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Gesund mit dem E-Bike: Fünf Vorteile beim Fahren mit Motorunterstützung

Gesund mit dem E-Bike

Wie gesund ist eigentlich das Fahren mit einem E-Bike? Was passiert dabei mit unserem Körper? Müssen wir auf bestimmte Dinge achten, wenn wir durch E-Biken unsere Fitness verbessern wollen, über ein zielgerichtetes Training mit dem Fahrrad nachdenken oder es auf andere Weise in unseren sportlichen Alltag integrieren möchten? Solche Fragen kommen schnell auf, wenn man zum Beispiel den Umstieg von einem herkömmlichen Fahrrad auf ein E-Bike plant oder sich vorgenommen hat, nach langer Pause wieder mit dem Radfahren zu beginnen. Grundsätzlich ist das Fahren mit dem E-Bike aus unserer Sicht immer eine gute Sache. Allerdings verdeutlichen fünf Aspekte eindrucksvoll, wie stark unsere Gesundheit von dieser Art der Bewegung profitieren kann.

1. Wissenschaft betrachtet Fahren mit dem E-Bike als gesund
2. Vorteil 1: Fahren mit dem E-Bike schont die Gelenke
3. Vorteil 2: Fahren mit dem E-Bike hilft beim Abnehmen
4. Vorteil 3: Fahren mit dem E-Bike hebt die Laune
5. Vorteil 4: Fahren mit dem E-Bike stärkt das Herz-Kreislauf-System
6. Vorteil 5: Fahren mit dem E-Bike macht uns widerstandsfähiger
7. Wie viel Bewegung brauche ich?
8. Erfolgsrezept Pendeln
9. Gesund mit dem E-Bike – so gelingt’s

1. Wissenschaft betrachtet Fahren mit dem E-Bike als gesund

Arbeitgeber motivieren Beschäftigte zum Radfahren, übernehmen einen Teil der Anschaffungskosten für ein E-Bike und richten Ladestationen ein. Krankenkassen bezuschussen entsprechende Kurse. Städte und Kommunen bauen Radwege aus oder errichten spezielle Parkhäuser für Fahrräder und E-Bikes. All dies geschieht unter anderem, weil die Wissenschaft zweifelsfrei nachweisen kann, wie nachhaltig das Radfahren unsere Gesundheit fördert. Im Vergleich mit anderen Menschen können Radfahrende ein überzeugendes Gesundheitszeugnis vorweisen. Geringere allgemeine Sterblichkeitsrate. Geringere Sterblichkeitsrate bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Weniger Fälle von Krebserkrankungen. Und so weiter.

Erfreulicherweise zeigt sich das gleiche Bild, wenn in Studien zwischen dem Fahren mit einem herkömmlichen Fahrrad und dem mit einem E-Bike unterschieden wird. So kommt etwa eine 2023 veröffentlichte Studie vom Institut für Sportmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zu folgenden Ergebnissen:

  • Risiko für einen Herzinfarkt: 40 Prozent niedriger
  • Risiko für das Metabolische Syndrom in Form von Übergewicht, Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettwechselstörungen: 50 Prozent niedriger
  • Risiko einer Krebserkrankung: 30 Prozent niedriger
  • Risiko einer Demenz- und Alzheimer-Erkrankung: niedriger
  • Risiko einer Fettleber: niedriger
  • Cholesterinwert: reduziert

Alles, was es dazu braucht, ist laut dem Studienleiter Prof. Dr. med. Uwe Tegtbur, das tägliche Fahren einer Strecke zwischen zwölf und 15 Kilometern mit einem E-Bike.

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Für ältere Antriebe von Bosch bot das Nyon-Display Anzeigen für zahlreiche Fitnessdaten.
Anzeige von Fitnessdaten auf dem E-Bike-Display Bosch Nyon
Über einen verbundenen Brustmessgurt konnte man zum Beispiel den Verlauf der eigenen Herzfrequenz live verfolgen.

