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Mahle X20: Wenn der Antrieb zu einer Frage des Verhältnisses wird

E-Bike-Antrieb X20 von Mahle

Update 4. Juli 2023

Auf der Eurobike 2023 in Frankfurt am Main haben wir Mahle am Stand besucht und uns den X20 samt neuer Featres für die App aus erster Hand erklären lassen.


Originalbeitrag vom 21. April 2022

 

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Nur einen Tag nachdem Fazua seinen neuen Antrieb Ride 60 vorgestellt hat, hält Mahle direkt dagegen und präsentiert seine neueste Entwicklung – den X20. Hinter dem Kürzel verbirgt sich der leichtere, aber auch leistungstechnisch etwas bescheidenere Bruder des X35+.

Nach leicht kommt leichter

So einfach möchte Mahle anscheinend nicht klein beigeben, wenn es um die Frage geht, welcher E-Bike-Antrieb das beste Verhältnis aus Leistung und Gewicht aufweist. Im Kampf um diesen Titel spricht das neue System tatsächlich ein gehöriges Wort mit. Fazua hat mit einem Gesamtgewicht von 4,26 Kilogramm bei 60 Newtonmetern vorgelegt. Mahle hält mit 3,2 Kilogramm und umgerechneten 55 Newtonmetern dagegen. Bezogen auf das Gewicht steht der Sieger fest. Wie sinnvoll der Vergleich eines Mittelmotors mit einem in der Hinterradnabe verbauten Aggregat erscheint, sei allerdings dahingestellt. Und auf die 55 Newtonmeter kommen wir auch noch einmal zu sprechen.

Komponenten des E-Bike-Antriebs X20 von Mahle

Einzelne Komponenten des neuen Antriebs X20 von Mahle

Von einer solchen Rivalität profitiert ja meist die gesamte Branche. Wenn nicht die gesamte, dann immerhin ihr als Fahrende. Darauf könnte man sich auch in diesem Falle einigen. Denn mit dem X20 zeigt Mahle, dass in Sachen Sportlichkeit bei einem Antrieb wie dem X35+ längst nicht Schluss sein muss. Naturgemäß ist der Hersteller selbst von seinem Produkt absolut überzeugt. Von einer „nie dagewesenen Antriebslösung“ spricht beispielsweise Jochen Sommer, Leiter von MAHLE Smart Bike Systems. Und für Marco de la Serna, Leiter Strategie und Business Development bei MAHLE Smart Bike Systems, verkörpert die Neuheit „das ultimative Fahrerlebnis“.

1. Der Motor des X20: Die KI fährt immer mit
2. Die Bedieneinheit des X20: Gebündelte Intelligenz
3. Die Akkus des X20: Zugewinn bei der Reichweite
4. Das Ladegerät des X20: Ein Gerät, viele Ströme
5. Der X20 in der Praxis: Die ersten Bikes

1. Der Motor des X20: Die KI fährt immer mit

Objektiv betrachtet, lässt sich feststellen, dass der Hersteller sehr wohl versucht, modernste Technologien in dem Antrieb zu bündeln. Im Grunde handelt es sich um die Suche nach einem System, das aus eurer Art des Fahrens Informationen gewinnt und mithilfe der gesammelten Erkenntnisse die Unterstützung des Motors hochgradig individualisiert. Dafür bezieht der Antrieb konstant Daten von einer Vielzahl an Sensoren, die Beschleunigung, Geschwindigkeit, Drehmoment, Trittfrequenz und Temperatur erfassen. Ein Mix aus künstlicher Intelligenz und Machine Learning sorgt dafür, dass der X20 passend reagiert. Das Ergebnis soll dann ein höchst personalisiertes sein, das genau registriert, welche Person gerade im Sattel sitzt, in welcher körperlichen Verfassung sie ist und welches die Rahmenbedingungen der aktuellen Fahrt sind. Als Ziel über allem schwebt das Ideal eines natürlichen Fahrerlebnisses. Wie die Umsetzung all dessen sich auf dem Rad anfühlt, kann letztendlich nur eine Probefahrt zeigen.

Komponenten des E-Bike-Antriebs X20 von Mahle

Beim Zusammenspiel eines E-Bike-Systems kann Künstliche Intelligenz hilfreich sein.

