In diesem Jahr folgen die Fahrradhersteller zwangsläufig dem, was sich bei Bosch tut. Dort ist nun der große Vorhang gefallen. Zum Vorschein kamen der grundlegend überarbeitete Bosch Performance Line CX-Motor, die beiden Intube-Akkus mit der besten Energiedichte des Herstellers, ein clever platziertes neues Display Bosch Purion 400 sowie ein neues ABS auf Pro-Level, das genauso heißt – nämlich ABS Pro. Genau diese Komponenten bilden die Grundlage für zwei neue Modelle, die Flyer am selben Tag wie Bosch präsentiert. Zur Eurobike 2024 in Frankfurt hatte der Hersteller seine neuen E-Bikes mit der Pinion MGU sowie dem Bosch Performance Line SX im Fokus gestanden.
1. Das spricht für den neuen Bosch Performance Line CX
2. Mehr Reichweite am Touren-E-Bike? Logisch.
3. Flyer Gotour 2025
4. Flyer Goroc X 2025
5. Neu und Alt nebeneinander4. Flyer Goroc X 2025
1. Das spricht für den neuen Bosch Performance Line CX
Sowohl das Flyer Gotour 2025 als auch das Flyer Goroc X 2025 nutzen in erster Linie zwei zentrale Eigenschaften der inzwischen fünften Generation des Bosch Performance Line CX. Gemeint ist erstens der um rund 30 Prozent gesenkte Tretwiderstand. Dank ihm empfiehlt sich der Motor aufgrund noch mehr als früher für den Einsatz in E-Bikes, mit denen ihr möglichst lange Strecken zurücklegen könnt. Auf kurzen Strecken lässt sich bekannt leichter über die eine oder andere Schwäche eines Antriebs hinwegschauen. Aber je mehr Kilometer ihr sammelt, umso geschmeidiger soll sich das Fahren anfühlen.
Die zweite Eigenschaft betrifft das klapperfreie Laufen des Motors, vor allem auf holprigerem Untergrund. An einem Teil der CX-Motoren auftretend, konnte das auf Dauer einem so manchen Nerv rauben. Mit einem geänderten Innenleben im Motor hat Bosch laut erster Fahreindrücke das Problem komplett beseitigen können. Somit könnt ihr euch gerade auf ausgedehnten Touren komplett dem reinen Fahrradfahren hingeben.
2. Mehr Reichweite am Touren-E-Bike? Logisch.
Zudem fällt auf, dass Flyer erst einmal auf den größeren der beiden neuen Akkus, den Bosch PowerTube 800 setzt. Leichter und kompakter als ein Bosch PowerTube 750 lässt der sich für die Fahrradhersteller sehr gut integrieren. Mitunter erlaubt er den Designern, ein Unterrohr schlanker als früher zu gestalten. Dadurch nähern sich auch Full-Power-E-Bikes optisch herkömmlichen Fahrräder ohne E-Antrieb weiter an. Bei Flyer bevorzugt man außerdem die Kombination mit dem Zusatzakku Bosch PowerMore. Der bietet euch 250 zusätzliche Wattstunden und steigert die Kapazität auf insgesamt 1.050 Wattstunden. Für die neuen Flyer Gotour und Flyer Goroc X, die beide ein hervorragendes Bild als Reiserad abgeben, sind das ideale Voraussetzungen.
3. Flyer Gotour 2025
Seit 2022 steht das Gotour bei Flyer als Inbegriff für ein Touren- und Trekking-E-Bike, das sich auch perfekt als Fahrrad für die täglichen Wege eignet. Breit angelegt, umfasst die Modellreihe Ausführungen mit Ketten- und Nabenschaltungen, mit Federgabeln verschiedener Qualität, starren oder gefederten Sattelstützen, ausreichend groß dimensionierten Gepäckträgern, etlichen Farben – und das in drei gängigen Rahmenformen Diamantrahmen, Trapezrahmen und Rahmen mit tiefem Einstieg.
Dazu basierten die Modelle auf unterschiedlichen Motoren. In nur drei Fällen war das ein Bosch Performance Line CX. An der Stelle schlägt das Gotour jetzt neue Wege ein. Alle fünf neuen Ausführungen verfügen über einen Gen. 5 CX-Motor. Gespeist wird der vom Bosch PowerTube 800. Letzteren könnt ihr auf Wunsch mit dem passenden Range Extender von Bosch, dem PowerMore 250, kombinieren. Als Bedieneinheiten fungieren die Bosch Mini Remote am Lenker zusammen mit dem im Oberrohr integrierte Bosch System Controller. Je nach Modell rundet entweder das Display Bosch Kiox 500 oder das Display Bosch Intuvia 100 das E-Bike-System ab.
