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Praktische Helfer: Per App Ladestationen für das E-Bike finden

Apps helfen bei der Suche nach Ladestationen für E-Bikes

Die Inzidenzwerte fallen, das Wetter wird sommerlicher und der Jahresurlaub rückt für viele von uns näher. Wie bereits im vergangenen Jahr werden auch in 2022 etliche Menschen die freien Tage auf dem E-Bike wild über Deutschland verstreut verbringen. Scheint die Sonne dann unterwegs direkt auf das Display, verliert man schon einmal die Akkuanzeige aus dem Blick. Plötzlich ist nur ein Balken übrig und guter Rat teuer.

In diesem Falle glücklicherweise nicht. Denn zahlreiche kostenfreie Apps zeigen euch die nächste Ladestation für euer E-Bike an. Und einige von denen lotsen euch auf kürzestem Wege dorthin.

Wir haben uns ein paar dieser Apps etwas näher angeschaut. Bevor ihr erfahrt, was die kleinen Helfer können – und was nicht – ein genereller Tipp vorab: Es fällt auf, dass viele Apps für eine nahezu identische Suche doch recht stark voneinander abweichende Ergebnisse anzeigen. Daher ist es ratsam mehrere Apps zu installieren. Im Zweifelsfall werdet ihr so schneller fündig. Falls eine App keinen Treffer ausgibt, könnt ihr das mit einer anderen App prüfen.

Das Testszenario

Als Ausgangspunkt für Aufgabe haben wir der Einfachheit halber den Stammsitz von Elektrofahrrad24, sprich Dresden, gewählt. Hier leben rund 500.000 Einwohner. Da sollten sich ein paar Ladestationen finden lassen. Damit das Ganze vergleichbar bleibt, grenzen wir den Suchradius auf 25 Kilometer ein. Bietet eine App nicht diesen Wert, wird der nächstgrößere Radius gewählt. Verständlicherweise gilt dies nur für Apps, bei denen sich die Ergebnisse entsprechend beschränken lassen.

Zudem haben wir für den Vergleich ausschließlich kostenfreie Apps ausprobiert. Einige Anwendungen verfügen neben einer Gratis-Version über eine weitere Bezahlversion. In diesem Falle gehen wir nur auf die Gratis-Version ein.

So, genug der Vorrede, auf geht’s. Die Reihenfolge gibt das Alphabet vor.

1. bike-energy
2. Chargemap
3. E-Station
4. EnBW mobility+ App
5. E-Tankstellen-Finder
6. Fahrrad.de E-Bike Ladestationen
7. Ladeplatz.at
8. Next Plug

1. bike-energy

Unter dem Aspekt der Konfiguration der Suche hinterlässt die App von bike-energy einen sehr ansprechenden Eindruck. Ihr könnt euren Standort eingeben, den Umkreis der Suche in verschiedenen Stufen festlegen und einstellen, wie viele Ergebnisse ihr angezeigt bekommen möchtet. Eine Frage nach der Art des Steckers erscheint nicht. Bike Energy ist allein auf E-Bikes ausgerichtet und weist auch nur dafür passende Steckverbindungen aus.

Die Suche selbst fällt vom Ergebnis her dagegen etwas ab. Die Trefferanzahl liegt deutlich unter dem, was andere Apps anzeigen. In unserem Testszenario war das lediglich eine Ladestation. Aufgeführt werden die Treffer auf der Karte als Radfahrer-Icon. Unterhalb der Karte folgt noch einmal eine Ausgabe in Listenform. Klickt ihr auf einen Treffer, ist ausgewiesen, wie viele Ladeplätze an dieser Station vorhanden sind. Beim Klick auf den Button „Wegbeschreibung“ öffnet sich eine Route in Google-Maps mit der jeweiligen Station als Ziel. Vorsicht: Bei der Route ist das Auto als genutztes Fahrzeug vorausgewählt. Das passiert uns bei anderen Apps mit derselben Funktion allerdings ebenso.

App bike-energy für die Suche nach Ladestationen für E-Bikes

bike-energy

  • Betriebssystem: Android, iOS
  • Voraussetzung: kein eigener Account nötig
  • Werbefrei: ja

2. Chargemap

Als App für Elektrofahrzeuge im Allgemeinen, verlangt Chargemap nach etwas mehr Einstellungen im Suchfilter. Bei der Steckerart ist neben zahlreichen weiteren Arten der Euro-Schuko auswählbar. Ein Suchradius lässt sich dagegen nicht einstellen.

