Zum Inhalt springen

BMW Exploro Bikes: Italienisches Knowhow trifft deutsches Kalkül

E-Bike BMW Exploro als Kooperationsprojekt mit 3T

Was haben Audi, Mercedes, Peugeot, Rover, Jeep, Polestar und Porsche gemeinsam? Nun, alle Automobilhersteller führen aktuell in ihren Programmen E-Bikes oder wollen sie in den kommenden ein, zwei Jahren vorstellen. In Bezug auf Qualität, Ehrgeiz des Projektes und regionale Zielmärkte, unterscheiden sich die jeweiligen Angebote teilweise erheblich. Nichtsdestotrotz setzt sich der Versuch mehrerer Automarken fort, Kunden weltweit auf alternativen Wegen an sich zu binden. Dem folgt auch BMW. Die Münchner haben vor kurzem zusammen mit einem traditionsreichen italienischen Hersteller drei verschiedene E-Bikes vorgestellt.

BMW schickt euch auf Entdeckungsreise. Allerdings umweltfreundlich auf zwei Rädern. Erkunden könnt ihr künftig die Welt mit insgesamt sechs verschiedenen BMW Exploro Bikes. Zwei davon sind auf das schnelle Fahren auf der Straße ausgerichtet, zwei eher für die alltäglichen Wege in der Stadt und zwei als Gravelbikes. Von jeder Variante gibt es jeweils eine mit und eine ohne elektrische Unterstützung.

E-Bike BMW Exploro als Kooperationsprojekt mit 3T

BMW Exploro Bikes als Kooperationsprojekt mit 3T

Der Motor stottert ein wenig

Für Fans der Marke mit den drei Großbuchstaben genügt das eventuell schon, um hellhörig zu werden. Alle anderen brauchen vielleicht weitere Argumente, warum sie gerade bei diesen Fahrrädern zugreifen sollten. Tatsächlich gibt es weitere Argumente. Und das schlagkräftigste liefert der Kooperationspartner dieses Projektes. Bei dem handelt es sich um keinen geringeren als die Fahrradmanufaktur 3T.

Wo BMW Exploro Bikes electric draufsteht, steckt nämlich 3T Exploro RaceMax Boost drin. Mit dieser Modellreihe beeindruckte das Unternehmen aus der Nähe von Mailand die Branche bereits zum Launch 2021. Für das E-Gravelbike, das E-Rennrad und das E-City-Bike heimste 3T zahlreiche international anerkannte Preise ein.

Damit scheinen die Aufgaben klar verteilt. BMW sorgt mit seinem Namen für möglichst viel Aufmerksamkeit, während 3T nicht nur das Knowhow, sondern auch das eigentliche Fahrrad mitbringt. Man kann sich sogar des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass BMW das Projekt etwas halbherzig verfolgt. In der vom Unternehmen versandten Pressemitteilung fehlen zum Beispiel umfassende Spezifikationen zu den Fahrrädern. Auf der deutschen Webpräsenz ergibt das Suchwort „Exploro“ momentan null Treffer. Im BMW Lifestyle Shop, in dem die E-Bikes eigentlich zu kaufen sein sollten, finden sich nur zwei Gravelbikes ohne E-Antrieb. Diese stammen jedoch aus dem Jahre 2020, als BMW schon einmal gemeinsame Sache mit 3T machte. Ob die Situation bei den ausgewählten BMW-Händlern anders aussieht, die ein Exploro Bike bei sich im Autohaus stehen haben wollten, wissen wir leider nicht.

Steuerrohr des E-Bikes BMW Exploro Ultra Gravel Boost

Nur echt mit dem BMW-Logo auf dem Steuerrohr – die Sonderedition BMW Exploro Bikes

Neue Bikes wirken bestens vertraut

Ganz anders das Bild bei 3T. Auf deren Internetauftritt werdet ihr sofort fündig. Dabei stolpert ihr automatisch über die eigentlichen Serienmodelle. Die unterscheiden sich je nach Ausführung teilweise nur marginal von den BMW Exploro Bikes. Mitunter sind lediglich andere Sättel, Lenker, und Reifen verbaut. Vom Grunde her existiert zu jedem Modell der Sonderedition eines der Serie, das im Zweifelsfall sogar weniger kostet.

Die Basis stimmt

Das ändert natürlich erst einmal nichts daran, dass die BMW-Bikes sehr hochwertige E-Bikes sind. Allein schon der Rahmen hebt sich von der Masse anderer Hersteller merklich ab. Gefertigt wird er aus einem trockenen Carbon-Filament, welches um einen Hohlkörper gewickelt wird und so die entsprechende Form erhält. Während des Wickelns lassen sich mit überschaubarem Aufwand Faserarten mit verschiedenen Materialeigenschaften einweben, sodass mit Festigkeit und Design sehr variabel umgegangen werden kann.

