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Vanmoof S6 und S6 Open: Das ist neu an den urbanen E-Bikes der Kultmarke.

E-Bike Vanmoof S6

Lange Zeit war es ziemlich ruhig um Vanmoof. Mehr als anderthalb Jahre liegt inzwischen die Übernahme durch Lavoie zurück. Sogar drei Jahre ist es her, dass die Kultmarke ihr letztes Modell vorstellte. Doch nun sendet Vanmoof ein starkes Lebenszeichen nach draußen. Mit den neuen Vanmoof S6 und Vanmoof S6 Open signalisiert der Hersteller: Hey, uns gibt es noch!

Als Zusatz an dieses Statement könnte man noch anfügen: Wir sehen genauso aus wie früher. Beim Blick auf die beiden neuen Modelle S6 und S6 Open erkennt man am ehesten an den Farben, dass es sich tatsächlich um Neuheiten handeln muss. Das grundsätzliche Erscheinungsbild schein nahezu unverändert. Und der Eindruck täuscht nicht. Bei seinem Comeback hat Vanmoof nach eigener Aussage vor allem auf Details geschaut und an Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Praxistauglichkeit und Intuition gearbeitet. Der Hersteller beschreibt das Ergebnis dessen als „noch cleaner, noch minimalistischer und ikonischer denn je“. Nun ja, um große Worten war Vanmoof noch nie verlegen.

1. Rahmenformen und -größen
2. Der E-Antrieb für Vanmoof S6 und Vanmoof S6 Open
3. Weiterentwickelte Schaltzentrale
4. Neue Nabenschaltung für S6er-Reihe
5. Mehr Leuchtkraft für Halo-Display
6. Neue Klangwelten
7. Verbessertes Kicklock
8. Neue Halterung vom Smartphones
9. Mehr Zubehör für Vanmoof S6 und Vanmoof S6 Open
10. Längere Garantie
11. Preis und Verfügbarkeit

1. Rahmenformen und -größen

Bevor wir uns dem widmen, was S6 und S6 Open anders machen als die Generationen davor, bleiben wir für einen Moment bei den Merkmalen, die den Kern der E-Bikes beschreiben. Vanmoof schickt erneut ein Duo mit zwei verschiedenen Rahmenformen ins Rennen. Das S6 mit seinem Diamantrahmen basiert auf 27,5 Zoll großen Laufrädern. Es soll für Menschen mit einer Körperlänge von 165 Zentimetern bis 210 Zentimetern passen.

Bereits ab einer Köperlänge mit 150 Zentimetern könnt ihr auf ein S6 Open mit dem stark abgesenkten Oberrohr steigen. Durch den Griff zu den 24 Zoll großen Laufrädern wirkt es deutlich kleiner als das S6. Die Empfehlung bezüglich der passenden Körperlänge endet in diesem Falle bereits bei 200 Zentimetern.

Beide Rahmen scheinen keine Neuentwicklungen zu sein. In zentralen Details wie Oberrohrlänge, Sitzrohrlänge, Überstandshöhe und Gesamtlänge decken sich die Geometrien mit denen der 5er-Serien. Als Material kommt weiterhin Aluminium zum Einsatz. Hier setzt der Hersteller augenscheinlich auf Vertrautes.

E-Bikes Vanmoof S6 und Vanmoof S6 Open
Die Rahmenformen vom Vanmoof S6 und Vanmoof S6 Open entsprechen denen der Modelle S5 und A5.

2. Der E-Antrieb für Vanmoof S6 und Vanmoof S6 Open

Gleiches gilt offensichtlich für das E-Bike-System. Ein Vorderradnabenmotor, der euch bis zu Geschwindigkeiten von maximal 25 Kilometer pro Stunde unterstützt. Ein Drehmoment von 68 Newtonmetern. Ein Drehmomentsensor, der über vier Fahrmodi hinweg die Unterstützung danach regelt, wie stark gleichzeitig ihr in die Pedale tretet. All das sind Eckdaten, die wir aus den Vorjahren kennen.

Da die Kapazität des Akkus unverändert 487 Wattstunden beträgt, könnt ihr vom Vanmoof S6 und Vanmoof S6 Open Reichweiten erwarten, die sich zwischen 60 Kilometer und 150 Kilometer bewegen werden. Wie immer hängen die konkreten Werte von eurer Wahl der Fahrmodi, dem Luftdruck der Reifen, den klimatischen Bedingungen, der Topographie und etlichen weiteren Einflussfaktoren ab.

3. Weiterentwickelte Schaltzentrale

Die wesentlichen Neuheiten der 6er-Serie verbergen sich im Inneren der E-Bikes. Eine davon ist das, was VanMoof als Control Core bezeichnet und zur besseren Verständlichkeit mit dem „Gehirn des E-Bikes“ umschreibt. Gemeint ist die elektronische Steuereinheit, kurz ECU. In ihr laufen zahlreiche elektronische Prozesse zusammen, vom Batterie-Management-System über die Abstimmung der Motorunterstützung bis hin zu den einzelnen Bestandteilen der elektronischen Diebstahlsicherung.

Vanmoof schreibt, man habe diese Schaltzentrale grundlegend überarbeitet. Ein Resultat dessen sei der Umstand, dass man mit S6 und S6 Open jetzt noch länger fahren könne. Beim Abgleich mit den in den technischen Spezifikationen genannten Reichweiten findet sich dafür jedoch kein Beleg. Erwähnt werden zudem ein genaueres, stets aktiviertes Tracking sowie die Tatsache, dass der Kicklock, die mechanische Wegfahrsperre von Vanmoof, sich betätigen lässt, auch wenn das E-Bike-System sich aufgrund eines leeren Akkus bereits verabschiedet hat.

Sensorik für Apple-Find-Me-Technologie im Oberrohr des E-Bikes Vanmoof S6
Ein gestohlenes Vanmoof S6 lässt sich mithilfe der Suchfunktion von mobilen Apple-Geräten wiederfinden.
Sensorik für GPS-Technologie im Oberrohr des E-Bikes Vanmoof S6
Neben Bluetooth und der Apple-Technologie gehört auch GPS zu den Standards, über die sich die Position dieser E-Bikes bestimmen lässt.

4. Neue Nabenschaltung für S6er-Reihe

Reagiert einfach zu träge. So lautete in der Vergangenheit eine öfter geäußerte Kritik an den Nabenschaltungen bei E-Bikes von Vanmoof. Daher erscheint es nachvollziehbar, wenn der Hersteller nun mit einer neuen Lösung aufwartet. Im neuen S6 verbaut er eine Schaltung namens Autohub. Dieses System bietet euch drei Gänge und wechselt automatisch zwischen den verschiedenen Übersetzungen hin und her. Ausgangspunkt der Schaltprozesse ist die ermittelte Fahrgeschwindigkeit. Davon ausgehend soll Autohub in Echtzeit schalten. Nach Aussage des Herstellers soll dies auch noch leiser geschehen als bislang. Da wir noch keines der neuen Modelle zum jetzigen Zeitpunkt testen konnten, lässt sich dazu erst einmal nichts weiter sagen.

Automatische Nabenschaltung Autohub am E-Bike Vanmoof S6
Laut Hersteller soll die neue automatische Nabenschaltung besser funktionieren als die E-Shifter-Schaltung der Vorgängermodelle.

5. Mehr Leuchtkraft für Halo-Display

Genau einen solchen Eindruck aus einer Probefahrt bräuchte es ebenfalls, um das neue Halo-Display zu beurteilen. Sicher ist, dass es hier Verbesserungsbedarf gab. Mitunter leuchteten die LEDs am Lenker, die euch Informationen zum Akkustand und der gewählten Unterstützungsstufe liefern sollen, etwas schwach. Das verbesserte Halo-Display soll stärker leuchten und so auch bei schwierigen Lichtverhältnis eindeutig erkennbar sein.

Halo-Display am E-Bike Vanmoof S6
Dank einer höheren Leuchtkraft soll das Halo-Display am S6 und S6 Open besser erkennbar sein.

6. Neue Klangwelten

Erkennbar lag Vanmoof viel daran, das Fahrerlebnis nachhaltig zu verändern. Das betrifft auch ein Detail, dem ihr möglicherweise in der Vergangenheit kaum Beachtung geschenkt habt. Gemeint sind die Töne, die diese E-Bikes von sich geben. Weniger der Sound des Motors, sondern eher die Geräusche, die beim Wechseln der Fahrmodi oder beim Abschließen des E-Bikes ertönen.

Diese komplett erneuerte akustische Signatur reicht vom Startton bis zum Sicherheitsalarm. Vanmoof hat sowohl an den Klängen als auch an den Lautstärken gearbeitet. So ertönt die Klingel zum Beispiel lauter, je schneller ihr hintereinander auf den entsprechenden Knopf drückt. Das System geht wohl davon aus, dass ein erstes, defensiveres Klingeln überhört wurde und nun mehr Vehemenz gefragt sei. Dagegen soll das Wechseln der Unterstützungsstufen am S6 und S6 Open dezenter klingen und für den Verkehr um euch herum weniger wahrnehmbar sein.

7. Verbessertes Kicklock

Andere Korrekturen sind kleinerer Natur. So gibt es nun eine Markierung, an der ihr erkennt, wann das Kicklock, eine mechanische Wegfahrsperre, in der passenden Position ist, um verriegelt zu werden. Ein Streifen an der Hinterradnabe dient zu Ausrichtung. Sind Kicklock und Streifen auf derselben Höhe genügt das bekannte Antippen und die Diebstahlsicherung ist aktiv, während sich gleichzeitig das E-Bike-System ausschaltet. Zum Entsperren dient die App von VanMoof beziehungsweise das Drücken der „Touch Unlock“-Taste am Lenker. Daraufhin entriegelt sich Kicklock sofort.

Rücklicht am E-Bike Vanmoof S6
Diese markante Silhouette darf natürlich nicht fehlen. Das Rücklicht zählt zu den ikonischen Erkennungsmerkmalen im Design von Vanmoof.

8. Neue Halterung vom Smartphones

Allein schon, damit ihr während der Fahrt die Vanmoof-App mit eurem Smartphone als Bildschirm nutzen zu können, integriert Vanmoof serienmäßig eine passende Halterung am Vorbau. An früheren Modellen stammte diese von SP Connect. Nun kooperiert Vanmoof dafür mit Peak Design. Der Hersteller liefert eine magnetisch-mechanische Befestigung, die der von Fidlock ähnelt. Erneut erfordert dies ein passende Hülle für euer Smartphone. Von Peak Design sind Hüllen für verschiedene Smartphones von Apple, Samsung und Google erhältlich. Dazu gibt es einen universellen Adapter. An älteren Modellen von Vanmoof könnt ihr wohl ebenfalls eine Universalhalterung von Peak Design nachrüsten.

Smartphonehalterung für das E-Bike Vanmoof S6
Statt SP Connect heißt es fortan Peak Design, wenn es darum geht, welche Halterung ihr für euer Smartphone an den neuen Modellen von Vanmoof nutzen könnt.

9. Mehr Zubehör für Vanmoof S6 und Vanmoof S6 Open

Mit Taschen und diversen Gepäckträgern bietet Vanmoof bereits seit einiger Zeit ausgewähltes Zubehör für seine E-Bikes an. Mit dem Launch von S6 und S6 Open erweitert sich das Sortiment. Neu hinzukommt beispielsweise ein stabiler Gepäckträger, der das Zuladen von Lasten bis maximal 27 Kilogramm ermöglicht. Da er die Freigabe für das Montieren eines Kindersitzes beträgt, könnt ihr auch an den beiden neuen Modellen Kinder auf dem E-Bike befördern.

Von der gefederten Sattelstütze profitiert ihr dagegen ganz allein. Gleiches gilt für das Set an Distanzringen, die auf den Gabelschaft passen. In Schritten von 10 Millimeter, 20 Millimeter und 30 Millimeter könnt ihr so Vorbau und Lenker in eine andere Höhe bringen. Vanmoof sieht die Einheitsgröße der Rahmen von S6 und S6 Open ja für einen breiten Bereich bezogen auf die Körperlänge geeignet. Innerhalb dieser 45 Zentimeter beziehungsweise 50 Zentimeter platzieren andere Fahrradhersteller drei, vier verschiedene Rahmengrößen. Daher könnten die Spacer für manche von euch eine lohnende Anschaffung sein, um die eigene Fahrposition nachträglich zu optimieren.

Erfreuliche Randnotiz: Das gesamte Zubehör der 5er-Serie könnt ihr bei der neuen 6er-Serie verwenden. Dies gilt unter anderem für die Gepäckträger. Wer also einen Wechsel auf ein S6 oder S6 Open in Erwägung zieht, kann bestimmte Dinge wiederverwenden.

Hinterer Gepäckträger für das E-Bike Vanmoof S6
Der neue, robuste Gepäckträger für das Hinterrad ermöglicht künftig auch das Befördern von Kindern in Kindersitzen mit Modellen der neuen S6er-Reihe.
Gefederte Sattelstütze für das E-Bike Vanmoof S6
Die gefederte Sattelstütze gibt es leider nur als Zubehör.
Spacer-Set für das E-Bike Vanmoof S6
Mit Spacern in drei verschiedenen Größen könnt ihr die Lenkerhöhe am Vanmoof S6 und Vanmoof S6 Open verändern.

10. Längere Garantie

Vielleicht als Ausdruck der Zuversicht in die eigenen Maßnahmen gewährt Vanmoof den neuen Modellen eine längere Garantie. Aus den ursprünglichen zwei Jahren werden jetzt drei Jahre. Solltet ihr vorher eine Laufleistung von 7.500 Kilometer mit eurem E-Bike erreicht haben, erlischt die Garantie zu diesem Zeitpunkt. Diese Regelung galt schon vorher.

11. Preis und Verfügbarkeit

Für die neuen Vanmoof S6 und Vanmoof S6 Open ruft der Hersteller einen Preis von jeweils 3.298 Euro auf. Alle, die so schnell wie möglich eines der neuen Modelle fahren möchten, können gegen eine Gebühr von 150 Euro sich eines der Exemplare reservieren. Wer dies tut, wird bei den allerersten Auslieferungen berücksichtigt. Diese sind für den August 2025 angekündigt.

Reservieren und kaufen können zu Beginn jedoch nur Menschen in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und Belgien die E-Bikes. Zum Ende des Jahres möchte der Hersteller dann das Vereinigte Königreich dieser Liste hinzufügen. Wann ein Verkauf in den USA starten könnte, geht aus den uns vorliegenden Informationen nicht hervor.

E-Bike Vanmoof S6 in der Farbe Drift Black
Vanmoof S6 in der Farbe Drift Black
E-Bike Vanmoof S6 Open in der Farbe Electric Blue
Vanmoof S6 Open in der Farbe Electric Blue
E-Bike Vanmoof S6 in der Farbe Pearl Mint
Vanmoof S6 in der Farbe Pearl Mint

Vanmoof S6 im Überblick

  • Varianten: Vanmoof S6, Vanmoof S6 Open
  • Rahmen: Aluminium
  • Rahmengröße: Einheitsgröße
  • Motor: Vorderradnabenmotor, 250 W, 68 Nm
  • Akku: 487 Wh
  • Bedieneinheit: Vanmoof Halo
  • Antrieb: 3-Gang AutoShift-Nabenschaltung
  • Bremsen: hydraulische Scheibenbremsen
  • Maximal zulässiges Gesamtgewicht: n.a.
  • Farben: Drift Black, Electric Blue, Pearl Mint
  • Preis: 3.298 Euro

Bilder: Vanmoof B.V.

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