E-Bike-Fahrende zeigen charakteristisches Krankheitsbild

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass viele E-Bike-Fahrende einen solchen Gesundheitsboost gut vertragen können. Aus medizinischen Gründen grenzt Uwe Tegtbur daher E-Bike-Fahrende von anderen Radfahrenden strikt ab. Im März 2023 sagte er gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“: „Diese beiden Gruppen unterscheiden sich maßgeblich in ihren Charakteristika wie Erkrankungen und Alter. E-Biker haben mit Fahrradfahrern nichts zu tun. Der Anteil derer, die eine Erkrankung haben, liegt bei den E-Bike-Fahrern bei gut 35 Prozent. Hier spreche ich von Leuten, die an Gelenkverschleiß, Diabetes, Bluthochdruck oder Fettleibigkeit leiden.“

Die gute Nachricht lautet: Bei all diesen Erkrankungen erweist sich das Fahren mit einem E-Bike als ideales Rezept. Mithilfe des E-Bike-Fahrens und gesund werden – oder zumindest gesünder – dies greift insbesondere bei untrainierten Menschen, Älteren, Übergewichtigen und Menschen mit Diabetes Typ 2. Erst recht, da ihnen ein weiterer Umstand hilft. Aufgrund des zusätzlichen Vortriebs durch den Motor kann sich E-Biken weit entspannter anfühlen als das Strampeln auf einem Fahrrad ohne E-Antrieb. Daher unternehmen E-Bike-Fahrende tendenziell etwas längeren Touren. Wer mehr Zeit im Sattel verbringt, dehnt folglich sein Gesundheitsprogramm aus und tut dem Körper über längere Zeit etwas Gutes.

2. Vorteil 1: Fahren mit dem E-Bike schont die Gelenke

Manche von euch haben vielleicht schon einmal den Begriff „der runde Tritt“ gehört. Dahinter verbirgt sich die Vorstellung eines idealen Pedalierens, bei dem in jeder Phase der Tretbewegung die Kraft vom Körper auf das Pedal möglichst verlustfrei übertragen wird. Gewöhnlich gelingt dies nur beim Fahren mit Klickpedalen, weil Mensch und Maschine direkt miteinander verbunden agieren. Die Formulierung steht aber auch sinnbildlich für das harmonische, gleichförmige, konstante Bewegen von Füßen und Beinen auf einer Kreisbahn. Der menschliche Körper mag diese Bewegung. Sie stimuliert sowohl Muskeln und Gelenke als auch Knochen und Knorpel. Wer sich regelmäßig so bewegt, erhöht die Dichte der eigenen Knochen und senkt das Risiko für Osteoporose. Gleichzeitig fördert dies die Durchblutung der Gelenkknorpel, wodurch mehr Gelenkflüssigkeit entsteht. Diese Flüssigkeit lässt unsere Gelenkflächen geschmeidiger aneinander entlanggleiten. Aus diesem Grund empfehlen Ärzte beispielsweise gern das Fahren mit dem E-Bike als Reha-Maßnahme nach einer Operation am Kniegelenk und bei Arthrose-Erkrankungen.

Effektives Training im Sitzen

Zusätzliche Entlastung erfahren Knochen und Gelenke durch den Muskelaufbau bei regelmäßigem Radfahren. Wenig überraschend profitiert davon die Muskulatur in Wade, Oberschenkel und Gesäß. Zudem stützen wir uns aber auch mit den Armen am Lenker ab. Auf lange Sicht stabilisiert dies weitere Muskelgruppen vom Arm über den Schultergürtel bis hin zu Bauch und Rücken. So stärken wir unseren Rumpf, werden stabiler im Oberkörper und können dank einer erhöhten Körperspannung leichter eine aufrechte Haltung einnehmen.

Während es eine gewisse Zeit braucht, bis ein Mehr an Muskeln die Anstrengung beim E-Biken minimiert, wirkt ein anderer Umstand sich sofort aus. Gemeint ist die Haltung auf dem E-Bike, sprich das Sitzen. Es senkt sofort den Druck, der auf den Knien und der Hüfte lastet. Vor allem Menschen mit Übergewicht oder einem von Grund auf hohem Körpergewicht werden dies umgehend spüren. Neben der angenehmeren Verteilung des Körpergewichts erleichtern Entwicklungen wie Fahrradrahmen mit tieferem Einstieg ihnen den Zugang zum E-Bike und eröffnen so neue Optionen, die eigene Gesundheit zu fördern. Einmal im Sattel sitzend, lässt sich die Belastung außerdem individuell mithilfe der verschiedenen Unterstützungsstufen des E-Antriebs dosieren. Wer anfangs eher sachte loslegt und den Körper allmählich an die neue Herausforderung gewöhnt, kann später bequem das Niveau steigern und sich stückweise ein gesünderes Ich erradeln.