Auf der Karte werden die Treffer abhängig von der Ladegeschwindigkeit verschiedenfarbig angezeigt. Blau steht für zwei bis fünf Kilowatt. Ganz ausgereift wirkt das Farbleitsystem jedoch nicht. Die anderen Farben stehen stellvertretend für die vor Ort vorhandene größte Ladegeschwindigkeit. Es können aber auch andere, und damit für E-Bikes taugliche, Anschlüsse vorhanden sein. Ihr müsst also am Ende auch die anderen Farben prüfen.

Beim Klick auf einen Treffer erscheinen zentrale Infos wie die Öffnungszeiten der Station, ob Kosten für die Nutzung anfallen und wie viele Ladeplätze ihr antreffen werdet. An der Stelle ist dann erst einmal Schluss. Wer weiterführende Infos sehen möchte, muss sich anmelden. Immerhin ist das kostenfrei. Ohne die Anmeldung gibt es zum Beispiel keine Navigation hin zur Ladestation.

App Chargemap für die Suche nach Ladestationen für E-Bikes

Chargemap

  • Betriebssystem: Android, iOS
  • Voraussetzung: eigener Account für Navigationsfunktion
  • Werbefrei: ja

3. E-Station

Bereits beim Öffnen steht fest, dass die App E-Station sich von anderen Anwendungen unterscheidet. Sie will euch dazu bewegen, Teil einer Community zu werden. Das beginnt damit, dass ihr sofort erst einmal jede Menge Treffer angezeigt bekommt. Allerdings gibt es keinen Suchfilter, über den ihr einstellen könnt, was euch eingeblendet wird. Auf dem Display erscheint eine Trefferliste, die geographisch geordnet ist. Die nächstliegende Ladestation erscheint ganz oben. Etwas unscheinbar ist in Klammern am Ende des Eintrags die Entfernung dorthin genannt.

Wer sich gern eine 500 Kilometer weit entfernte Station anzeigen lassen möchte, kann das hier problemlos tun. Gefühlt kennt die Liste nämlich kein Ende. Nach dem Tippen auf einen der Treffer erfahrt ihr Näheres zur Anzahl der Steckdosen oder zu Details wie der Frage, woher ihr einen eventuellen Schlüssel zu dem Bereich bekommt. Für einige Stationen sind Bilder und Kommentare einsehbar. Wer Lust hat, kann dem eigene Erfahrungen hinzufügen oder initial einpflegen, wo noch keine vorhanden sind. Außerdem könnt ihr euch die Lage beziehungsweise die Route dorthin über andere Apps wie Komoot oder Google Maps anzeigen lassen.

Der Community-Gedanke macht sich an einem Bonussystem von E-Station bemerkbar. Wer mitmachen möchte, meldet der App bisher nicht ausgeführte Ladestationen. Sobald diese von anderen Usern bewertet werden, erhaltet ihr Punkte. Diese landen auf eurem Nutzerkonto. Ihr könnt damit zum Beispiel kostenlos die Pro-Version der App herunterladen. Laut Entwickler sind weitere Prämien angedacht.

Ein Vorteil der Pro-Version ist der Verzicht auf Werbung. Im Gratis-Modus wird euch Werbung eingeblendet. Dabei könnt ihr zwischen personalisierten und unpersonalisierten Anzeigen wählen.

App EnBW mobility+ für die Suche nach Ladestationen für E-Bikes

EnBW mobility+

  • Betriebssystem: Android, iOS
  • Voraussetzung: eigener Google-Account
  • Werbefrei: nein

4. EnBW mobility+ App

Bei der App EnBW mobility+ handelt es sich ebenfalls um eine Anwendung, die primär auf E-Autos ausgelegt ist. Dennoch lässt sie sich auch für die Suche nach Ladestationen für E-Bikes nutzen. Dafür wählt ihr im Suchfilter bei der Leistung der Ladepunkte null bis elf Kilowatt als niedrigste Option aus. Beim Steckertyp stellt ihr auf „Steckdose national“. Ein Suchradius bietet die App leider nicht.

