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E-Bike fahren mit Anhänger: Was gibt es zu beachten?

E-Bike fahren mit Anhänger

Passt wie Topf und Deckel: E-Bikes und Fahrradanhänger. Beide sind auf den deutschen Straßen nicht mehr weg zu denken und immer häufiger sieht man sie in Kombination. Machen Fahrräder mit Elektromotor Eltern, die ihren Nachwuchs im Schlepptau haben, das Leben doch erheblich leichter. Gerade, wenn mehr als ein Zwerg und dazu noch einiges an Gepäck mit dem Fahrrad transportiert werden. Beim Kauf beider Komponenten – E-Bike und Anhänger sollte man allerdinsg einiges beachten. Und auch bei den Vorbereitungen jeder Fahrt gibt es einige knifflige Aspekte – gerade in punkto Fahrverhalten und Sicherheit.

Experteninterview mit Burley

Ein Hersteller, der E-Bikern und Nutzern von Fahrradanhängern unterstützend unter die Arme greifen möchte, ist Burley. Die in Amerika bekannteste Marke für Fahrradanhänger hat schon vor Jahrzehnten den ersten Anhänger für Zweiräder auf den Markt gebracht und inzwischen längst Europa mit ihren Produkten erreicht. Aktuell hat Burle ein Experteninterview mit Allison Coughlin, der Firmenpräsidentin veröffentlicht. Darin gibt sie wichtige Tipps zur Nutzung von E-Bikes in Kombination mit einem Fahrradanhänger und berichtet über ihre Sicht auf den Trend E-Bike. Das möchten wir unseren Lesern natürlich nicht vorenthalten!

Ein Blick auf die Straßen und offizielle Zahlen zeigen: Ein Fahrrad mit Elektroantrieb ist nicht mehr nur etwas für Senioren. Mittlerweile hat auch die jüngere Generation E-Bikes bzw. Pedelecs für sich entdeckt. Wie sehen Sie diesen Trend?

Allison Coughlin: Wir bei Burley sehen die wachsende Popularität von E-Mobilität beim Rad sehr positiv, denn die Nutzung von Anhängern wird mit einem E-Bike erheblich angenehmer. Ob Eltern, die ihre Kinder umweltschonend transportieren wollen oder sportlich Ambitionierte, die längere Touren mit viel Gepäck bewältigen – sie alle tun sich mit Elektroantrieb leichter, ganz unabhängig vom Alter.

Grundvoraussetzung ist natürlich, dass Rad und Anhänger kompatibel sind…

Allison Coughlin: … und, dass der Radhersteller das Ziehen eines Anhängers zulässt. Dies sollte man vor dem Kauf auf jeden Fall in Erfahrung bringen. Was die Kompatibilität betrifft: Wir bieten aktuell schon eine Reihe von speziellen Steckachsen in unterschiedlichen Größen an, welche die meisten am Markt erhältlichen E-Bike-Designs abdecken. Außerdem verfolgen wir natürlich die Trends für die Zukunft, um auch hier Lösungen parat zu haben.

Sicherheit und Handhabung spielen bei der Nutzung von Anhängern eine wichtige Rolle. Muss nun bei einem E-Bike plus Anhänger gesondert auf etwas geachtet werden?

Allison Coughlin: Der Gesetzgeber in Deutschland sieht vor, dass Anhänger nur mit einem Pedelec bis 25 km/h Maximalgeschwindigkeit gezogen werden dürfen. S-Pedelecs sind also nicht dafür zugelassen. Beim Transport von Kindern gilt zusätzlich, dass der Fahrer mindestens 16 Jahre alt sein muss. Doch unabhängig von gesetzlichen Vorgaben sollte einem stets bewusst sein, dass mit einem E-Bike viel leichter höhere Geschwindigkeiten erreicht werden. Deswegen: umsichtig und vorausschauend unterwegs sein, einen längeren Bremsweg einkalkulieren und nur das Tempo fahren, mit dem man Bike und Anhänger zu jeder Zeit sicher handeln kann. Die von uns empfohlenen Geschwindigkeitsbegrenzungen beziehen wir ebenso auf die Nutzung eines E-Bikes: 24 km/h auf ebenen und geraden Straßen, 8 km/h in Kurven oder auf unbefestigten Wegen.

Welche Tipps haben Sie grundsätzlich für das Fahren mit Anhänger?

Allison Coughlin: Egal, ob herkömmliches Fahrrad oder E-Bike – ein Anhänger bedeutet zusätzliches Gewicht, wodurch das Rad anders und eventuell weniger schnell reagiert. Größere Steine, hohe Bordsteinkanten, scharfes Bremsen oder plötzliche Lenkbewegungen sollte man möglichst vermeiden. Darüber hinaus ist zu beachten, dass der Anhänger im Normalfall breiter ist als das Zugrad und dass er sich in Kurven um einen kleineren Radius dreht als der Radfahrer. Es muss also unbedingt genügend Abstand zu Hindernissen gehalten werden. Unser Tipp für Anhänger-Anfänger: Auch einen Kinderanhänger vor der ersten Nutzung mit Gepäck beladen und das Fahren sowie kritische Situationen wie das Passieren von Engstellen erst einmal in einem offenen und sicheren Terrain – z.B. auf einem leeren Parkplatz oder einem breiten Fahrradweg – üben. So kann man sich in Ruhe an das ungewohnte Handling herantasten.

Abgesehen vom wichtigen Thema Sicherheit. Zum Schluss noch eine praktische Frage, die sich viele stellen: Inwiefern beeinträchtigt ein Anhänger den Akkuverbrauch beim E-Bike?