Mit Tapes bandagiertes Knie
Nach Operationen oder bei chronischen Kniebeschwerden raten Ärzte oftmals zum E-Bike-Fahren als geeignete Therapie.

3. Vorteil 2: Fahren mit dem E-Bike hilft beim Abnehmen

Diese Freiheit, das eigene Tempo zu wählen und Belastungen ganz individuell regulieren zu können, gehört zu den großen Pluspunkten, die das E-Bike unter psychologischer Sicht für sich in Anspruch nehmen kann. Die elektrische Unterstützung gleicht dabei einem Joker in der Hinterhand. Vielleicht spielt ihr ihn aus, vielleicht auch nicht. Aber es tut gut zu wissen, dass ihr ihn jederzeit ziehen könntet. Das senkt die Hemmschwelle spürbar sich auf das E-Bike zu begeben, gerade zu Beginn – egal ob jemand mit dem E-Bike gesund, fit oder zum Spitzensportler werden möchte. Dank der Technik könnt ihr eure Belastung individuell an die persönliche körperliche Verfassung und deren jeweilige Entwicklung anpassen.

Sollte euer Ziel das Abnehmen sein, führt euch gern einmal vor Augen, wozu unser Körper Energie braucht und wie viel Nahrung wir ihm deshalb zuführen müssen. Der Energiebedarf wird Gesamtumsatz genannt und lässt sich in zwei Teile gliedern – den Grund- und den Leistungsumsatz. Unter dem Grundumsatz verstehen wir die Energie, mit der unser Körper alle lebenswichtigen Funktionen wie Atmung, Verdauung, etc. aufrechterhält. Multipliziert euer Körpergewicht mit der Zahl 24 und ihr erhaltet den täglichen Grundumsatz in Kilokalorien.

Der Leistungsumsatz dagegen ergibt sich aus allen körperlichen und geistigen Tätigkeiten, für die wir darüber hinaus Energie aufwenden. Der Betrag ist also variabel und hängt zu großen Teilen davon ab, wie sehr wir uns bewegen – egal ob selbstbestimmt oder zum Beispiel durch einen Beruf vorgegeben. Wer sich mehr bewegt, braucht demzufolge mehr Energie, wer es ruhiger angehen lässt, benötigt weniger Essen und Trinken.

Das Verhältnis aus Gesamtumsatz und Leistungsumsatz muss nicht unbedingt ausgeglichen sein. Wer abnehmen möchte, kann regelmäßig eine kleine Kalorienschuld eingehen. Das bedeutet, ihr nehmt etwas weniger Kalorien zu euch, als der Leistungsumsatz – euer Maß an Bewegung – eigentlich erfordern würde. Daraus ergibt sich ein effektiver Ansatz zum Abnehmen.

An einem Mann mit augenscheinlich etwas Übergewicht wird der Bauchumfang mit einem Maßband gemessen
Übergewicht ist unter E-Bike-Fahrenden häufiger anzutreffen als unter Fahrradfahrenden.

Besser gleiche Masse, aber günstigeres Verhältnis?

Nach Auffassung von Sportwissenschaftler und Buchautor Ingo Froböse solltet ihr euren Fokus jedoch nicht auf einem bloßen Gewichtsverlust richten. Statt Abnehmen empfiehlt er eher ein System des Austauschs: Fett gegen Muskeln. Das Verbrennen von Kalorien spiele eine untergeordnete Rolle. Auch die Waage könne man lange Zeit ignorieren. Der wirkliche Turnaround hin zu einem gesünderen Körper gelinge mit regelmäßiger Bewegung wie Radfahren. Dies kräftige den Körper und ersetze langfristig Fett durch Muskeln. Folgt ihr diesem Motto, erhöht ihr den Grundumsatz an Energie, sodass der Körper dauerhaft mehr Kalorien verbraucht. Übrigens sowohl in Bewegung als auch in Ruhe.

Tja, und wie gelangt ihr an diesen Punkt? Ingo Froböse rät zu regelmäßigem Ausdauer- und Krafttraining. Am besten flankiert von einer ausgewogenen Ernährung, versteht sich. Die Bewegung selbst soll eher moderat gehalten werden. Das bedeutet, auf dem E-Bike fahrt ihr am besten mit einem Puls, der sich im Bereich von 60 Prozent und 70 Prozent eures Maximalpulses bewegt. Als Faustregel für das Berechnen des Maximalpulses zieht ihr von der Zahl 180 euer Lebensalter ab. Rund 80 Prozent der Zeit solltet ihr euch im Ausdauerbereich belasten, höchstens 20 Prozent der Zeit in der Zone zwischen Ausdauerbereich und Maximalpuls verbringen. Bereits nach rund vier Wochen kann sich das Verhältnis von Fett und aktiver Muskelmasse verändern. Bemerkbar sollte das zuerst in der Wade und dem Oberschenkel werden. Und nicht nervös werden, wenn sich auf der Waage noch nichts tut. Muskelgewebe wiegt mehr als Fettgewebe. Werft eher einen Blick in den Spiegel oder fühlt die Körperstellen bewusst ab. Das sollte mehr Rückschlüsse darauf erlauben, wie erfolgreich die zurückliegenden Wochen wirklich gewesen sind.

Wollt ihr intensiver trainieren und startet dabei von einem höheren Fitnesslevel, haben wir drei Anregungen, wie ihr das Ausdauertraining mit schweißtreibenderen Einheiten aufwertet:

  • Intervalle einbauen: bewusst Belastung von moderatem Niveau beginnend steigern und wahlweise kürzere Phasen mit Belastung von 75 Prozent, 80 Prozent und 85 Prozent einbauen, mit aufsteigenden und absteigenden Pyramiden experimentieren, genügend Erholungsphasen planen, langsam Anzahl und Intensität der Intervalle steigern, Intervalltrainings stets mit bewusstem Erwärmen beginnen und mit bewusstem Abkühlen beenden
  • Natürliche Widerstände suchen: Touren um Streckenabschnitte mit Steigungen oder regelmäßigem Gegenwind erweitern
  • Intensität und Dauer allmählich erhöhen: kontinuierliche Weiterentwicklung der körperlichen Fitness vor allem durch längere Strecken und vermehrte Anzahl der Touren begleiten
Auf einer elektronischen Körperwaage liegt ein Maßband
Das bloße Körpergewicht spiegelt nicht verlässlich wider, ob wir mit dem E-Bike-Fahren Fett abbauen oder nicht.

4. Vorteil 3: Fahren mit dem E-Bike hebt die Laune

„E-Biken macht gesund und glücklich. Je länger man fährt, desto mehr Serotonin schüttet man aus“, beschreibt Sportmediziner Uwe Tegtbur im bereits erwähnten Spiegel-Interview die hormonelle Reaktion, die Fahrradfahren in unserem Körper auslöst. Schon 30 Minuten im Sattel genügen, damit neben Serotonin auch Dopamin frei wird. Beide Botenstoffen lassen uns Freude und Zufriedenheit empfinden. Unsere Stimmung verbessert sich spürbar, da gleichzeitig vom Hormon Cortisol weniger entsteht. Dadurch sinkt unser Stresslevel, wir bauen Aggressionen ab und fühlen weniger Ängste.

Es gibt sogar Faktoren, die dieses Hochgefühl zusätzlich steigern können. Der erste ist die soziale Gemeinschaft. Das gemeinsame Erlebnis tut uns selbst gut und das Wohlbefinden springt auf die Menschen über, mit denen wir es teilen. Als zweiter Booster kommt die Sonne ins Spiel. UV-Strahlung kurbelt die Produktion von Serotonin und Dopamin an, sodass bei schönem Wetter die Laune eher steigt. Überhaupt kennen vielen von euch sicher den Effekt, den das Fahren mit dem E-Bike in der Natur auf uns ausübt. Es rückt ein Stück weit den Alltag mit all seinen Herausforderungen in den Hintergrund und lässt uns Kraft schöpfen, die wir anschließend als Motivation auch für andere Bereiche unseres Lebens nutzen können. E-Biken fördert demnach unsere Gesundheit – neben der körperlichen ganz explizit auch die mentale.