Weniger durchzugsstark als bisher

Bis dahin beschränken wir uns auf die belegbaren Fakten. Und die besagen, dass der Motor mit exakt 1,375 Kilogramm tatsächlich verdammt leicht geworden ist. Er leistet die üblichen 250 Watt im Dauerbetrieb und bietet euch dabei ein Drehmoment von 23 Newtonmetern. Der Wert liegt deutlich unter den 40 Newtonmetern, mit denen der X35+ aufwarten kann. Grundsätzlich ist dabei natürlich immer zu beachten, dass dies das Drehmoment ist, das so ziemlich zu 100 Prozent auch Hinterrad ankommt. Bei den Mittelmotoren geht ein wesentlicher Teil unterwegs bei der Übertragung durch Kette oder Riemen verloren.

Hinterradnabenmotor des E-Bike-Antriebs X20 von Mahle

Die genauen Abmessungen des Hinterradnabenmotors behält Mahle bislang für sich.

Dennoch wagt Mahle den Vergleich zum Mittelmotor und bringt ein Drehmoment von 55 Newtonmetern in Spiel, denen die 23 Newtonmeter des X20 entsprechen würden. Nach eigenen Angaben hat der Hersteller dies von Messungen am Prüfstand abgeleitet. Allerdings spielen bei einem solchen Vergleich diverse Faktoren eine Rolle. Als ein Beispiel sei nur die gewählte Kettenübersetzung erwähnt. Unstrittig ist, dass anhand der Leistungsdaten ersichtlich wird, dass Mahle sich eine Nische unter den E-Rennrädern, E-Gravelbikes und urbanen E-Bikes als Zielmarkt ausgesucht hat.

Ein Klick genügt

Neu beim X20 ist das Automatic Motor Connection System, kurz AMC. Es erleichtert euch den Ausbau des Hinterrades. Dafür braucht ihr nämlich das Rad nicht aufwändig mit einem Spezialwerkzeug vom E-Antrieb entkoppeln. Am linken Ausfallenende ist ein Connector angebracht. Über den wird die Verbindung zwischen Motor und System hergestellt. Zumindest bei diesem Antrieb haben Kabel an der Stelle ausgedient. Wie bei einem herkömmlichen Rennrad löst ihr einfach die Steckachse und nehmt das Hinterrad aus dem Rahmen heraus. Das ist alles.

ACS System am E-Bike-Antrieb X20 von Mahle

Plug & Play am E-Bike: So einfach soll der Ausbau des Hinterrades sein.

Der Nabenmotor benötigt eine Steckachse mit zwölf Millimetern im Durchmesser. Ansonsten ist er kompatibel mit allen Freilauf-Standards und Schaltgruppen mit bis zu 13 Gängen.

2. Die Bedieneinheit des X20: Gebündelte Intelligenz

Bei der Bedienung setzt Mahle weiterhin auf das System mit einer im Oberrohr integrierten Bedieneinheit ähnlich der bekannten iWoc One. Von dort aus erweckt ihr den E-Antrieb zum Leben, wählt die gewünschte Unterstützungsstufe, erkennt den Ladezustand des Akkus und bekommt Warnungen signalisiert. Ein verbauter Helligkeitssensor regelt die Intensität die Lichtstärke auf Grundlage der Lichtverhältnisse der unmittelbaren Umgebung. Auf den Tastendruck soll die Einheit mit einem haptischen Feedback reagieren.

Bedieneinheit auf dem Oberrohr für den E-Bike-Antrieb X20 von Mahle

Unterschiedliche Farben symbolisieren die jeweilige Unterstützungsstufe.

3. Die Akkus des X20: Zugewinn bei der Reichweite

Unverändert bleibt außerdem das Konzept der verbauten Akkus. Diese sind fest integriert, sodass ihr sie nur direkt am E-Bike aufladen könnt. Dafür bietet Mahle künftig zwei verschiedene Größen an. Der neue iX250 verfügt über 242 Wattstunden, während der iX350 auf 353 Wattstunden kommt. Laut Mahle reicht dies für maximal 100 Kilometer respektive 140 Kilometer. Wem das zu wenig erscheint, sei der entsprechende Range Extender e185 empfohlen. Dessen Kapazität von 172 Wattstunden dürfte die Reichweite durchschnittlich um zusätzliche 50 Kilometer bis 70 Kilometer vergrößern. Der Zusatzakku wiegt lediglich ein Kilogramm und gleicht von der Form her einer Trinkflasche. Für die Installation am E-Bike bedarf es jedoch eines speziellen Flaschenhalters mit Anschluss an den Ladeport des X20. Während ihr den e185 nicht am E-Bike nutzt, eignet er sich auch bestens als Powerbank. Die dafür nötige Dockingstation gehört allem Anschein nach allerdings nicht standardmäßig dazu, wenn ihr den bestellt.

4. Das Ladegerät des X20: Ein Gerät, viele Ströme

Neues System bedeutet gleichzeitig neues Ladegerät. Zumindest ist das im Falle von Mahle so. Im Active Charger ist ein CAN-BUS enthalten. Über den werden unterschiedliche Ladeströme zwischen null und 4,5 Ampere realisiert. Auf diese Weise sollte jeder der drei Akkus innerhalb einer Stunde bereits zu 80 Prozent aufgeladen sein. Neben dem Ausgang für den Stromanschluss verfügt der Active Charger zudem über einen Micro-USB-Anschluss. Den könnt ihr nutzen, um zum Beispiel Updates für den X20 direkt aufzuspielen.

5. Der X20 in der Praxis: Die ersten Bikes

Grundsätzlich ist der neue Antrieb von Mahle ab sofort erhältlich. Entscheidender für euch ist natürlich, ab wann ihr mit den ersten E-Bikes rechnen könnt, in denen der X20 bereits verbaut ist. Die gute Nachricht lautet: Die ersten Fahrräder sind schon auf dem Markt. Parallel zu Mahle haben Scott und Wilier neue Bikes vorgestellt. Das überarbeitete E-Rennrad Addict eRide von Scott zeigt, wohin die Reise mit Mahles Neuentwicklung wohl gehen wird. Gerade einmal noch 10,4 Kilogramm bringt der Flitzer in seiner Top-Variante auf die Waage. Allerdings werden für das Scott Addict eRide Ultimate auch ziemlich genau 10.000 Euro fällig.

E-Bike Scott Addict eRide mit Antrieb Mahle X20

An einem E-Rennrad wie dem Scott Addict eRide ist der Mahle X20 ganz in seinem Element.

Noch tiefer müsst ihr für das Topmodell des neuen Filante Hybrid von Wilier in die Tasche greifen. Die sechs angebotenen Ausstattungsvarianten bewegen sich zwischen 9.300 Euro und 12.500 Euro.

E-Bike Wilier Filante Hybrid mit Antrieb Mahle X20

Noch etwas edler und damit kostspieliger als das Scott Addict eRide ist das Wilier Filante Hybrid.

Fehlt noch die schlechte Nachricht: Selbst auf unsere Nachfrage hin gibt Mahle nicht preis, ob dies auf absehbare Zeit die beiden einzigen E-Bikes mit X20 bleiben oder sich das Warten auf vielleicht eine kostengünstigere Möglichkeit lohnt.

 

Bilder: Mahle Smartbike System

42 Gedanken zu „Mahle X20: Wenn der Antrieb zu einer Frage des Verhältnisses wird“

  1. Ich suche seit einem halben Jahr nach einer Wandhalterung für den „Mahle X20 Active Charger“. Abbildungen gibt’s, aber wo kann man sie kaufen? Oder kennt jemand eine andere Wandhalterung, die dafür infrage kommt?
    Gruß
    Hartmut

  2. Moin,
    gibt es nun Erfahrungen zur Unterstützung am Berg ab 10%?
    Auch würde mich der interne Verlust/Widerstand ab 25 km/h interessieren.
    Ist der Wirkungsgrad des Motos bekannt?
    Kann jemand die drei Fragen zum X35+?

    Ich überlege, ein E-Gravel zu kaufen und schwanke zw. den Mahle, TQ 50 oder Fazua Ride 60.

    Schönen Abend
    Christian

    1. Hallo Christian,
      wir selbst haben leider noch kein Modell mit einem X20 länger fahren können, um deine Fragen zu beantworten. Vielleicht weiß ja jemand anderes mehr, der auf dieser Seite vorbeischaut. Im Zweifelsfall liefert vielleicht eine Testfahrt die Antworten auf deine Fragen.
      Sportliche Grüße, Matthias

    2. Am Berg mit 10% fast kaum Unterstützung, somit wenig Bums. Umso mehr Steigung, je weniger und nicht spürbare Unterstützung.

      Der Widerstand über 25km/h ist nicht spürbar.

      Nebenbei bemerkt:
      Meine Frau und ich fahren Mahle Spotlite(Treking Simplon) mit X20 seit 16.08.2023. Die Antriebseinheit ist eine sehr, sehr große Enttäuschung! Kein wenig Bums bei 10% und mehr Steigung. Bei einem Fahrrad nach 1100Hm und nur 8% Akku Gebrauch Motor defekt. Beim anderen Rad nach 160 km Software Schaden, stufe 2 mehr wie 3 und manchmal bei Stufe 0 selbständiges einschalten des Motors, und noch vieles mehr…

      Und seit 23.08.23 sind beide Fahrräder zur Reparatur!

      Wie Mahle solche Werte von 55Nm kommuniziert kann ich nicht verstehen, da der Motor direkt am Rad verbaut ist, sollte nach Reibung und weiteres mindestens 45 Nm ankommen und so müsste eine andere Leistung ankommen.

      Ich rate von einem Kauf der Mahle Komponenten definitiv ab.
      Wolfgang

      1. Moin Wolfgang,
        vielen Dank für deine Info. Seit Jahren fahre ich GoSwiss und Neodrive, beide sind bis 10% super, dann kommt keine Hilfe mehr. Bedauerlich, dass der Drehmomentsensor im Tretlager offensichtlich nichts bringt. Ich werde nun Ride 60 und TQ50 testen.
        Wirklich schade, dass ihr mit beiden Rädern Probleme habt, viel Erfolg.
        Ahoi, Christian

      2. Danke für die Info. Ich war kurz davor ein Gravel Bike mit dem Mahle x20 Motor zu kaufen. Nach euren Erfahrungen werde ich erstmal abwarten. Vielleicht ist der x35plus von Mahle doch haltbarer und hat echte 40Nm. Mich würde interessieren wie es mit euren Rädern weitergeht.

      3. Hallo Wolfgang, ich wollte eigentlich ein Rennrad mit diesem Motor kaufen. bin jetzt etwas verunsichert. Frage wieviel Watt trits du am Berg bei 8% Steigung ohne Motor?
        Da du ja schriebst das die Unterstützung vom Motor nicht vorhanden war.
        Danke Gruß Gerd

        1. Nun, der Motor hat ein anscheinend ein maximales Drehmoment von 23Nm. Da sich die Leistung aus dem Produkt von Drehzahl (= Hinterraddrehzahl = Fahrgeschwindigkeit) und Drehmoment errechnet, hat der Motor bei niedrigen Geschwindigkeiten auch nur eine niedrige Leistung. Konkret bedeutet das, dass Nabenmotoren (im Gegensatz zu Motoren im Tretlager) für steile Ansteige nachteilig sind, da bei den niedrigen Fahrgeschwindigkeiten in steilen Anstiegen der Motor nur eine geringe Unterstützung liefern kann.

      4. Hallo Wolfgang , kann ich so nicht bestätigen. Mit einer höheren Trittfrequenz fühlen sich die 10% Steigung auf Stufe 3 an, als wären es 4 Prozent. Nur wenn die Trittfrequenz zu niedrig ist, fühlt es sich schwer an. Akku – Reichweite: Bei 77 km und 1460 hm hatte ich 55 % verbraucht und laut Anzeige wären noch 100 km drin gewesen. Habe nur 2 x ab 8 % auf Stufe 3 geschalten
        Gruß Tine

    3. Hallo, fahre seit Mai ein Cannondale Topstone mit dem X35. Komme vom MTB Hardtail ohne Akku u d dem Rennrad.
      Ist eine Super Sache. Ich fahre damit locker 150 km. 40NM reichen völlig aus, wenn man noch etwas Sport machen will.
      Momentan sind Räder mit diesem Motor sehr günstig zu kriegen . Unter 3000. Kann ich nur empfehlen

    4. Bei uns sind seit 1000km zwei Simplon Trekkingräder mit x20 im Einsatz. Bisher hochzufrieden. Motor hilft nach Bedarf, stört bei höheren Geschwindigkeiten gar nicht, Fahrrad ist leicht. Motor ist leiser als die Reifen. Unterstützung bei Wind und leichter Steigung super. Bei starker Steigung schalte ich von Stufe 1 manchmal auf 3, bisher hat das für jeden Berg gereicht. Bei 15% ist es anstrengender als mit dem Bosch cx, der tritt nochmal kräftiger mit. Dafür weniger Ketten-/Ritzelverschleiss und deutlich leichter – passt für mich.

  3. Hallo

    Ich bin seit Juli 2023 stolzer Besitzer von einem Scott Addict mit einem Mahle X20 Antrieb.
    Leider tritt bei einer Geschwindigkeit zwischen 24 – 27 Kmh ein unangenehmes schleifendes Geräusch auf, etwa wie eine schleifende Bremse.
    Ist das normal, oder muss ich mich an den Händler wenden.
    Freundliche Grüsse

    1. Hallo Beat,
      sorry für die späte Antwort. Wir mussten dafür direkt bei Mahle nachfragen, was sich in einem solchen Fall am ehesten anbietet. Von dort kam der Rat, dass du ein Video von den Geräuschen aufnehmen und dieses an Mahle senden solltest. Sie schauen sich das dann auf diesem Wege an und setzen sich anschließend mit dir in Verbindung.
      Sportliche Grüße, Matthias

  4. Hallo,
    ich nutze an all meinen Räder seit Jahren Radcomputer von Wahoo. Momentan den aktuellen Elment Roam.
    Kann ich überhaupt Daten vom X20 auf dem Elment Roam anzeigen lassen und wenn ja welche?
    Gruß
    Peter

  5. Hallo Matthias,
    vielen Dank für deine Seite, super
    ich besitze das Orbea Gain M30 mit X35+, genial ist das Cockpit mit Geschwindigkeit und Plus-Minus-Tasten für Motorschaltung. Das Vorderlicht ist mäßig für Reichweite, bei bekannten Strecken (nachHauseWeg) brauchbar, bei höheren Geschwindigkeit zu wenig.
    ist das Cockpit beim X20 der Standard oder Rad-Hersteller abhängig, bei Rose REVEAL habe ich es nicht gesehen. der Rose-Preis 3.999€ für 105-Schaltung mit 11,2kg ist Spitze

    1. Hallo Uwe,
      grundsätzlich ist das System von ein recht offenes. Fahrradhersteller können also auch das eine oder andere Detail selbst entwickeln, ausgehend von dem, was Mahle als Ausgangspunkt anbietet. Vom X20 kennen wir nur die standardmäßigen Komponenten wie die Bedieneinheit für das Oberrohr, die eShifters und das Display. Ob zum Beispiel die Bedieneinheit wirklich ins Oberrohr oder aber auf den Vorbau wandert, entscheiden die Hersteller selbst und wahrscheinlich deren Budget der Entwicklungsabteilung. Daher kann es durchaus sein, dass Rose mit einer eigenen Lösung unterwegs ist, die dir nur dort begegnen wird.
      Sportliche Grüße, Matthias

  6. Titici bietet den Mahle X20 Antrieb in seinem neu vorgestellten Dynamica an. Das Rad wird es in 2 Gravelvarianten mit SRAM Apex bzw. SRAM Rival AXS XPLR und einer Rennradvariante mit Ultegra DI2 ab Frühjahr 2023 geben. Preise liegen dann zwischen 5990 Euro und 8490 Euro UVP

    1. Hallo Rolf,
      danke für den Hinweis. Mal wieder ein kleiner Hersteller, den wir bisher nicht kannten 😉 Sieht auf der Homepage schon einmal sehr interessant aus.
      Sportliche Grüße, Matthias

  7. Ich hoffe es wird auch Mal an sportliche Commuter gedacht. Ich brauche keinen dauerlaufenden Motor sondern ab und an Mal einen Schub. Auf der Straße bin ich in flachem Gelände eh oft bei 25 km/h oder dadrüber. Wenn es richtig windig ist oder auf Waldwegen die doch einiges an Leistung fressen wäre ein Schub ab und an ganz angenehm.
    Was ich brauche ist ein Fahrrad mit Hilfsmotor im besten Sinne des Wortes.

  8. Hallo 🙂

    Rekuperation ist bei solch einem leichten System kein Thema?! Jedenfalls lese ich es im Zusammenhang mit „Mahle Nebenmotor“ nirgends.

    Beste Grüße,
    derRadwanderer

    1. Hallo Radwanderer,
      derzeit scheint Mahle tatsächlich nicht gezielt zu verfolgen. Vielleicht wollen sie ihren Antrieb möglichst simpel halten. Das dürfte die Zuverlässigkeit erhöhen und die Kosten gering halten.
      Sportliche Grüße, Matthias

    2. Rekupation ist bei Fahrrädern nicht wirklich wichtig. Der Hauptgrund für Rekupation liegt in der Ausweitung der Reichweite während die Bremswirkung eher ein schöner Nebeneffekt ist. Außerhalb von extrem bergigen Gelände ist Rekupation schlichtweg sinnlos, weil beim Fahrrad das Verhältnis von Bewegungsenergie und Windwiderstand einfach zu schlecht ist. Ein Fahrrad ist leicht und langsam mit einem hohen Windwiderstand während ein Auto schnell und schwer ist mit einem geringen Windwiderstand. Es macht meist mehr Sinn das Fahrrad ausrollen zu lassen als zu rekuppieren während man beim Auto oft massiv bremsen muss.

    3. Guter Kommentar, danke. sollte beim Hersteller ankommen
      ich habe das Orbea Gain M30 mit X35, genial, wenn man die 60 (Jahre) überstiegen hat.
      für mich ist die Reichweite keine große Diskussion, RR heißt für mich mit 55 Radjahren durchschnitt von > 25km/h, damit u.U. >200 km, letztes Jahr in Spanien, Asturien, Pico de Europe, da angenehm mit Ebike.
      aber zu meinem 60sten in Ecuador, 6 Wochen, ohne EBike, höchster Pass 4.162m, immerhin gibt es Handy-Ladebuchsen an Busstationen 🙂

    1. Hallo Anton,
      für den X35 kann ich dir das nicht aus dem Stegreif sagen. Aber der X20 wird im slowenischen Šempeter pri Gorici gefertigt. Das Werk dort gehört zum Geschäftsbereich Elektronik und Mechatronik von Mahle.
      Sportliche Grüße, Matthias

  9. Servus!
    Ich bin technisch nicht so versiert und bitte deshalb um einen kurzen Rat. Das Willier Hybrid und Willier Jena wird noch mit dem Mahle X35+ angeboten, macht es Sinn darauf zu warten bis auch dort der X20 verbaut wird?
    Wo liegt der Unterschied für den ganz normalen Nutzer?
    Würde eines der beiden Modelle gerne für meine Frau kaufen.
    Herzlichen Dank

    1. Hallo Thomas,
      bei deiner ersten Angabe wird nicht ganz klar, welches Bike du genau meinst. Vielleicht das Willier Cento1 Hybrid. Das liegt preislich ungefähr auf dem Niveau des Jena Hybrid. Zum Unterschied zwischen beiden Systemen vielleicht so viel: Der X20 ist aus unserer Sicht noch ein wenig sportlicher ausgelegt als der X35+. Der Antrieb fordert die E-Bike-Fahrenden ein wenig mehr, weil er in der Relation spürbar weniger unterstützt. Wenn das Fahrerlebnis stärker dem eines Fahrrades ohne Motor ähneln soll, ist er die noch bessere Wahl. Zudem bietet er in der Praxis den Vorteil, dass sich das Hinterrad ohne zusätzliche Fummelei herausnehmen lässt. Zum X20 bietet Mahle ja zwei verschieden große Akkus an. Da hängt es davon ab, für welchen sich Willier entscheidet. Der größere von beiden mit 353 Wattstunden ergibt in der Summe mit dem vermutlich etwas sparsameren X20 eine größere Reichweite als der X35+ mit seinem 248 Wattstunden fassenden Akku.
      Die wirklich spannende Frage aber lautet: Welche Pläne hat Willier überhaupt mit dem Cento1 und dem Jena? Ist ein Umstieg auf den X20 geplant, der dein Warten rechtfertigen würde? Das müsstest du direkt Willier fragen.
      Sportliche Grüße, Matthias

    1. Hallo Walter,
      X20 und X35+ sind als komplette Systeme nicht wirklich miteinander kompatibel. Die Motoren haben unterschiedliche Einbaumaße (X20 = 142 mm / X35 = 135 mm) und andere Achsstandards. Ähnlich sieht es mit Blick auf den Akku und die Bedienelemente aus. Die Stecker und Kabel haben erneut andere Maße. Daher dürfte der Plan für einen Tausch der Systeme vermutlich an der Stelle bereits scheitern.