Die Treffer erscheinen auf einer Karte, in die ihr je nach Wunsch hineinzoomen könnt. Beim Klick auf einen Treffer erscheinen Basisinfos wie die Adresse, die verfügbaren Steckertypen, die Anzahl der Ladeplätze sowie die Entfernung dorthin. Wenn ihr die Kurzbeschreibung durch Wischen hochzieht, gibt es noch mehr Infos. Beispielsweise könnt ihr euch dorthin navigieren lassen. Dafür wechselt die App zu Google Maps oder nutzt etwas Vergleichbares, dass ihr auf eurem Gerät bereits installiert habt.

App E-Station für die Suche nach Ladestationen für E-Bikes

E-Station

  • Betriebssystem: Android, iOS
  • Voraussetzung: kein eigener Account nötig
  • Werbefrei: ja

5. E-Tankstellen-Finder

Gleich nach dem Aktivieren der App erscheinen erste Treffer. Was E-Tankstellen-Finder darstellt, bringt euch aber nicht zwingend weiter. Auch diese App listet in erster Linie Stationen für E-Autos auf. Praktischerweise bietet die Suche ausführliche Einstellungsmöglichkeiten. So könnt ihr bei den Suchfiltern erneut gezielt „Schuko“ auswählen. Ein paar Zeilen tiefer lässt sich die Distanz wählen, innerhalb der man Stationen sucht.

Beim Ergebnis seht ihr die Öffnungszeiten der Ladestation sowie die Anzahl der Steckplätze. E-Tankstellen-Finder gibt sogar an, ob der Steckplatz für ein einspuriges oder zweispuriges Fahrzeug gedacht ist. An der Stelle wird die Ausrichtung auf Auto und Motorrad deutlich. Die Routenberechnung zum anvisierten Treffer hin ist hier gleich integriert. Auch das macht das Bedienen dieser App recht angenehm. Zusätzlicher Pluspunkt: Mit dieser App findet ihr auch Ladestationen für E-Bikes in Österreich.

App E-Tankstellen-Finder für die Suche nach Ladestationen für E-Bikes

E-Tankstellen-Finder

  • Betriebssystem: Android, iOS
  • Voraussetzung: kein eigener Account nötig
  • Werbefrei: ja

6. Fahrrad.de E-Bike Ladestationen

Für große Online-Versender wie fahrrad.de liegt es nahe, über praktische Tools Kundinnen und Kunden an sich zu binden, auch wenn diese gerade nicht nach einem Fahrrad oder Zubehör suchen. Und mit seiner App macht das Unternehmen auch einiges richtig. Der Suchfilter ist ausgesprochen umfangreich. Umkreis, Anzahl der Steckplätze, Bewertungen, offen oder geschlossen – all dies lässt sich berücksichtigen.

Passend dazu erhaltet ihr auch verhältnismäßig viele Treffer. Durch einen Klick auf die jeweilige Station erfahrt ihr, ob ihr auf einen Schuko-Stecker oder das System von bike-energy treffen werdet, ob das Laden kostenlos ist, ob eine Toilette in der Nähe ist oder eine Möglichkeit zur Verpflegung.

Kritik gibt es lediglich für die Bedienung des Suchfilters. In dem müsst ihr nämlich erst einmal die ebenfalls suchbaren Servicestellen abwählen. Vorher gelangt ihr gar nicht an die Rubriken für die Ladestationen. Zudem ist bei unseren Tests mehrfach Folgendes passiert: Nach dem Festlegen der Suchoptionen erschien noch im Suchfilter unten eine Nachricht, dass keine Ergebnisse gefunden wurden. Das könnt ihr meist ignorieren. Denn nach dem Schließen des Filters erschien meist trotzdem Treffer.

Auch der Suchradius funktioniert nicht optimal. Obwohl im Filter ein konkreter Wert ausgewählt ist, kann man in der Kartenansicht endlos herauszoomen und bekommt entsprechende viele Treffer angezeigt. Eigentlich sollte das der eigenstellte Suchradius ja verhindern.

App fahrrad.de für die Suche nach Ladestationen für E-Bikes

fahrrad.de

  • Betriebssystem: Android, iOS
  • Voraussetzung: kein eigener Account nötig
  • Werbefrei: ja

7. Ladeplatz.at

Während die anderen getesteten Apps fast ausschließlich auf Deutschland beschränkt sind, könnt ihr Ladeplatz.at gezielt für euren Aufenthalt in Österreich nutzen. In der App kommen Infos der größten Touristengebiete in unserem Nachbarland zusammen. Dennoch gibt es auch hier regionale Unterschiede. So ergab eine Suche nach Ladestationen für E-Bikes rund um den Achensee keinen Treffer. An den Ufern des Attersees blinkten dagegen zahlreiche auf. Beide Regionen liegen nicht weit von der Grenze zu Deutschland entfernt und sind in ähnlichem Maße touristisch erschlossen.

