Schon kurz nachdem TQ auf der Eurobike 2025 seinen neuen HPR60 vorgestellt hatte, erschien von Trek das erste E-Bike mit diesem Antriebssystem. Nun setzt der US-amerikanische Hersteller abermals auf den leistungsstärksten Mittelmotor von TQ. Mit dem neuen Trek Checkpoint+ SL erscheint sogar eine Premiere – das erste E-Gravelbike von Trek.
1. Premiere mit reichlich Expertise
2. Trek Checkpoint+ SL ein Fully-E-Gravelbike?
3. Rahmen komfortabel und geeignet für lange Touren
4. TQ HPR60 am Trek Checkpoint+ SL: Kleiner Akku, große Fahrfreude
5. Modellpalette von edel und einfarbig bis günstiger und bunt
1. Premiere mit reichlich Expertise
Fast ein wenig überrascht haben wir erst einmal in den Archiven gegraben. E-Mountainbikes, E-Rennräder, Trekking-E-Bikes und urbane E-Bikes gibt es von Trek zahlreiche. Aber tatsächlich fehlte bislang ein E-Gravelbike. Und das bei einer Marke, die das Gravel-Segment im Bereich der Fahrräder ohne Motorunterstützung mit dem Checkpoint, dem Checkmate sowie dem kürzlich hinzugekommenen Checkout maßgeblich mitbestimmt.
Sei es drum, jetzt ist das Trek Checkpoint+ SL ja da. Und vorweg sei schon einmal so viel verraten – es gibt eine ebenso gute Figur ab wie seine Brüder und Schwestern im Geiste ohne Motor. Wenig überraschend, knüpft Trek an das Wissen an, dass der Hersteller mit Gravelbikes auf der einen Seite und mit Antrieben von TQ auf der anderen Seite bereits gesammelt hat. Vor allem das Checkpoint SL dient als Vorlage. Von diesem übernimmt das Checkpoint+ SL neben dem Namen auch die grundlegende Ausrichtung als stark Offroad-orientiertes Gravelbike sowie dessen Rahmengeometrie.
2. Trek Checkpoint+ SL ein Fully-E-Gravelbike?
Manche E-Gravelbikes versuchen sich an einem Spagat und wollen sowohl auf der Straße als auch abseits davon gleichermaßen überzeugen. Schnell endet solch ein Ansatz in einem Kompromiss, der weder auf dem einen Terrain noch auf dem anderen wirklich gut funktioniert. Beim Trek Checkpoint+ SL kommen solche Fragen erst gar nicht auf. Seinem Topmodell zum Beispiel, dem Trek Checkpoint+ SL 7 AXS, spendiert der Hersteller eine Federgabel von RockShox mit einem Federweg von 40 Millimetern. Die weist den Weg klar zu Touren auf Feldwegen, moderaten Waldwegen, Kopfsteinpflaster und Schotterstraßen. An den beiden weiteren Modellen der Reihe, dem Trek Checkpoint+ SL 6 AXS und dem Trek Checkpoint+ SL 5, begegnet euch zwar eine Starrgabel. Auf Wunsch lässt sich diese jedoch gegen die neue RockShox Rudy XPLR austauschen.
Mit einer gefederten Sattelstütze könnte man den Neuling von Trek dann beinahe als vollgefedertes E-Bike bezeichnen. Allerdings gehört zur Ausstattung nur eine herkömmliche Stütze. Immerhin ermöglicht der Rahmen den nachträglichen Einbau einer gefederten Version.
Die Bezeichnung als Fully lässt sich dennoch nicht völlig von der Hand weisen. Schließlich verbaut Trek im Übergang vom Oberrohr zu den Sitzstreben eine Mini-Dämpfung. Die Isospeed genannte Lösung entkoppelt mithilfe eines Gelenkes die Sattelstütze vom übrigen Rahmen. Derart frei gelagert, gibt sie bei Erschütterungen nach und flext vertikal. Dadurch gelangt nur ein geringer Teil der Vibrationen wirklich bis zu den Fahrenden. Das schont die Muskulatur und zögert die Ermüdung deutlich heraus. Mit einer Breite von bis zu 50 Millimeter fangen zudem die Reifen einige der Unebenheiten während der Fahrt effektiv ab.
3. Rahmen komfortabel und geeignet für lange Touren
Passend zur geländetauglichen Ausrichtung unterstützt der Rahmen eine etwas aufrechtere Sitzposition. Wie bereits erwähnt, stammt seine Geometrie vom Trek Checkpoint ohne Motor. Trek Checkpoint und Trek Checkpoint+ SL sind diesbezüglich tatsächlich fast komplett identisch Lediglich die Kettenstrebe am Trek Checkpoint+ SL misst zehn Millimeter mehr, was den Radstand ganz leicht vergrößert und für etwas mehr Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten sorgt.

Für diejenigen, die eine ganz kleine Rahmengröße benötigen sei noch angemerkt, dass es lediglich für Trek Checkpoint+ SL 6 AXS und Trek Checkpoint+ SL 5 eine Größe XS gibt. Beim Trek Checkpoint+ SL 7 AXS geht es erst bei der Größe S los. Vermutlich hängt das mit der Integration der Federgabel zusammen. Folglich sind auch die Rahmengrößen XS der beiden günstigeren Ausführungen des Trek Checkpoint+ SL vom nachträglichen Einbau einer Federgabel ausgeschlossen.