Allison Coughlin: Der Verbrauch ist abhängig von der Last, die auf dem Akku liegt. Je höher das Gewicht, desto mehr Batterieleistung wird benötigt. Auch Gelände, Fahrbedingungen und Wetter können die Akkulaufzeit beeinträchtigen. Je nach Strecke (ob hauptsächlich eben, mit vielen Anstiegen, freie Fahrt oder Stadtverkehr mit viel Stop-and-go usw.) und Unterstützungsgrad ergeben sich Reichweitenverluste von einem bis zu zwei Dritteln. Grundsätzlich kann man sagen: Um den Batterieverbrauch möglichst gering zu halten, sollte man das Gewicht von Fahrrad und Last minimieren, mit konstanter Geschwindigkeit ziehen und Steigungen vermeiden. Positiv wirkt sich natürlich ein geringes Zuggewicht, also ein leichter Anhänger aus. Unsere Kinder-Fahrradanhänger gehören zu den leichtesten auf dem Markt und wiegen dank ihres Voll-Aluminium-Rahmens, der trotz des geringen Gewichts hoch stabil ist, je nach Ausstattung nur zwischen 8,4 und 13,8 kg. Einzig das Modell Cub X, welches für besonders hohe Belastungen eine robuste Kunststoffwanne hat, bringt 17,2 kg auf die Waage. Für alle, die im Alltag sehr viel unterwegs sind oder längere Touren planen, empfehlen wir einen Ersatzakku. So fährt man stets auf der sicheren Seite

7 Gedanken zu „E-Bike fahren mit Anhänger: Was gibt es zu beachten?“

  1. Hallo zusammen, mich würde mal interessieren, ob es für den Energieverbrauch (Akku) einen Unterschied macht, ob ich z.B. 100kg auf dem Gepäckträger des Fahrrads transportiere, oder mit einem Anhänger/Trolly (zusammen auch 100kg) hinter dem Fahrrad hinterher ziehen würde? Wäre das für den Akku der gleiche Energieverbrauch? Vielen Dank vorab…..Jan

    1. Hallo Jan,

      grundsätzlich macht es keinen großen Unterschied. Nur beim Anfahren oder an starken Steigungen könnte der Akku mit dem Anhänger etwas mehr verbrauchen.

      Sportliche Grüße
      Martin

    1. Hallo Jacqueline,
      die Auflistung würde den Rahmen hier sprengen. Prinzipiell ist jedes Pedelec für einen solchen Fahrradanhänger zugelassen, dessen Motor bis maximal 25 km/h unterstützt. Eine wichtige Kennziffer ist das maximal zugelassene Gesamtgewicht. Das darfst du nicht überschreiten. Dort hinein zählt das Gewicht des Fahrrades, der Fahrenden, des Anhängers, der Passagiere, sprich Kinder, sowie jegliche weitere Zuladung. Rechnest du alles zusammen, wirst du schnell feststellen, dass einige Bikes schon wegfallen. Da ein Anhänger mit Kindern stets einiges mehr an Last bedeutet, ist es immer hilfreich, wenn die verbaute Gangschaltung eine genügend große Auswahl an Gängen bietet. Aus der Erfahrung heraus, erweist sich alles ab neun, zehn Gängen meist als vorteilhaft.

      Ein weiteres Detail ist die Akkukapazität. Mehr Last bedeutet stets mehr Energieverbrauch beim Fahren. Dein Akku neigt sich schneller seinem Ende zu, wenn du den Nachwuchs kutschierst. Viele Radfahrende tendieren daher an der Stelle eher zu einem Akku mit mindestens 500 Wattstunden. Hängt natürlich immer auch davon ab, wie oft ihr das macht und wie oft ihr den Akku laden wollt und könnt. Vielleicht wäre für euer Bike dann auch interessant, ob ihr es um einen zweiten Akku erweitern könnt.

      Eine Vielzahl von E-Bikes, auf die dieses Profil zutrifft, findest du auch in unserem Shop von Elektrofahrrad24. Zudem beantworten wir dir jederzeit gern entsprechende Nachfragen zu ganz speziellen Modellen.

      Sportliche Grüße
      Matthias

  2. Dieser Artikel hat mir sehr geholfen. Mit der Suche nach einem Anhänger für mein E-Bike beschäftige ich mich im Moment. Jetzt weiß ich, was zu tun ist.

  3. Hi,
    wir haben den Chariot Cougar 1. Dieser ist schon beim 2.Kind im Einsatz.
    Jetzt wurde Chariot anscheinend in Thule umgelabelt. Trotzdem erscheint mir der Anhänger deutlich hochwertiger und flexibler als der Croozer den Freunde von uns haben.
    Der Chariot kostet neu zwar mehr, ist sein Geld aber wert und der Wiederverkaufswert ist so hoch, dass sich ein gebrauchter gar nicht rentiert.
    Was man sich gut überlegen sollte, ist die Frage, ob man eine Bremse zum Bergwandern oder Skaten brauch. Das ist das einzige, was ich je vermisst habe. Das CX modell hätte diese gehabt…

    Wir sind schon mehrere Tausend Kilometer gefahren. Der Anhänger läuft total gut und die Federung ist sehr gut einstellbar.
    Wenn das Kind noch in der Babyhängematte ist, muss man in engen Kurven aufpassen, da der Schwerpunkt recht hoch ist.

  4. Ich habe einen Anhänger für mein Fahrrad und erwäge derzeit mir ein elektrisches Fahrrad zu kaufen. Wie Sie bereits sagen, ist das Befördern der Kinder im Anhänger mit einem elektrischen Antrieb wesentlich entspannter möglich. Ich stimme Ihnen zu, dass man auf die maximale Geschwindigkeit achten sollte. Vielen Dank fürs Teilen!

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