Neben der Herstellung entspricht auch das Design des Rahmens höchsten Ansprüchen. 3T ist bekannt für sein Faible für Aerodynamik. Viele Details sorgen dafür, dass der Luftstrom der Reifen optimal am Fahrrad entlang geleitet wird. Das Unterrohr verbreitert sich im Bereich der Trinkflasche, damit auch dort keine ungewollten Verwirbelungen entstehen. Im Sinne eines größtmöglichen Vortriebs verzichtet die Gabel auf seitliche Aufnahmen für Flaschenhalter oder anderes Zubehör. Das sämtliche Kabel intern verlaufen, versteht sich bei der Herangehensweise von selbst.

Leicht und schnell lautet die Maxime

Wenn der Rahmen versucht, euch selbst minimale Vorteile zu sichern, darf die Schaltung dem nicht nachstehen. Daher scheint die Entscheidung für die Rival XPLR von Sram nur folgerichtig. Mit der Gruppe wechselt ihr elektronisch zwischen den insgesamt zwölf Gängen. Der Rival-Schriftzug findet sich ebenso auf der hydraulischen Scheibenbremse mit ihren 160 Millimeter großen Bremsscheiben.

Elektronische Kettenschaltung Sram Rival AXS am E-Bike BMW Exploro

Elektronische Kettenschaltung Sram Rival AXS

Beim Antrieb setzen BMW und 3T auf den X20 von Mahle. Ausschlaggebend dafür dürfte unter anderem dessen geringes Gesamtgewicht von knapp über drei Kilogramm gewesen sein. Vermutlich lag beiden Partner viel daran, E-Bikes zu präsentieren, die auch ohne die elektrische Unterstützung ein herausragendes Fahrerlebnis bieten. Und das nominelle Drehmoment von 23 Newtonmetern des Hinterradnabenmotors passt gleichfalls ausgesprochen gut ins Bild.

Auf dem Oberrohr integrierte Bedieneinheit am E-Bike BMW Exploro

Auf dem Oberrohr integrierte Bedieneinheit iWoc One

Modellreihe mit gezielten Unterschieden

Der Akku ist eine der Komponenten, die dafür sorgen, dass sich die BMW Exploro Bikes nicht ausschließlich durch ihre Lackierung voneinander unterscheiden. Das BMW Exploro Road electric hat zum Beispiel den kleinen Akku mit den rund 250 Wattstunden abbekommen. Als einziges der Modelle verfügt es über 28 Zoll große Laufräder mit leichten Carbon-Felgen. Dazu findet sich an ihm eine schicke aerodynamische Sattelstütze.

E-Bike BMW Exploro als Kooperationsprojekt mit 3T

Das leichteste der BMW Exploro Bikes – das BMW Exploro Road electric

BMW Exploro Gravel electric als auch BMW Exploro Urban electric bieten euch dank des Akkus mit 350 Wattstunden einiges mehr an Reichweite. Im Gegenzug kommt bei den Laufradsätzen nur Aluminium zum Einsatz. Die Laufräder messen lediglich 27,5 Zoll, damit etwas mehr Reifenbreite gewonnen werden kann. Mit seinem flachen Lenker sticht das BMW Exploro Urban electric aus dem Trio sofort hervor. Viel mehr an urbaner Ausstattung ist jedoch nicht. Immerhin besitzt der Rahmen aller BMW Exploro Bikes Aufnahmen für Schutzbleche. Die fertigt SKS speziell für 3T an. Allerdings darf dann das Reifenprofil keine weit herausstehenden Stollen aufweisen.

BMW Exploro Gravel electric im Überblick

  • Rahmen: Exploro Ultra Boost, Carbon
  • Motor: Mahle X20
  • Akku: iX350
  • Bedienenheit: iWoc One
  • Antrieb: Sram Rival AXS XPLR
  • Bremsen: Sram Rival AXS, 160 mm
  • Maximal zulässiges Gesamtgewicht: n.a.
  • Preis: 7.999 Euro
E-Bike BMW Exploro Ultra Gravel Boost

BMW Exploro Ultra Gravel Boost

BMW Exploro Road electric im Überblick

  • Rahmen: Exploro RaceMax Boost, Carbon
  • Motor: Mahle X20
  • Akku: iX250
  • Bedienenheit: iWoc One
  • Antrieb: Sram Rival AXS XPLR
  • Bremsen: Sram Rival AXS, 160 mm
  • Maximal zulässiges Gesamtgewicht: n.a.
  • Preis: 8.999 Euro
E-Bike BMW Exploro Racemax Road Boost

BMW Exploro Racemax Road Boost

BMW Exploro Urban electric im Überblick

  • Rahmen: Exploro Ultra Boost, Carbon
  • Motor: Mahle X20
  • Akku: iX350
  • Bedienenheit: iWoc One
  • Antrieb: Sram Rival AXS XPLR
  • Bremsen: Sram Rival AXS, 160 mm
  • Maximal zulässiges Gesamtgewicht: n.a.
  • Preis: 7.999 Euro
E-Bike BMW Exploro Ultra Urban Boost

BMW Exploro Ultra Urban Boost

 

Bilder: BMW AG; 3T Cycling Srl.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert