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Für sein neues S-Pedelec Turbo Vado S kopiert Specialized sich selbst

S-Pedelec Specialized Turbo Vado S

Nein, eilig hat es Specialized nicht mit den schnellsten E-Bikes seines Sortiments. Vor zehn Jahren präsentierte der Fahrradhersteller aus den USA mit dem Specialized Turbo S sein erstes Pedelec für den europäischen Markt, dessen Motorunterstützung bis zu einer Geschwindigkeit von 45 Kilometer pro Stunden reicht. Mit dem Modelljahr 2021 folgte dann das Vado 6.0 als Nachfolger, allerdings ausschließlich mit Trapezrahmen. Und nun, 2025, ist aus Sicht von Specialized augenscheinlich die Zeit mal wieder reif für ein neues S-Pedelec – das Specialized Turbo Vado S. Wobei, Kennern der Marke dürfte am Neuling vieles bekannt vorkommen.

1. Neues Modell, vertraute Merkmale
2. Motor als Alleinstellungsmerkmal
3. Neuer Frontscheinwerfer am Specialized Turbo Vado S
4. Sicherer unterwegs dank Radarwarnsystem
5. Automatische Nabenschaltung
6. Die übrige Ausstattung des Specialized Turbo Vado S

1. Neues Modell, vertraute Merkmale

Das neue Specialized Turbo Vado S steckt voller nützlicher Details:

  • Aluminium-Rahmen mit einer tendenziell eher entspannten Sitzposition
  • Wahl zwischen Diamantahmen und Trapezrahmen
  • stufenlos automatisch schaltende Hinterradnabe von Enviolo
  • hoher Fahrkomfort durch eine Federgabel mit 80 Millimeter Federweg und gefederte Sattelstütze
  • von Garmin stammendes Radarwarnsystem

Gleichzeitig teilt es sich diese Ausstattung mit dem aktuellen Specialized Turbo Vado 5.0 IGH, das bereits zur Saison 2023 auf dem Markt erschien. Hat der Hersteller also nur Hupe, Rückspiegel, Halterung für ein Nummernschild und spezielle Reifen montiert, weil S-Pedelec dies zwingend vorweisen muss und alles blieb unverändert? Nein, das ist dann auch nicht der Fall. Wir zeigen euch alle relevanten Unterschiede und beleuchten zudem die Teile der Ausstattung, die am S-Pedelec sogar noch einen wichtigeren Dienst leisten werden als schon am herkömmlichen Vado.

S-Pedelec Specialized Turbo Vado S
Neues Specialized Turbo Vado S

2. Motor als Alleinstellungsmerkmal

Bei den Unterschieden zwischen dem Specialized Turbo Vado S und der übrigen Vado-Modellpalette sticht ganz klar der Motor hervor. Beim Specialized 2.2 S handelt es sich um ein speziell auf den Einsatz an S-Pedelecs abgestimmtes Aggregat. Dessen offensichtlichstes Merkmal ist die höhere Motorunterstützung, die sich erst verabschiedet, sobald ihr schneller als 45 km/h fahrt. Andere technische Eigenschaften decken sich mit denen des Specialized 2.2. Folglich leistet der Mittelmotor 250 Watt im Dauerbetrieb. Wie viel es in der Spitze sind, gibt der Hersteller leider nicht an.

Angesichts der Unterstützung von 400 Prozent und des Drehmoments von 90 Newtonmetern wird deutlich, welch hohes Leistungsvermögen ihr von diesem Motor erwarten könnt. Wenn Specialized in dem Turbo Vado S ein E-Bike sieht, das sich vorrangig für das tägliche Fahre zur Arbeit und längere Fahrradausflüge anbietet, dann gehen wir bei dieser Einschätzung absolut mit. Abrufen könnt ihr die Power des Motors übrigens in den drei Unterstützungsstufen Eco, Sport und Turbo. Am schnellsten wechselt ihr die Stufen mithilfe der Plus- und Minus-Tasten der kleinen Bedieneinheit, die links am Lenker montiert ist.

Motor Specialized 2.2 S am S-Pedelec Specialized Turbo Vado S
Motor Specialized 2.2 S mit Nennleistung von 250 Watt und Drehmoment von 90 Newtonmeter

Gute Reichweite und elektronischer Schutz

Auf der Arbeit und unterwegs auf Tour könnt ihr den Akku relativ bequem laden. Nach dem Entriegeln des Akkuschlosses lässt er sich nach unten aus dem Unterrohr entnehmen. Allzu schnell werdet ihr das vermutlich nicht testen müssen. Schließlich verfügt der Akku über eine Kapazität von 710 Wattstunden. Laut Specialized bringt euch das im Idealfall bis zu 100 Kilometer weit. Vorausgesetzt, ihr wählt durchgängig als Fahrmodus die Eco-Stufe.

Wie von zahlreichen Modellen von Specialized bekannt, könnt ihr auch das Turbo Vado S digital vor einem Diebstahl schützen. Dazu genügt ein Aktivieren der Turbo Systemsperre in der dazugehörigen App des Herstellers. Ab dem Zeitpunkt überwacht ein Bewegungssensor jede Bewegung des S-Pedelecs. Versucht jemand, bei verriegeltem Bike es fortzubewegen, ertönt ein Alarmsignal. Entriegelt werden kann die Sperre nur von der Person, die das passende Smartphone besitzt oder die hinterlegte PIN des Displays kennt.

Display Mastermind TCD am S-Pedelec Specialized Turbo Vado S
Display Mastermind TCD
Laden mobiler Geräte am Display Mastermind TCD des S-Pedelec Specialized Turbo Vado S
USB-Schnittstelle am Mastermind TCD zum Aufladen mobiler Geräte

3. Neuer Frontscheinwerfer am Specialized Turbo Vado S

Mit seinen markanten Kühlrippen und dem glänzenden schwarzen Metallgehäuse fällt der Supernova M99 Pro als zweiter wesentlicher Unterschied schnell ins Auge. Seine Lichtstärke von mehr als 1.000 Lumen sowohl im Abblendlicht als auch im Fernlicht machen aus ihm eine Komponente, die hervorragend zu einem E-Bike passt, das erstens vorrangig auf längere Strecken ausgelegt ist und zweitens, durch die Gesetzgebung in Deutschland zum Fahren auf der Straße bestimmt wird. Mit dem Fernlicht leuchtet ihr die freie Straße vor euch toll aus. Und auch das Abblendlicht sorgt dafür, dass ihr jederzeit bestens vom Verkehr wahrgenommen werdet. Zwar gibt es von Supernova seit vergangenem Jahr einen Nachfolger dieses Frontscheinwerfers. Nichtsdestotrotz steht dem M99 Pro dem Specialized Turbo Vado S gut zu Gesicht.

4. Sicherer unterwegs dank Radarwarnsystem

Neben Cannondale gehört Specialized zu den Herstellern, die recht frühzeitig das Radarwarnsystem Garmin Varia an ausgewählten E-Bikes integriert haben. Im Kern besteht es aus dem am hinteren Gepäckträger montierten Sensor sowie einer Anzeige. Früher bot Garmin diese als kleines separates Display an. Heute haben Specialized und auch Cannondale die grafische Umsetzung in ihren eigenen E-Bike-Displays integriert.

Die Sensorik nutzt die Radar-Technologie und überwacht so den Raum im Rücken der E-Bike-Fahrenden. Auf einer Distanz von maximal 140 Metern erkennt es Fahrzeuge und zeigt diese als kleine Punkte im Mastermind TSC Display von Specialized an. Ihr selbst erscheint als kleiner Punkt oben links im Display. Erfasst das Sicherheitssystem kein Fahrzeug in dem genannten Bereich, erscheint der Punkt in grüner Farbe. Nähert sich ein schnelleres Fahrzeug von hinten mit einem gewohnten Tempo, erscheint erstens ein weiterer grauer Punkt am linken Displayrand, der sich allmählich von unten nach oben bewegt. Das soll die Annäherung an euch symbolisieren. Zweitens wechselt die Farbe eures Punktes von Grün auf Gelb. Oder auf Rot, falls sich das Fahrzeug entweder sehr schnell nähert oder voraussichtlich sehr nah an euch vorbeifahren wird. Auf diese Weise kann das System bis zu acht sich nähernde Fahrzeuge darstellen. Zusätzlich macht euch ein Signalton und ein Vibrieren der Bedieneinheit am Lenker auf die Situation aufmerksam.

Garmin Radar am S-Pedelec Specialized Turbo Vado S
Erneut an einem E-Bike von Specialized: Radarwarnsystem Garmin Varia
Garmin Radar am S-Pedelec Specialized Turbo Vado S
Ein grüner Punkt im Display bedeutet, dass in der näheren Umgebung der E-Bike-Fahrenden gerade kein Fahrzeug erkannt wird, das sich von hinten nähert.
Darstellung des vom Radarwarnystems überwachten Bereichs im Rücken der E-Bike-Fahrenden
Ab einer Entfernung von 140 Metern kann das Radarsystem Fahrzeuge im Rücken von E-Bike-Fahrenden erfassen.
Verschiedene Anzeigen des Radarwarnystems für sich nähernde Fahrzeuge im Display am S-Pedelec Specialized Turbo Vado S
Je nach Anzahl der sich näherenden Fahrzeuge und deren Geschwindigkeit ändert sich die Darstellung im Display.

Schulterblick ade

Vor allem beim Fahren im Berufsverkehr auf der Straße erweist sich das Radarwarnsystem schnell als hilfreiches Sicherheitsfeature. Ihr erhaltet zusätzliche Informationen darüber, was gerade in eurem Rücken passiert, ohne das ihr euch dafür umdrehen und die Konzentration vom Geschehen vor euch abwenden müsst. Kleiner Hinweis noch: Falls ihr am Specialized Turbo Vado S einen Fahrradanhänger nutzen möchtet, prüft, ob dessen Höhe eventuell das Sichtfeld der Radarsensorik beeinträchtigt und damit die Funktion stört.

5. Automatische Nabenschaltung

An dem Zusatz „IGH“ für „Internal Gear Hub“ erkennt ihr schon jetzt im Portfolio des Specialized Vado, welche Modelle mit einer automatischen Nabenschaltung ausgestattet sind. Specialized vertraut seit längerem dafür auf Lösungen von Enviolo. Genau wie am Turbo Vado 5.0 IGH greift der Hersteller erneut auf die Enviolo Heavy Duty zurück. Ursprünglich ist diese für den Einsatz an einem E-Lastenfahrrad wie dem Specialized Turbo Porto gedacht. Gleichzeitig prädestiniert die Robustheit der Nabe sie jedoch für den Einsatz an einem S-Pedelec.

Beim Specialized Turbo Vado S treffen wir auf die Version der Nabe, die statt vordefinierter Gänge sich stufenlos schalten lässt. Wie erwähnt, geschieht dies automatisch. Als Basis dafür legt ihr in der App eine Trittfrequenz fest, die das System permanent beibehalten sollt. Je nach Profil der Strecke, Beschaffenheit des Untergrundes, den Windbedingungen und so weiter wählt die Nabe innerhalb ihrer Übersetzungsbandbreite von 380 Prozent eine geeignete Übersetzung aus. Bei der Festlegung eurer bevorzugten Trittfrequenz könnt ihr euch in einem Bereich zwischen 65 Umdrehungen pro Minute und 95 Umdrehungen pro Minute in 5er-Schritten entscheiden.

Nabenschaltung Enviolo Heavy Duty am S-Pedelec Specialized Turbo Vado S
Enviolo Heavy Duty in der Version mit automatischem Schalten
S-Pedelec Specialized Turbo Vado S mit Carbonriemen von Gates
Der Carbonriemen stammt wie bei zahlreichen anderen E-Bikes auch von Gates.

Beim Specialized Turbo Vado S treffen wir auf die Version der Nabe, die statt vordefinierter Gänge sich stufenlos schalten lässt. Wie erwähnt, geschieht dies automatisch. Als Basis dafür legt ihr in der App eine Trittfrequenz fest, die das System permanent beibehalten sollt. Je nach Profil der Strecke, Beschaffenheit des Untergrundes, den Windbedingungen und so weiter wählt die Nabe innerhalb ihrer Übersetzungsbandbreite von 380 Prozent eine geeignete Übersetzung aus. Bei der Festlegung eurer bevorzugten Trittfrequenz könnt ihr euch in einem Bereich zwischen 65 Umdrehungen pro Minute und 95 Umdrehungen pro Minute in 5er-Schritten entscheiden.

Darüber hinaus bietet euch die Enviolo-Nabe die Option, für den Start nach einer Stop-and-Go-Situation eine bestimmte Übersetzung zu wählen. In diese schaltet das System von selbst, sobald ihr zum Stehen gekommen seid, sodass ihr beim Losfahren die ersten Meter so entspannt wie gewünscht radelt.

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6. Die übrige Ausstattung des Specialized Turbo Vado S

Über die restlichen Merkmale des S-Pedelecs gibt es nichts Neues zu sagen. Nahezu alle Teile und Komponenten haben sich bereits an den anderen Modellen des Vado bewährt. Schön, dass mit der Neuheit immerhin wieder zwei Rahmenformen zur Auswahl stehen, wenn es um ein schnelles E-Bike geht. Die Geometrie vom Diamantrahmen und dem Trapezrahmen ist identisch zur jeweiligen Rahmenform der aktuellen „normalen“ Vados. Mit ihrem Federweg von 80 Millimetern kompensiert die Federgabel von Rockshox weiterhin kleinere Unebenheiten und erhöht eher den Fahrkomfort, als dass sie zu Ausflügen in raueres Gelände animiert. An einem S-Pedelec genügt dies jedoch in den meisten Fahrsituationen vollkommen. Seinen MIK HD-kompatiblen gibt Specialized für eine Zuladung von maximal 27 Kilogramm frei und gestattet ebenso das Anbringen eines Fahrradkindersitzes. Mit dem passenden Adapter dürft ihr sogar einen Fahrradanhänger ziehen.

S-Pedelec Specialized Turbo Vado S mit Diamantrahmen
Specialized Turbo Vado S mit Diamantrahmen
S-Pedelec Specialized Turbo Vado S mit Trapezrahmen
Specialized Turbo Vado S mit Trapezrahmen

Specialized Turbo Vado S im Überblick

  • Rahmen: E5 Aluminium
  • Rahmengrößen: S, M, L, XL
  • Federgabel: Rockshox Recon Silver RL, 80 mm
  • Motor: Specialized 2.2 S, 90 Nm
  • Akku: Specialized U2-710, 710 Wh
  • Display: MasterMind TCD
  • Antrieb: Enviolo Heavy Duty
  • Bremsen: TRP Zurich, 180 mm
  • Gewicht: 28,1 kg in Rahmengröße M
  • Strukturelle Gewichtsgrenze: 136 kg (Fahrende + Zuladung)
  • Farbe: Smoke / Black Reflective
  • Preis: 6.000 Euro

Bilder: Specialized Bicycle Components, Inc.

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