Denkt ihr jetzt schon an die Zeit nach dem Winterschlaf? Dann geht es euch wie uns: Spätestens wenn der erste Fahrradausflug des Jahres ansteht, muss man die Reifen am E-Bike aufpumpen. Da ist die erste Fitnesseinheit vorprogrammiert, bevor ihr überhaupt auf dem Sattel sitzt. Es sei denn, ihr legt euch die geniale kleine Bosch Easy Pump unter den Weihnachtsbaum.
Pumpen auf Knopfdruck
Fürs Luftaufpumpen gibt es sportliche Lösungen, wie Standpumpen oder Handpumpen. Und es gibt bequeme Lösungen. Der eine oder andere von euch greift in diesen Fällen vielleicht lieber zu einer Akku-Druckluftpumpe. Von Bosch gibt es jetzt recht frisch die Easypump: Dank eines eingebauten Elektromotors haucht sie ruckzuck Luft in euren Fahrradschlauch. Sie ist nicht ausschließlich für diesen Einsatz gedacht, eignet sich dennoch ausgesprochen gut dafür. Mit ihrer Hilfe gelangt ihr auf zwei Wegen zum Ziel.
Luftdruck bis auf die zweite Kommastelle genau
Zum einen könnt ihr einfach direkt loslegen. Dafür schaltet ihr die Pumpe über die rote Taste an. Steckt in euren Schläuchen ein Schrader-Ventil, schraubt ihr das Endstück der Pumpe, ähnlich wie beim Automaten an einer Tankstelle, dort darauf. Anschließend drückt ihr auf den Start-Stop-Knopf. Das ist die große mittlere von insgesamt vier Bedientasten unterhalb des Displays der Pumpe. Die Anzeige verrät euch, welcher Druck gerade anliegt.
Wer das Ganze vorab etwas genauer steuern möchte, kann ein speziellen Druck als Zielwert vorgeben. An der Karkasse der Fahrradreifen haben alle Hersteller die zulässigen Minimal- und Maximalwerte aufgeprägt. Ihr wählt euren Wunschwert innerhalb dieser Spanne aus und gebt diesen vor dem Aufpumpen in die Pumpe ein. Nutzt dafür die linke und rechte der vier Bedientasten. In 0,05-er-Schritten geht es entsprechend ab- und aufwärts. Seid ihr bereit, genügt das einmalige Drücken auf Start-Stop und die Luft strömt. Die Pumpe hört automatisch auf, sobald euer gewünschter Druck erreicht ist. Kleiner Tipp: Haltet beim Einstellen des Zielwertes die Plus- bzw. Minus-Taste länger gedrückt. Dann geht es schneller voran, beinahe wie früher beim Vorspulen einer Musikkassette.
Praktische Detaillösungen
Das Aufpumpen mit der Easypump zählt tatsächlich zu den einfacheren Dingen im Leben. Dazu hat Bosch einige Details sehr praktisch gelöst. So ist etwa im Griff ein kleines Fach integriert, in dem ihr mehrere Aufsätze für andere Ventilarten findet. Darunter befindet sich auch der Adapter, der sich für das Dunlop-Ventil und das französische Ventil eignet.
Im Display könnt ihr außerdem verschiedene Einheiten wie Bar und Psi über den schmalen mittleren Bedienknopf auswählen. Drückt ihr lange auf diese Taste, geht ein LED-Licht an der Stirnseite des Handstückes an. So gewinnt ihr etwas mehr Durchblick, wenn es um euch herum mal dunkler sein sollte. Die Anzeige im Display selbst ist natürlich auch beleuchtet.
Unser Testurteil: Von 0 auf 3 bar in 3 Minuten
Wir haben den Mini-Kompressor in unserer Werkstatt an einem E-Bike mit Trekkingreifen getestet. In knapp 3 Minuten hatten wir von 0 auf 3 bar aufgepumpt. Das ist sicherlich keine Rekordleistung, wenn man es mit einer Standpumpe einer gut ausgestatteten Fahrradwerkstatt vergleicht. Damit hat man die 3 bar schneller auf dem Reifen. Mit einer vergleichbaren Handpumpe für unterwegs hätten wir allerdings mit deutlich mehr Kraftaufwand pumpen müssen, um die Zielzeit von 3 Minuten einzuhalten.
Die Easypump empfehlen wir also für:
- unterwegs auf längeren Fahrradtouren (nimmt wenig Platz weg, nur 400g schwer)
- unterwegs mit Auto & E-Bike, um vor der Tagestour nochmal schnell nachzupumpen
- in kleinen Werkstätten oder engen Fahrradräumen, in denen keine Standpumpe Platz findet
- ältere oder schwächere Menschen, die Probleme mit Handpumpen haben
Geladen wird die Pumpe über den USB-C-Anschluss. Das Ladegerät dafür hat (fast) jeder sowieso parat. Die Aufladezeit betrug bei unserem 1 A-Ladegerät ca. 1,5 Stunden. Mit dieser Ladung haben wir bereits 4 Reifen mit jeweils ca. 1 bar nachgepumpt und noch immer volle Akku-Anzeige. Selbst weitere 2 große Luftballons (mit Ballventil) haben nicht sichtbar an der Akku-Anzeige gezehrt 😉 Unsere Langzeit-Erfahrung teilen wir hier bald mit euch.
Wie die Easypump am klassischen Fahrradventil oder französischem Ventil funktioniert:
- Ventilkappe abnehmen und beim französischen Ventil das Ventil aufschrauben
- Adapter aufsetzen → dicker geriffelter Ring zeigt nach unten, dünneres Gewinde zeigt nach oben
- Endstück der Pumpe aufschrauben
- Lauft aufpumpen
- Endstück der Pumpe abschrauben
- Französisches Ventil: Ventil zuschrauben
- Ventilkappe wieder aufsetzen
Pro und Contra der Bosch Easypump
Vorteile der Bosch Easypump:
- entspannter als manuelles Aufpumpen
- leistungsstarker Akku für Anwendung unterwegs
- ersetzt voluminöse Standpumpe
- mit 400 Gramm Eigengewicht keine große Last unterwegs
- vielseitig einsetzbar, z. B. Aufpumpen von Autoreifen, Bällen, Schwimmutensilien, etc.
Nachteile der Bosch Easypump:
- etwas nerviges Geräusch beim Betrieb
Bilder: Robert Bosch Power Tools GmbH
Ich habe gestern zum ersten mal meine beiden Reifen mit der Easy Pump nachgefüllt. Ich kann nicht nachvollziehen, wo das Problem bei den französischen Ventilen sein soll. Bei mir hat das einwandfrei funktioniert.
Ja, das Geräusch ist etwas nervig. Von der Akkuleistung her, hätte eine Ladung sicherlich für 4 Reifen gereicht
Ich gebe allen Recht, die dieses Teil als negativ bewerten.
Wenn ihr schreibt, ihr habt 4 Reifen damit aufgepumpt, frag ich mich, wieviel habt ihr von Bosch für diese Aussage bekommen.
Die Genauigkeit stelle ich genauso in Frage, da ich 2,5 Bar aufs Motorrad gemacht habe und ein anderes Gerät zeigt mir 2,9 bar an ?
Mein Nachbar hat ein kleinen Kompressor. Kauf mir diese Marke beim nächsten mal….
Hallo,
im Artikel haben wir unsere Erfahrungen mit der easypump so dargestellt, wie wir sie erlebt haben. Und da ist zum Beispiel die Rede davon, dass wir vier Reifen um jeweils 1 Bar nachgepumpt haben und nicht etwa vier Reifen komplett aufgepumpt. Zudem kritisieren wir in dem Beitrag auch Details, die uns nicht gefallen. Auch wenn du das infrage stellst, ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, dies redaktionell unabhängig zu tun und dafür weder Geld- noch Sachleistungen von Bosch zu erhalten. Wäre es anders, würden wir das transparent erwähnen.
Sportliche Grüße, Matthias
Ich finde den Test der Bosch „EasyPump“ nicht zutreffend. Habe jetzt 15 Minuten gebraucht um mein Bike mit französischen Ventilen damit aufzupumpen. Das Adapterstück ist nicht für französische Ventile geeignet, da bei aufsetzen aufs Sclaverandventil die Luft wieder rausgeht. Man braucht viel Fingerspitzengefühl um das Adapterstück so aufzusetzen, dass man aufpumpen kann.
Das Produkt ist Made in China und Bosch schafft sich mit der China-Qualität mittlerweile selber ab. Ich kenne kein gutes Produkt von Bosch mehr, auch bei den professionellen Bohrmaschinen (blaue Geräte) eiert mittlerweile das Schnellspannfutter.. Bosch: Nie wieder!
Ich wiederum fand den Test sehr hilfreich und habe mir die Pumpe heute gekauft. Außer dass die Easy Pump sehr Laut ist und nur im Mittelfeld von der Pumpgeschwindigkeit liegt, ist sie für das Auf- und Nachpumpen von Fahrradreifen mit französischen Ventilen (eher nur zuhause – wegen der Größe und des Gewichts) super geeignet. Habe zuerst den passenden Adapter auf das französische Ventil geschraubt und dann auf den Adapter das Autoventil (Default-Anschluss) der Pumpe gedreht. Nur bei dem letzten Schritt ist für den Bruchteil einer Sekunde Luft aus dem Reifen entwichen. Kann deine Erfahrung also nur zum Teil bestätigen.
M.E. ist die Pumpe, wenn überhaupt, nur für unterwegs interessant, wenn man mal ´nen Platten hat. Und dann bieten sich auch CO2-Kartuschen an, z. B. mit einem Airchecker von SKS, die handlicher und den Reifen in wesentlich kürzerer Zeit aufpumpen.
Fahrräder aufpumpen ist sicher nicht die Paradedisziplin der EasyPump. Aber für Sportbälle sehr gut, da ist der präzise Luftdruck sehr wichtig. Und für Luftmatratzen und Schwimmreifen auch sehr gut.
Problem beim abschrauben des Ventills, geht Luft schnell wieder raus. Ansonsten erfüllt sie ihren Zweck, benutze die Pumpe fürs Motorrad und Fahrrad.
Im ersten Moment dachte ich ja, „sieht cool und interessant aus“. Aber nüchtern betrachtet ist es doch ein Witz. Mit einer Handpumpe bin ich 10 mal schneller fertig und habe nicht das Risiko das die Elektrik versagt wenn man auf Tour ist. Der Akku wird regelrecht verheizt, fraglich wie lange er überlebt. Mal davon abgesehen das die Pumpe imo viel zu groß ist um mitgenommen zu werden, und für daheim wiederum könnte man für einen Bruchteil des Preises ein Leistungsfähigeres Gerät kaufen, da Platz nicht dermaßen wichtig ist.
Ich benutze das Teil zum Aufpumpen meiner Autoräder (die lecken regelmäßig). Für die Strecke von 2,5 bar bis 2,9 bar brauche ich ca. 20 Minuten bei einem Höllenlärm und der volle Akku dieser Pumpe ist dann fast leer. Fazit: Ein Witz!
Hallo Rolf,
der Vorteil der Easypump liegt zu großen Teilen tatsächlich in ihrer Kompaktheit und dem geringen Gewicht. Ist halt eher eine Lösung, die man auf eine Reise mitnehmen kann. Und angesichts der Größe des Gerätes geht die Leistung aus unserer Sicht in Ordnung. Mit der Säule an der Tankstelle kann sie verständlicherweise nicht mithalten.
Sportliche Grüße
Matthias
Fummeliges anschrauben an das Ventil ist nicht gut, werde mir ein neues Verbindungsstück nebst Schlauch montieren, welches wie gewohnt von den manuellen Standpumpen. Die Bosch Ingenieure haben m.E. hier versagt. Technik ist OK
Das aufschrauben des Ventils ist etwas fummelig weil ja auch die Speichen etwas im Weg sind.
Die Genauigkeit lässt etwas Zweifel aufkommen. 3.2 bar mit diesem Gerät aufgepumpt.
Mit einem geeichten Meßgerät nachgemessen, da waren es nur 2,85 bar. Die Differenz ist etwas hoch.
Ich denke ich habe soweit alles richtig gemacht. Das Gerät macht aber generell einen hochwertigen Eindruck. Entscheidend wird aber wohl sein dass es auch korrekt mißt.