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Urwahn Straßenfalke: Mit dem E-Rennrad im Tiefflug dahingleiten

E-Bike Urwahn Straßenfalke

Vom Wanderfalken habt ihr bestimmt schon einmal etwas gehört. Er stürzt sich mit einer Geschwindigkeit von beinahe 400 Kilometer pro Stunde auf seine Beute. Oder vom Turmfalken, der weite Teile Europas bewohnt. Vielleicht ist euch sogar schon der Merlin untergekommen, ein Falke, der für seinen bodennahen Pirschflug bekannt ist. Der Straßenfalke dagegen, der ist neu. Er fliegt am liebsten über den Asphalt hinweg und trägt euch dabei auf seinen Schwingen.

Na ja, das ist vielleicht doch ein wenig zu bildhaft formuliert. Bei den Schwingen handelt es sich eher um einen Sattel. Und wenn ihr nicht pedaliert, wird aus dem Tiefflug auch nichts. Denn der Straßenfalke gehört zur Gattung der E-Bikes. Genauer gesagt zur Familie der E-Rennräder. Fahrradhersteller Urwahn bleibt seiner Vorliebe für das Tierreich treu und stellt dem Platzhirsch und dem Waldwiesel.E mit dem Straßenfalke nun einen gefiederten neuen Freund vor.

E-Rennrad Urwahn Straßenfalke

E-Rennrad Urwahn Straßenfalke

Ein E-Rennrad von Urwahn? Einigen von euch entfährt bei der Nachricht womöglich ein erleichtertes Endlich! Das schnittige Design des Fahrrades schrie förmlich nach diesem Schritt. Erst recht, da Urwahn bereits seit 2021 mit dem E-Gravelbike Waldwiesel.E zeigt, wie gut dem markant geschwungenen Rahmen ein Rennlenker steht. Jetzt gibt sich der Hersteller also vollends dem Rausch der Geschwindigkeit hin und präsentiert ein Modell, das eine Geschwindigkeitsbeschränkung im Straßenverkehr als Herausforderung zum Duell betrachtet.

Vogel aus Stahl

Dreh- und Angelpunkt des gesamten Konzepts ist und bleibt dabei der auffällige Stahlrahmen. Dessen Teile fertigt ein metallurgischer 3D-Drucker, womit Urwahn auch fünf Jahre nach Start der Serienproduktion immer noch aus der Branche deutlich heraussticht. Seitdem Fahrräder gebaut werden, gilt Stahl als dafür besonders gut geeignet. Der Werkstoff absorbiert Stöße und Schläge, wie es Kohlefasern, Aluminium und Titan eben nicht können. Diesen Vorteil hat der Hersteller durch den innovativen Hinterbau nochmals potenziert. Das Ergebnis heißt Softride und hat uns schon 2021 beim Test des Platzhirsch nachhaltig beeindruckt.

Steuerrohr des E-Rennrad Urwahn Straßenfalke

Steuerrohr mit dem markanten Schriftzug des Herstellers

Natürlich haftet dem Stahl der Gewichtsnachteil gegenüber den anderen genannten Werkstoffen an. In diesem Falle hält der sich jedoch in Grenzen. Bei Wandstärken von weniger als zehn Millimeter kommt am Ende einfach nicht wahnsinnig viel zusammen. Nicht umsonst spricht Urwahn von einem Leichtgewicht. Das ist der Rahmen natürlich in erster Linie im Vergleich zu anderen aus Stahl gefertigten. Aber klappern gehört bekanntlich zum Geschäft. Ganz geräuschlos führen übrigens sämtliche Kabel durch den Rahmen und nicht etwa außen entlang. Wer zu alledem sich noch vergegenwärtigt, dass alle an der Rahmenproduktion Beteiligten in einem Umkreis von nicht einmal 800 Kilometer angesiedelt sind und der Großteil der Arbeit am Stammsitz von Urwahn in Magdeburg passiert, erkennt, dass hinter dem Etikett der regionalen und ökologischen Wertschöpfung hier tatsächlich ein solcher Prozess steckt.

Neu interpretiert statt komplett überarbeitet

Seine Geometrie hat der Rahmen von Platzhirsch und Waldwiesel.E geerbt. Urwahn versucht nach eigener Aussage „die drei Segmente Urban, Gravel und Road“ miteinander zu vereinen. Ob das erstrebenswert ist und falls ja, wie gut das gelingt, könnt ihr selbst beurteilen. Der Hersteller bringt euch in sportiver Haltung auf das Fahrrad, damit ihr dessen progressiven Fahreigenschaften nutzen könnt. Gleichzeitig geht der im Alltag nicht unwichtige Fahrkomfort als Bedingungen in die Formel ein. So trifft etwa ein relativ kurzer Radstand auf eine stärker nach vorn ausgestellte Gabel, die für die nötige Stabilität sorgen soll, wenn ihr richtig schnell unterwegs seid.

Gewohntes begegnet uns ebenso beim Blick auf den E-Antrieb. Wie bei allen seiner E-Bikes vertraut Urwahn auch am Straßenfalke auf den X35+ von Mahle. Mit dem Hinterradnabenmotor hat der Hersteller anscheinend solch gute Erfahrungen gemacht, dass er ihn auch an seinem E-Rennrad verbaut. Mit dem X20 gäbe es eine Alternative von Mahle, die leichter und leistungsfähiger ist. Womöglich liefern die Kosten die nötigen Argumente für den X35+. Dessen nominelles Drehmoment von 18 Newtonmetern rechnet Mahle auf 40 Newtonmeter um, damit ein annähernder Vergleich zu einem Mittelmotor gegeben ist. An sich unterstreichen genügend dieser Antriebssysteme, die in zahlreichen urbanen und sportlichen E-Bikes stecken, dass dieses Hin-und-her-Rechnen der Attraktivität des Motors keinen Abbruch tut und sich die Entscheidung absolut nachvollziehen lässt.

E-Rennrad Urwahn Straßenfalke

Der Straßenfalke ganz in seinem Element – im Highspeed über den Asphalt hinweg.

Solide Lösung mit guter Reichweite

Interessenten für den Straßenfalke bringen tendenziell wohl eher noch so viel Fitness mit, dass sie eventuell öfter fragen, wie sich das Fahrrad denn ohne Unterstützung fährt als vor zu einer zu geringen Unterstützung zurückzuschrecken. Passend zum Rennlenker bedient ihr das E-Bike-System über die Iwoc Trio und spart euch so den umständlicheren Griff zu einer Bedieneinheit auf das Oberrohr. Der Winzling am Lenker beherrscht alles, was er muss. Ihr schaltet an ihm das System ein und aus, wechselt zwischen den drei Unterstützungsstufen Eco, Urban sowie Sport und lest den Akkustand ab.

Bedieneinheit Mahle Iwoc Trio am E-Rennrad Urwahn Straßenfalke

Minimalistische Mahle Iwoc Trio am Lenker zum Bedienen des E-Antriebs

Mit den 248 Wattstunden des i250 Akkus, kommt ihr je nach Fahrweise, Profil, Streckenbeschaffenheit, Wetter und so weiter maximal auf geschätzte 100 Kilometer mit Motorunterstützung. Wer den elektrischen Rückenwind länger auskosten möchte, kann sich optional einen Range Extender bestellen. Der wiegt war mit rund 1,6 Kilogramm nicht gerade wenig, verlängert gleichzeitig mit 208 Wattstunden an Kapazität die Reichweite um gut 70, 80 Prozent.

Wie viel Rennrad steckt im Straßenfalke?

Wenn mit dem E-Bike-System und dem Rahmen zwei grundlegende Faktoren absolut identisch zu schon vorhandenen Modellen von Urwahn sind, stellt sich die Frage, was den Straßenfalke denn nun wirklich zum E-Rennrad macht? Nun, hauptsächlich die beweglichen Teile des Fahrrades. Objektiv und subjektiv besitzen sie ja den größten Einfluss auf das Beschleunigungsvermögen. Damit einhergeht die Fähigkeit, möglichst hohe Geschwindigkeiten möglichst lang aufrecht zu erhalten. Wobei eure körperlichen Fähigkeiten bei der ganzen Sache natürlich nicht vergessen werden dürfen. 😉

Also, alles, was sich am Straßenfalke bewegt, soll schön leicht und windschnittig sein. Da fallen zuerst die Aero-Laufräder aus Carbon mit den hochgezogenen Felgen ins Auge. Das setzt sich fort mit der schlanken Kurbel sowie der kompakten Kassette, deren zwölf Ritzel die Spanne von zehn bis 30 Zähne abdecken. Den Kontakt zu Untergrund hält ein Continental Grand Prix 5000. Der Reifen gehört zu den meist verkauften Modellen von Continental und versucht, euch besten Grip auf der Straße zu liefern, ohne das ihr festklebt und der Reifen schon nach wenigen hundert Kilometern unbrauchbar wird. Urwahn verbaut ihn in einer Breite von 28 Millimetern. Eine typische Wahl für ein modernes Rennrad. Inzwischen fährt man ja gern doch etwas breiter als früher noch auf üblicheren 23 Millimetern.

Gabel des E-Bikes Urwahn Straßenfalke

Der auffällige Schwarz-Weiß-Look kennzeichnet die Sonderedition.

Durch Details wie den ebenfalls aus Carbon gefertigten Lenker kitzelt Urwahn hier und da noch ein paar Gramm heraus, sodass am Ende ein Gewicht von 13,4 Kilogramm im Datenblatt festgehalten ist.

Ein eher heterogener Schwarm

Neben der womöglich vom Gefieder diverser Falkenarten inspirierten Schwarz-Weiß-Lackierung einer Sonderedition könnt ihr serienmäßig zwischen den fünf Farbtönen Asphalt, Beton, Gold, Oxid und Kobalt wählen. Da Urwahn zahlreiche Optionen zur weiteren Individualisierung seiner Bikes bietet, muss an der Stelle keineswegs Schluss. Gleiches gilt für die restliche Ausstattung. Zu den weiteren Extras zählen zum Beispiel im Lenker und in der Sattelstütze eingearbeitete Front- und Rücklichter von Lightskin sowie ein GPS-Tracker.

Als E-Rennrad kostet der Straßenfalke 7.999 Euro. Gänzlich ohne elektrische Unterstützung sind es dagegen 6.999 Euro.

E-Rennrad Urwahn Straßenfalke im Überblick

  • Rahmen: Stahl
  • Rahmengrößen: XS, S, M, L, XL
  • Motor: Mahle X35+
  • Akku: Mahle i350
  • Bedieneinheit: Mahle Iwoc Trio
  • Antrieb: Sram Force AXS eTap
  • Bremsen: Shimano GRX 600
  • Gewicht: 13,4 kg in Größe M
  • Maximal zulässiges Gesamtgewicht: 120 kg
  • Preis: ab 7.999 Euro

Bilder: Urwahn Engineering GmbH

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