Zwei Personen fahren mit E-Bikes an Weinstöcken vorbei
Gute Laune kommt schnell beim E-Bike auf, erst recht, wenn die Sonne das Ausschütten von Serotonin und Dopamin zusätzlich unterstützt.

5. Vorteil 4: Fahren mit dem E-Bike stärkt das Herz-Kreislauf-System

Kaum eine andere Form der Bewegung ist so gesund für unser Herz-Kreislauf-System wie entspanntes Fahren mit dem E-Bike über längere Zeit. Hier gilt tatsächlich das Motto: Viel hilft viel. “Viel“ bezieht sich ganz explizit auf die Dauer und weniger auf die Intensität beim E-Biken. Orientiert euch wieder an den 60 Prozent bis 80 Prozent eurer maximalen Herzfrequenz. In den Studien der MHH kristallisierte sich eine Herzfrequenz von rund 110 Schlägen als passende Orientierung heraus. „Ein besseres Training im Grundausdauerbereich gibt es aus wissenschaftlicher Sicht nicht“, sagte Uwe Tegtbur dem Spiegel.

Die Wirkung verteilt sich auf die eigentliche Aktivität sowie die Zeit danach. Während des Radfahrens arbeitet euer Körper, bewegt den Herzmuskel intensiv und pumpt Blut durch die Adern. Daraus resultiert im ersten Moment ein erhöhter Blutdruck. Wenn ihr kontinuierlich solche Belastungen im Alltag einstreut, gewöhnt sich der menschliche Körper jedoch daran. Durch die Adaption wie das Weiten der Arterien schlägt euer Herz nicht nur in Ruhe dauerhaft niedriger, sondern wird sich auch beim Training allmählich in einem niedrigeren Bereich einpendeln. Ihr werdet leistungsfähiger und euer Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt nachweislich.

Mann fährt mit E-Mountainbike einen Anstieg hinauf
Besonders beim Fahren bergauf kommt unser Herz-Kreislauf-System schnell in Schwung. Mit der passenden Unterstützungsstufe kann auch ein solcher Anstieg mit einem E-Bike gesund sein.

6. Vorteil 5: Fahren mit dem E-Bike macht uns widerstandsfähiger

Ähnlich wie das Herz-Kreislauf-System reagieren auch andere Körperfunktionen relativ schnell auf ein erhöhtes Maß an Aktivität. Muskeln vollziehen den Stoffwechsel schneller und stellen effizienter Energie bereit. Derart aktiviert vergrößern sie sich im Laufe der Zeit und verleihen so dem Bewegungsapparat mehr Stabilität. Dazu trägt zum Beispiel eine gestärkte Rückenmuskulatur bei. Die Bewegung beim Radfahren fördert den Stoffwechsel innerhalb der Bandscheiben und reduziert deren Belastung durch das Körpergewicht. Darüber hinaus zeigen wissenschaftliche Studien positive Effekte moderater Ausdauerbelastung auf unser Immunsystem und die Lungenfunktion.

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7. Wie viel Bewegung brauche ich?

Sagen wir es so: Wer eine Bewegung korrekt ausführt, dem Körper genügend Energie und andere Stoffe zuführt, die richtige Balance zwischen Belastung und Ruhe findet und sich den anderen Bereichen seines Lebens ausreichend widmet, kann sich vermutlich nie zu viel bewegen. Nach oben hinaus gibt es demnach kaum eine Grenze. Konkreter lässt sich ein Minimum bestimmen. Viele Experten stimmen darin überein, dass bereits ein durchgängiges Bewegen von mindestens 15 Minuten einen Effekt hinterlässt.

Irgendwo zwischen 15 Minuten und unendlich liegt also der für euch unter den jeweiligen Voraussetzungen ideale Wert. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät zu mindestens 150 Minuten pro Woche an körperlicher Bewegung bei moderater Belastung. Wer sich danach richte, würde die eigene Gesundheit nachweislich fördern. Tatsächlich bietet sich das Fahren mit dem E-Bike an, wenn man gesund werden oder bleiben möchte. Denn wichtig ist in dem Zusammenhang der Hinweis auf die Intensität der körperlichen Belastung. Sie wird gern mit einem MET-Wert angegeben. Dieses Metabolische Äquivalent, auf Englisch Metabolic Equivalent of Task, beschreibt, wie viel Energie der Körper eines 40-jähriges Mannes mit einem Körpergewicht von 70 Kilogramm bei einer bestimmten körperlichen Tätigkeit aufwenden muss. Das US-amerikanische Gesundheitsministerium veranschlagt für das E-Biken zum Beispiel einen MET zwischen 3 und 5,9. Exakt diese Spanne nennt die WHO als passend für eine moderate bis intensive Belastung.