      Sportliche Grüße, Matthias

    1. Hallo Markus,
      nein, das nicht. Letztendlich steckt in dieser Analogie sehr viel Marketing drin. Für den X35+ scheint Mahle die Vergleichsrechnung mit einem Mittelmotor nicht aufgemacht zu haben. Wenn sie dort ein identisches Verhältnis ansetzen würden, entspräche der einem gefühlten Drehmoment von rund 95 Newtonmetern. Damit läge er erneut über dem X20, was er in Bezug auf das Leistungsvermögen auch tatsächlich tut. Unabhängig davon, welche Werte man zu Rate zieht.
      Sportliche Grüße, Matthias

      1. Hallo Matthias
        Ich verstehe nicht, woraus Du schliesst, dass die 55Nm beim X20 weniger sein sollen, als die 40Nm beim X35? Beide Werte publiziert Mahle ohne Einschränkung auf der website.
        Sportliche Grüsse
        Dani

        1. Hallo Dani,
          ja, Mahle packt die große Zahl mit Absicht ganz nach vorn in der Kommunikation. In unserem Blogbeitrag erfährst du, dass dies jedoch nur ein Äquivalent zu dem an der Hinterachse tatsächlich anliegenden Drehmoment des X20 ist. Das beträgt nämlich nur 23 Newtonmeter. Die 55 Newtonmeter sind ein Wert, den wohl eigene Messungen von Mahle ergeben haben und die am Tretlager oder der Kurbel gemessen wurden. Für den X35+ hat Mahle diese Berechnung jedoch nicht angestellt. Würden sie dies tun, würden sie dort vermutlich auch mit dem dann ermittelten Wert nach außen hin auftreten. Bisher tun sie das in dem Falle jedoch nicht. Daher kommt es zu der Gegenüberstellung von 55 Newtonmetern für den x20 und 40 Newtonmetern für den X35+.
          Sportliche Grüße, Matthias

  10. Ist etwas darüber bekannt, wie die Bergtauglichkeit ab 10% Steigung beim x20 ist? Beim x35 wurde dies in Tests immer wieder als Schwachstelle bemängelt.
    Grüße
    Bernie

    1. Hallo Bernie,
      persönlich können wir dazu noch nichts sagen. Liegt daran, dass wir einfach noch nicht die Chance hatten, ein solches Fahrrad mit dem X20 von Mahle zu fahren. Sobald wir mal eines testen konnten, erfährst du das hier auf dem Blog.

      Sportliche Grüße
      Matthias

    2. Meine Frau und ich fahren Mahle Spotlite(Treking Simplon) mit X20 seit 16.08.2023. Die Antriebseinheit ist eine sehr, sehr große Enttäuschung! Kein wenig Bums bei 10% und mehr Steigung. Bei einem Fahrrad nach 1100Hm und nur 8% Akku Gebrauch Motor defekt. Beim anderen Rad nach 160 km Software Schaden, stufe 2 mehr wie 3 und manchmal bei Stufe 0 selbständiges einschalten des Motors.
      Wie Mahle solche Werte kommuniziert grenzt an Betrug. Nebenbei bemerkt, wenn ein Konzern eine Bedienungsanleitung veröffentlicht und gleich am Anfang schreibt, dass diese aus dem englischen übersetzt wird und Fehler behaftet sein kann. Das ist nicht nur ein Armutszeugnis, sondern an Schwäche und Arroganz, Inkompetenz nicht zu überbieten ….., nicht zu verheimlichen dazu noch sehr viele Rechtschreibfehler.
      Das Simplon Fahrrad ist mehr als hervorragend, läuft butterweich und sehr gut. Rat an Simplon: macht keine Geschäfte mit einer solchen Firma, wie Mahle.
      Wolfgang

    1. Hallo Helmut,
      Wie am Ende das Artikels erwähnt, haben auch wir uns gefragt, in welchen Modellen der X20 demnächst zu sehen und zu fahren sein wird. Die Antwort von Mahle steht immer noch aus. Damit ist das neue Scott Addict eRide das bisher einzige E-Bike, von dem wir es mit Sicherheit wissen.

      Eine Auflistung der Marken, die Antriebe von Mahle verbauen, findest du auf der Startseite von mahle-smartbike.com. Wenn du dort ganz nach unten scrollst, läuft ein Slider durch, in dem die Marken aufgeführt sind.

      Sportliche Grüße
      Matthias

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