-Mountain-Bikes.

Danach trefft ihr wahlweise einen Yamaha PW-ST oder einen Yamaha PW-CE an. Die Obergrenze in Sachen Drehmoment liegen bei den beiden Motoren bei 70 Newtonmetern beziehungsweise 50 Newtonmetern.

 

Das Auge radelt mit

Auch das Leistungsvermögen der Akkus ist etwas breiter gefächert. Die Kapazitäten reichen von 630 Wattstunden bis hinunter zu 400 Wattstunden. Wie lange euch der Akku unterstützt, ist jedoch nur ein Aspekt, der für euch maßgeblich sein könnte. Der andere ist die Optik. Einige der GasGas-Bikes verfügen nämlich lediglich über einen semi-integrierten Akku. Eventuell sind eure Ansprüche ja andere. Andererseits kann dies ein paar Vorteile im Umgang mit dem Akku haben, etwa was das Herausnehmen aus dem Rahmen anbelangt.

Wenn wir schon bei Äußerlichkeiten sind, gleich noch ein paar Worte zur Lackierung der Fahrräder. Pate dafür standen ganz offensichtlich die Motorräder mit ihrem typischen in Rot und Weiß gehaltenen Erscheinungsbild. Die Buchstaben des Schriftzuges nehmen das komplette Unterrohr ein. Dezent war hier anscheinend nicht gewünscht. Selbst der Sattel ist markant in den Farben gehalten. Für Fans der Marke und Freunde diese Farbkombination sicher ein großes Plus. Alle anderen gehen an der Stelle vermutlich in sich, um herauszufinden, was sie davon halten.

Allerdings sind bisher auch erste wenige Bilder veröffentlicht worden – und schon gar nicht von allen Modellen. Mal abwarten, was GasGas da zu einem späteren Zeitpunkt nachlegen wird. Einige Bilder zeigen zumindest ein Miteinander von Schwarz und Weiß.

Modellpalette mit offenen Details

Auch sonst war das bisher allenfalls ein Appetitmacher von GasGas. Ja, es steht fest, dass es mit den Reihen GasGas Enduro Cross und GasGas Train Cross zwei vollgefederte E-MTBs geben wird. Hinzu gesellen sich mit dem GasGas Cross Country mehrere Hardtails. Das Modell GasGas Cross Country mit seinen 26 Zoll großen Laufrädern ist explizit für Kinder ausgewiesen. Außerdem ist da noch das GasGas Dual Cross 6.0, von dem auch eine Version mit einem Tiefeinsteiger-Rahmen abgekündigt ist.

In zahlreichen Rubriken der Tabellen mit den Spezifikationen klaffen, zumindest für Externe, noch große Löcher. Welche Geometrien haben die jeweiligen E-Bikes? Aus welchen Materialien bestehen die Rahmen. Gibt es Aufnahmen für Schutzbelche, Gepäckträger und sonstiges Zubehör? Punkte wie diese sind aktuell noch offen. Daher nennen wir an der Stelle auch erst einmal nur die Einzelheiten zum Topmodell. Bis zum Frühjahr 2021 bleibt ja auch noch etwas Zeit. Frühestens dann sollen die Bikes wirklich verfügbar sein.

GasGas Enduro Cross 11.0

  • Motor: Yamaha PW-X2, Smart-Assist-Modus
  • Akku: 630 Wh, integriert
  • Dämpfer: Fox Factory DPX2, 160 mm
  • Federgabel: Fox 38, 160 mm
  • Laufräder: DT Swiss E1900, Mullet-Version mit 29‘‘-Vorderrad und 27,5‘‘-Hinterrad
  • Bremsen: Sram G2 RSC Scheibenbremsen, Bremsscheiben 200 mm
  • Schaltung: Sram GX Eagle 12-Gang

 

Bilder: Pierer Mobility AG

8 Gedanken zu „Newcomer GasGas: Einmal E-Bike rot weiß, bitte.“

  1. Hallo!
    Durchaus ansprechende Bikes. Mir gefällt die Optik und der Preis.
    Schade, dass die Gewichtsangaben verschwiegen werden. Diese sind aber eine Kaufentscheidung!
    Liebe Grüße

    1. Hallo Fritz,
      als wir den Beitrag erstellt hatten, lagen die Angaben noch nicht vor. Liefern wir dir gern für die aktuellen Modelle nach:

      GasGas Cross Country: ca. 24 kg
      GasGas Trekking: ca. 27 kg
      GasGas Trail: ca. 24 kg
      GasGas Light Trail: ca. 21 kg
      GasGas Enduro: ab ca. 25 kg

      Sportliche Grüße, Matthias

  2. Nein name ist Uwe G. Aus Thüringen, Hallo ich war lange auf der Suche nach einem e Bike. Bis ich zu gasgas kam hab mir Testberichte und viele Meinungen eingeholt. suche beendet. Gefahren gekauft. In meinen Fall ist es das gasgas Gtrail 2.0 gewurden Ich bin einfach nur begeistert und hoffe das ich lange Freude dran hab. Danke Gasgas LG Uwe

  3. Habe mir ein Pedelec von Euch zugelegt. Okay der Preis ist schon ganz ordentlich. Optik und das heutige fahren (gut waren nur 20 km.) haben mir bescheinigt das ich und ihr alles richtig gemacht habt. Danke für dieses geile Fahrrad.

    1. Hallo Henry,
      wir haben nur über die Bikes berichtet. Bekommen hast du das gute Stück von Pierer Mobility in Form deren Marke GasGas. Aber dort freut man sich garantiert ebenso über deine Begeisterung. Und vielleicht bist du bei uns auf dem Blog ja auf den Trichter gekommen. Dann wäre das aus unserer Sicht ebenfalls eine runde Sache. In jedem Falle viel Spaß mit dem Fahrrad.
      Sportliche Grüße, Matthias

    1. Hallo Karl,
      ehrt uns sehr, dass wir auf dich einen solch vertrauenswürdigen Eindruck machen, aber Verbindungen zur Marke GasGas haben wir leider nicht. Schau mal im Internet unter http://www.gasgas.com nach. Wenn du dort auf die rechte Schaltfläche klickst, gelangst du zu den E-Bikes. Zusätzlich findest du ganz oben rechts unter dem Punkt „Menü“ auch eine Händlersuche.

      Sportliche Grüße
      Matthias

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