Zwei Personen fahren mit E-Bikes an einem Seeufer entlang
Mit dem E-Bike raus in die Natur - das tut uns auch abseits von Wochenendausflügen und Urlaub gut.

Allgemeine Zielvorgabe auf persönliche Lebenssituation runterbrechen

Im Rahmen der Studien an der MHH analysierte das Team um Uwe Tegtbur ungefähr 60.000 Fahrten von E-Bike-Fahrenden. Dabei standen am Ende durchschnittlich 135 Minuten pro Woche mit dem E-Bike zu Buche. Zwar lagen diese nicht vollständig in dem empfohlenen Bereich der Belastung. Trotzdem entsprach dies unter dem Strich zwei Drittel des WHO-Bewegungsziels.

Welche Formel für euch die beste ist, hängt von vielen Faktoren ab. Ausschlaggebend ist unter anderem, wie fit ihr zum jeweiligen Zeitpunkt seid, wie viel Zeit ihr investieren könnt und wollt oder wann ihr am Tag ein Training überhaupt einbauen könntet. Wer ganz am Anfang steht, kann sich 30 Minuten als Tagesziel setzen. Für die Woche dann vielleicht ein Turnus von dreimal bis fünfmal. Wer seltener, dafür länger Zeit findet, fährt vermutlich mit einem Rhythmus von drei Trainings á 60 Minuten anfangs ganz gut.

Wie viele Kilometer dabei herauskommen, ist eher zweitrangig. Erstens machen Faktoren wie der entsprechende Fitnesszustand und das Streckenprofil Vergleiche enorm schwierig. Zweitens sind die Dauer des Trainings sowie das Bewegen im passenden Herzfrequenzbereich die eigentlich entscheidenden Kriterien, um den Erfolg eines Gesundheitstrainings zu beurteilen. Ist die Basis erst einmal gelegt, bleibt meist noch genügend Zeit, bestimmte Streckenlängen und andere Rekorde ins Auge zu fassen.

8. Erfolgsrezept Pendeln

Gesund mit dem E-Bike – ob ihr daraus ein Fitnessprogramm ableitet oder das als Sport betrachtet, ist ganz euch überlassen. Ein spezielles Konzept für die Umsetzung braucht dieses Motto im Grunde nicht. Genauso gut kann eine alltägliche Sache wie euer Weg zur Arbeit zum neuen Workout werden. Für das Jahr 2023 ermittelte das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), dass die Menschen in Deutschland im Durchschnitt eine Strecke von 17,2 Kilometer zur Arbeit zurücklegen. Einmal zum Job hin und zurück hieße also fast 35 Kilometer mit dem E-Bike. In vielen Fällen würde das den überwiegenden Teil der von der WHO empfohlenen 150 Minuten pro Woche bereits abdecken. Zweimal mit dem E-Bike zur Arbeit läge in aller Regel vermutlich deutlich über diesem Wert.

Distanz und Anstrengung beim Pendeln ideal für Gesundheitsförderung

Neben dem Umfang ist die Intensität ein weiterer Punkt, an dem sich gesundheitliches Interesse mit praktischen Ansprüchen gut miteinander vereinbaren lassen. Nur die wenigsten wollen wahrscheinlich verschwitzt auf Arbeit ankommen. Wie gut, dass kaum schwitzen und moderate Belastung so gut zusammenpassen. Wer den Weg statt bisher mit Auto, Bus oder Bahn zur Abwechslung ein- oder zweimal pro Woche mit dem E-Bike zurücklegen würde, bräuchte damit wohl auch kaum eine komplette neue Garderobe. Und in manchen Firmen können Mitarbeitende kostenfrei duschen.