Grafisch mutet die App etwas ungewohnt an. Bei der ersten Suche wundert ihr euch vielleicht über die angezeigten Symbole und fragt euch, wo denn nun die Ladestationen sind. Hinter dem bunten Mix an Farben und Formen stecken durchweg Ladestationen. Sieht ein wenig anders aus, weil die Station von der Apotheke bis zur Pizzeria quasi alles sein kann.

Der Suchradius nicht einstellbar. Genauso wenig wie die Art des Steckers. Anscheinend sind alle Treffer per se für E-Bikes geeignet. Kleiner Tipp noch: Wer keine bestimmte Ortschaft angezeigt haben möchte, sondern sich über eine Region einen Überblick verschaffen will, klickt unten rechts auf den Button „Big Map“. Daraufhin zoomt die Ansicht raus, sodass ihr ganz Österreich auf einmal seht. Durch das Hereinzoomen könnt ihr euch der Region nähern, die euch gerade interessiert.

App ladeplatz.at für die Suche nach Ladestationen für E-Bikes

ladeplatz.at

  • Betriebssystem: Android, iOS
  • Voraussetzung: kein eigener Account nötig
  • Werbefrei: ja

8. Next Plug

Zur Kategorie der Apps für alle Elektrofahrzeuge fällt ebenfalls Next Plug. Fündig werdet ihr hier erneut über die passende Einstellung des Suchfilters. Dazu wählt ihr einfach bei Ladestecker den „Schuko“ aus. Außerdem schadet es nicht, die minimale Ladeleistung auf ein Kilowatt zu setzen. Ein Suchradius oder etwas Vergleichbares lässt sich nicht definieren.

Bei der Anzeige der Ergebnisse auf der Karte erscheinen die Treffer als ein etwas unscheinbares, in grau gehaltenes Icon. Klickt ihr darauf, öffnet sich eine recht ausführliche Beschreibung inklusive Bild. Aus dem Text geht hervor, ob Kosten für das Aufladen anfallen, wie viele Plätze es gibt, ob bestimmte Öffnungszeiten zu beachten sind und ähnliches. Bewahrt bei Next Plug einen ruhigen Finger. Denn über der Beschreibung läuft Werbung durch. Fieser Weise ist diesen mit „Öffnen“-Button versehen. Habt ihr eine passende Ladestation gefunden, könnt ihr euch mithilfe von Google Maps oder einer anderen Navi-App dorthin lotsen lassen.

App Next Plug für die Suche nach Ladestationen für E-Bikes

Next Plug

  • Betriebssystem: Android
  • Voraussetzung: kein eigener Account nötig
  • Werbefrei: nein

 

 

Bilder: bike-energy; Chargemap SAS; Jan Kassner; EnBW Energie Baden-Württemberg AG; KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft; internetstores GmbH; KreidlMedia – Medien Handwerk Agentur; Impuls digital UG

4 Gedanken zu „Praktische Helfer: Per App Ladestationen für das E-Bike finden“

  1. Gibt es irgendwelche Probleme, wenn man als Besitzer/Nutzer eines Elektrorollers (125er-Klasse) an solchen Stationen lädt? (Schuko mit 600 Watt ist bei dem Roller erlaubt, keine Schnelllademöglichkeit vorhanden)

    1. Hallo Matthias,
      das haben wir selbst bisher noch nicht getestet. Uns fällt nichts Offensichtliches ein, was dagegenspricht. Im Zweifelsfall gilt wie so oft: Probieren geht über studieren.
      Sportliche Grüße, Matthias

    1. Hallo Klaus-Peter,
      wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, führt daran kein Weg vorbei. Manche direkt von Bosch oder von regionalen Verbünden aufgestellten Ladesäulen verfügen über Ladegeräte. Im Grunde sprechen wir stets über einen Standard-Charger von Bosch. Manchmal gibt es ein Ladegerät auszuleihen bei einem der Kooperationspartner der Ladeinfrastruktur, wie etwa einem Restaurant in einer Bikeregion. In den überwiegenden Fällen kannst du aber vermutlich nur mit einer Steckdose rechnen.
      Sportliche Grüße, Matthias

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