Überzeugende Details
Während manche E-Bikes lediglich behaupten, sie wären auf lange Touren ausgelegt, stattet Flyer das Gotour auch passend aus. Bis auf das Einstiegsmodell findet ihr an jeder anderen Ausführung eine gefederte Sattelstütze. Einen im Winkel verstellbaren Vorbau sowie ergonomische Griffe gibt es überall. Für etwas mehr Fahrkomfort sorgt die Federgabel am sportlichsten Modell, dem Flyer Gotour 7.12 XC. Dort wächst der Federweg auf neuerdings 100 Millimeter an. Bei den anderen bleibt es bei den bekannten 80 Millimeter beziehungsweise 75 Millimeter.
Andere Details zeigen, warum Flyer im neuen Gotour auch ein E-Bike für das urbane Umfeld sieht. In der Stadt erweist sich beispielsweise ein Frontgepäckträger schnell von Vorteil. Diesen bietet der Hersteller optional an. Ihn könnt ihr immerhin mit kleineren Lasten von maximal zehn Kilogramm beladen. Bis zu 27 Kilogramm verträgt der hintere Gepäckträger mit dem integrierten Rücklicht. Mithilfe eines Adapters lassen sich auf dem ein Kindersitz, Körbe und Taschen über ein Klicksystem befestigen. Gewöhnliche Seitentaschen tun es natürlich auch. Darüber hinaus ist das E-Bike für das Anhängen eines Kinderanhängers zugelassen. Samt Insasse und Gepäck darf nicht mehr als 40 Kilogramm wiegen.
Verteilt auf fünf Ausführungen findet ihr am Flyer Gotour Nabenschaltungen von Shimano und Enviolo sowie drei Kettenschaltungen von Shimano mit elf respektive neun Gängen. Wermutstropfen aus unserer Sicht ist der Verzicht von Flyer auf das ABS. Bisher war dies bei zwei Modellen erhältlich.
Die Preise für das neue Flyer Gotour bewegen sich zwischen 4.999 Euro für das Flyer Gotour 5.10 und 5.999 Euro für das Flyer Gotour 7.23 mit Enviolo-Schaltung.
Flyer Gotour für die Saison 2025 im Überblick
- Varianten: Flyer Gotour 7.43, Flyer Gotour 7.23, Flyer Gotour 7.12 XC, Flyer Gotour 7.10, Flyer Gotour 5.10
- Rahmen: Aluminium
- Federgabel: SR Suntour Mobie34, SR Suntour Mobie A32 Coil
- Motor: Bosch Performance Line CX
- Akku: Bosch PowerTube 800
- Bedieneinheit: Bosch System Controller + Bosch Mini Remote
- Display: Bosch Kiox 500, Bosch Intuvia 100
- Antrieb: Shimano Nexus Inter5-E, Enviolo TR Automatiq, Shimano Cues U6000, Shimano Cues U4000
- Bremsen: Shimano BR-MT410, Shimano BR-MT420, Shimano Deore BR-M6000, Shimano BR-MT200
- Maximal zulässiges Gesamtgewicht: 150 kg
- Farben: Midnight Blue Gloss, Jaspis Red Gloss, Green Shading Gloss, Midnight Blue Satin (nur Flyer Gotour 7.12 XC9
- Preise: ab 4.999 Euro
4. Flyer Goroc X 2025
Flyer Goroc X und Flyer Gotour ähneln sich merklich. Daher trifft vieles, was für die erste Neuheit von Flyer mit dem neuen Komponenten von Bosch gesagt wurde, auch auf dieses vollgefederte Crossover E-Bike zu. Ihr auffälligster Unterschied ist der gefederte Hinterbau am Flyer Goroc X zusammen mit dem größeren Federweg der Gabel. Wenn das Gotour eher das Reiserad für die Touren auf befestigten Wegen ist, dann spielt das Goroc X seine Stärken auf größeren Distanzen auf ruppigen Straßen und im Gelände aus.