Fällt ein Arbeitsweg kürzer aus, ist das keineswegs dramatisch. Zum einen wird die zu überspringende Hürde sofort deutlich niedriger. Zum anderen zeigen Studien aus den USA, dass schon eine Distanz von drei Meilen, umgerechnet etwa 4,8 Kilometern, als Pendlerstrecke mit dem E-Bike positive Körperveränderungen mit sich bringt. Regelmäßig gefahren, fördert sie die Herz-Kreislauf-Gesundheit und den Kalorienhaushalt. In einer anderen Untersuchung stellte sich heraus, dass schon nach einem Fahren über vier Wochen das Risiko für Arteriosklerose und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich sinken ließ. In diesem Falle waren die Probanden täglich mindestens 40 Minuten auf dem E-Bike unterwegs. Neben einem allgemein fitteren Gesundheitszustand hatte sich ihre aerobe Fitness merklich verbessert, waren Blutzuckerwerte und der Anteil an Körperfett gesunken.

Mann fährt mit einem E-Bike auf einer Straße durch eine Stadt
Dank der Motorunterstützung bringt uns ein E-Bike entspannt auf Arbeit und wieder nach Hause.

In der Studie “Health and well-being benefits of e-bike commuting forinactive, overweight people living in regional Australia” aus dem Jahre 2022 stellen Forschende zudem fest, dass nicht nur die E-Bike-Fahrenden vom Pendeln profitieren. Ihr durch das Fahrradfahren gesteigertes Energieniveau übertrug sich auf die Arbeit, was zu einer höheren Produktivität führen könnte.

9. Gesund mit dem E-Bike – so gelingt’s

Ihr seht, mit dem E-Bike fahren und gesund bleiben oder gesund werden, ist mehr als ein bloßes Gerücht. Zahlreiche wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse belegen die Aussage, dass sowohl die Länge der mit einem E-Bike zurückgelegten Strecken als auch das dabei erreichte Niveau der körperlichen Belastung ausreichen, um zahlreiche gesundheitsfördernde Effekte auf unseren Körper zu haben. Wenn ihr das selbst am eigenen Beispiel beweisen möchtet, haben wir noch fünf hilfreiche Tipps für euch:

  1. Realistische Ziele verfolgen: lieber überschaubare Etappen definieren statt mit einer Mammutaufgabe beginnen
  2. Erfolge verdeutlichen: Zwischenschritte festlegen, deren Erreichen gern auch feiern
  3. Routinen entwickeln: Regelmäßigkeit als eines der Erfolgsgeheimnisse aus dem Ausdauersport übernehmen, zum Beispiel in Form von festen Wochentagen für das Pendeln zur Arbeit
  4. Bewegung den Fortschritten anpassen: auf langsam anwachsende Leistungsfähigkeit reagieren und durch Wahl längerer Strecken und zusätzlicher Anstiege für neue Motivation sorgen
  5. Geduldig bleiben: manche Körperreaktionen auf gesteigertes Maß an Bewegung benötigen sechs Monate und mehr, Effekte halten dafür länger an

Bilder: Bosch eBike Systems; Flyer AG; Orbea; Pexels

Ein Gedanke zu „Gesund mit dem E-Bike: Fünf Vorteile beim Fahren mit Motorunterstützung“

  1. Guten Tag allerseits ich habe in den letzten 10 Jahren >25’000 EBike-Kilometer absolviert, 10’000 davon in den letzten 3 Jahren nach meiner Pensionierung. In dieser Zeit habe ich praktisch ohne Einschränkungen 7 kg abgenommen und fühle mich gesund wie nie zuvor in meinem Leben, das betrifft übrigens auch meine mentale Gesundheit. Ich kann nur bestätigen was im Artikel „Gesund mit dem E-Bike“ steht. Macht keine Hau-Ruck Aktionen, sondern ein langfristiges Programm das Euch wirklich Spass macht. Seid vorsichtig & diszipliniert, denn Fahrradfahren birgt auch Risiken aber zu wenig Bewegung bringt ganz sicher den vorzeitigen Tod. Zum Schuss: Geht in Eurer näheren und weiteren Umgebung auf Entdeckungsreise, Ihr werdet staunen was es Alles an Schönem und Interessantem zu entdecken gibt! Allzeit gute Fahrt und beste Grüsse Marc

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