Am Rahmen fallen außerdem die zahlreichen Anschraubpunkte für Flaschenhalter, Schlösser, Taschen und weiteres Zubehör auf. Auf der Oberseite des Unterrohrs gibt es gleich sechs solcher Aufnahmen. Somit könnt ihr die Dinge, die ihr anschrauben möchtet, ganz flexibel positionieren. Selbst an der Unterseite des Oberrohrs finden sich welche, um eine passende Tasche von Trek für das vordere Rahmendreieck zu befestigen. Da sich neben den Anschraubpunkten für Schutzbleche und Gepäckträger sogar noch welche an den Starrgable finden, wird euer Bikepacking-Abenteuer in keinem Falle daran scheitern, ihr an diesem E-Gravelbike nicht genügend Gepäck unterbringen könnt. Da vom maximal zulässigen Gesamtgewicht von 125 Kilogramm gehen nur rund 14 Kilogramm für das E-Bike selbst abgehen, seid ihr auch in dieser Hinsicht für längere Touren bestens gewappnet.

4. TQ HPR60 am Trek Checkpoint+ SL: Kleiner Akku, große Fahrfreude
Plant ihr mehrtägige Ausflüge, muss das Ladegerät für den Akku dennoch unbedingt mit. Mit seiner Kapazität von gerade einmal 360 Wattstunden zählt der verbaute Akku nämlich eher zu den kleineren seiner Art. Trek rechnet mit Reichweiten von rund 80 Kilometer im Eco-Modus. Erfahrungsgemäß gehen solche Angaben von etwas leichteren Fahrenden mit geringem Gepäck und einem Streckenprofil aus, in dem nicht ein langer Anstieg auf den nächsten folgt. Wen es weiter wegzieht, der könnte eine der Rahmenaufnahmen für das Anschrauben eines Range Extenders opfern. Mit den zusätzlichen 160 Wattstunden dürften rund 30 Kilometer mehr möglich sein.
Der Antrieb selbst passt aus unserer Sicht hervorragend zu einem solchen E-Bike. Angesichts einer Unterstützung von maximal 200 Prozent, einer Spitzenleistung von 350 Watt und einem Drehmoment von bis zu 60 Newtonmeter steckt im TQ HPR60 genügend Dynamik, um euch kraftvoll zu unterstützen, wenn ihr den E-Antrieb braucht. Gleichzeitig ist er zurückhaltend genug, um nicht gleich den gesamten Akku am ersten ernstzunehmenden Berg aufzubrauchen und euch stets die Freiheit zu geben, auf Wunsch einiges an eigener Anstrengung in das Vorankommen zu investieren. Sein geringes Systemgewicht sowie der nahezu lautlose Betrieb tun ihr Übriges, damit beim Fahren richtig Freude aufkommt.
So unaufdringlich wie der Motor möchte auch das Bedienkonzept erscheinen. Mehr als das im Oberrohr integrierte Display sowie die kleinen Taster an den Hoods nimmt man von außen nicht wahr. Auf diese Weise könnt ihr die Hände stets am Lenker lassen und von dort aus sowohl bequem die drei Fahrmodi Eco, Mid und High wechseln als auch zwischen den Screens im Display hin- und herblättern.
5. Modellpalette von edel und einfarbig bis günstiger und bunt
Mit den drei Ausführungen des Checkpoint+ SL deckt Trek einen Preisbereich zwischen 4.999 Euro und 7.499 Euro ab. Ganz oben thront das Trek Checkpoint+ SL 7 AXS. Es grenzt sich vor allem durch seine Federgabel und den Satz an Carbonlaufrädern von der restlichen Modellreihe ab. Die elektronische Schaltung hat es mit dem Trek Checkpoint+ SL 6 AXS gemeinsam. Allerdings handelt es sich bei dem mit 5.999 Euro ausgewiesenen mittleren Modell um eine etwas einfachere Ausführung. Für den Einstieg setzt der Hersteller beim Trek Checkpoint+ SL 5 auf eine mechanische Schaltung aus der für das Gravel-Segment entwickelten GRX-Reihe von Shimano. Das günstigste dazu einen Vorteil gegenüber den beiden anderen, der für manche von euch durchaus maßgeblich sein kann. Es wird in zwei verschiedenen Lackierungen angeboten – Fjord Blue/Cobalt Blue und Matte Bronze Age/Dark Web. Dagegen erscheint das Trek Checkpoint+ SL 7 AXS ausschließlich in Chameleon Green und das Trek Checkpoint+ SL 6 AXS in Fjord Blue/Cobalt Blue.
Trek Checkpoint+ SL für die Saison 2026 im Überblick
- Modelle: Trek Checkpoint+ SL 7 AXS, Trek Checkpoint+ SL 6 AXS, Trek Checkpoint+ SL 5
- Rahmen: Carbon
- Rahmengrößen: XS, S, M, ML, L, XL
- Federgabel: RockShox Rudy XPLR, 40 mm
- Starrgabel: Checkpoint, Carbon
- Motor: TQ HPR60
- Akku: TQ 360 Wh
- Display: TQ LED Display
- Bedieneinheiten: TQ Buttons
- Antrieb: Sram X0 Eagle AXS, Sram GX Eagle AXS, Shimano GRX RX822
- Bremsen: n.a.
- Gewicht: ca. 13,7 kg bei Rahmengröße ML
- Maximal zulässiges Gesamtgewicht: 125 kg
- Farben: Chameleon Green, Fjord Blue/Cobalt Blue, Matte Bronze Age/Dark Web
- Preise: ab 4.999 Euro



