Die Parallelen zwischen beiden E-Bikes setzen sich fort, wenn wir auf den Ist-Stand schauen. Dort wird nämlich sofort klar, dass auch das neue Goroc X an ein bereits vorhandenes Konzept anknüpft – dem des bisherigen Goroc X. Das bot mit 140 Millimetern vorn und hinten sogar etwas mehr Federung als sein Nachfolger. Bei dem sinkt der Federweg für den Dämpfer leicht auf 125 Millimeter.
Besonderes Miteinander
Angetrieben wurde das Goroc X bisher von einem Panasonic GX Ultimate Pro FIT. Mit seinem Drehmoment von 95 Newtonmeter hatte dieser etlichen Konkurrenten gegenüber immer ein Stück weit die Nase voraus. Zu den Geschlagenen zählte auch der Bosch Performance Line CX. Dessen tiefgreifende Verjüngungskur hat Flyer aber anscheinend dennoch überzeugt, mit dem prominenten Aggregat von Bosch zu arbeiten. Die entsprechenden Argumente wie das leichtere Pedalieren sowie die gesenkte Geräuschentwicklung kamen eingangs des Beitrages ausführlicher zur Sprache. Daher erweitert Flyer die Modellreihe und stellt dem Flyer Goroc X mit dem Panasonic-Antrieb, quasi der Generation 1, ein Flyer Goroc X mit Bosch CX-Motor zur Seite, quasi eine Generation 2.
Analog zum Gotour flankieren auch am neuen Gororc X ein Bosch PowerTube mit 800 Wattstunden, ein optionaler Zusatzakku mit 250 Wattstunden und die Bedieneinheiten Bosch System Controller sowie Bosch Mini Remote den E-Bike-Motor. Beim Display greift der Hersteller diesmal auf das Bosch Kiox 500 und seinen kleineren Bruder, das Bosch Kiox 300, zurück. Ebenso ist von einem auf Wunsch erhältlichen Bosch ABS Pro die Rede. Bislang wissen wir jedoch nicht mit letzter Gewissheit, für welche der beiden Ausführungen des Goroc X dies gilt. Vermutlich wird es das teurere Flyer Goroc X 6.70 sein.
Überschaubare Auswahl
Zwischen dem Topmodell und dem günstigeren Flyer Goroc X 2.10, das 5.999 Euro kostet, liegt eine Differenz von 1.000 Euro. Als Ursache dürften dafür vor allem die unterschiedlichen Federungssysteme, andere Schalt- und Bremsgruppen sowie der jeweilige Laufradsatz verantwortlich sein. Den winkelverstellbaren Vorbau gibt es zusammen mit Schutzblechen, Gepäckträger und Beleuchtung über die gesamte Modellreihe hinweg. Auch der zusätzliche Gepäckträger zur Montage am Steuerrohr stellt eine Option für beide Modelle dar.
Flyer Goroc X für die Saison 2025 im Überblick
- Varianten: Flyer Goroc X 6.70, Flyer Goroc X 2.10
- Rahmen: Aluminium
- Federgabel: Fox AWL HD, SR Suntour Zeron 36X
- Motor: Bosch Performance Line CX
- Akku: Bosch PowerTube 800
- Bedieneinheit: Bosch System Controller + Bosch Mini Remote
- Display: Bosch Kiox 500, Bosch Kiox 300
- Antrieb: Shimano XT Linkglide, Shimano Cues U4000
- Bremsen: Magura Gustav Pro ABS, Shimano BR-MT420
- Maximal zulässiges Gesamtgewicht: 150 kg
- Farbe: Jasper Green Gloss
- Preise: ab 5.999 Euro
5. Neu und Alt nebeneinander
Wichtig: Das Gotour gehört seit längerem zum Sortiment von Flyer. Obwohl es nun die jeweils neuen Modelle gibt, werden die alten nicht sofort daraus verschwinden. Für eine entsprechende Unterscheidung sorgt auf der Webseite des Herstellers ein rundes Label mit der Aufschrift „Neu“. Bei der Auswahl heißt es also, genau hinzuschauen. Denn tatsächlich werden eine gewisse Zeit lang Modelle mit identischen Produktnamen nebeneinander existieren. Beachtet das unbedingt, wenn ihr in Läden oder bei Online-Shops nach einem der Fahrräder sucht.
Bilder: Flyer AG
habe am 14 Juni 24 ein Coroc x 670 gekauft. 8 Wochen gefahren 2500 km , dann der erste Motorschaden. Motor wurde ersetzt, mit neuem Moter neues Problem. Nach einer Stunde fahren stellt die Unterstützung andauernd ab. Mein Fazit einmal Panasonic nie mehr Panasonic.